Die drei !!! Bd. 34 - Brandgefährlich!
erwiderte Kim.
»Was?« Franzi, die gerade überlegt hatte, ob sie Mago anrufen und um Hilfe bitten sollten, blinzelte überrascht. Im selben Moment begriff sie, dass der Lichtschein, der das Gartenhäuschen erhellte, von draußen kam. Die drei !!! stürzten sofort ans Fenster.
»O nein!«, hauchte Kim. »Das darf doch nicht wahr sein!« Auch Franzi traute ihren Augen kaum. Das Bild, das sie sah, schien einem ihrer Albträume entsprungen zu sein. Nur dass sie diesmal nicht träumte. Diesmal war es Wirklichkeit. Draußen loderten Flammen auf und tauchten den Garten in unheimlich zuckendes Licht. Dichte Rauchschwaden tanzten im Wind und formierten sich zu gespenstischen Figuren, bevor sie in alle Richtungen davongeweht wurden. »Er hat es wieder getan«, sagte Marie tonlos. »Der Feuerteufel hat wieder zugeschlagen.«
Kim hatte bereits ihr Handy gezückt und wählte 112. Brandgeruch stieg Franzi in die Nase. Plötzlich war sie zurück im Rock Camp, eingesperrt in dem brennenden Übungsraum. Die Flammen kamen immer näher und der Rauch nahm ihr die Luft zum Atmen. Ihre Brust war wie zugeschnürt und sie spürte, wie sie von einer haushohen Panikwelle überrollt wurde. Ein gellender Schrei zerriss ihr fast das Trommelfell. Wer schrie da? War sie es selbst?
Ihr Verstand hatte sich vorübergehend ausgeklinkt und dem Instinkt das Feld überlassen. Jetzt ging es ums nackte Überleben.
Franzi stürzte zur Tür, trommelte mit beiden Fäusten dagegen und brüllte, so laut sie konnte.
Schatten in der Nacht
»Beruhig dich doch! Alles wird gut!«
Kims verzweifelte Stimme drang wie durch dicke Watte an Franzis Ohren. Sie wurde beinahe von dem lauten Rauschen in ihrem Kopf übertönt. Waren die Flammen schon so nah? Leckten sie schon an ihren Haaren, an ihrer Mütze? Panisch riss sich Franzi die Mütze vom Kopf und trampelte darauf herum. Dann begann sie an ihrem Schal zu zerren ... Lautes Klirren durchbrach den Nebel, der Franzis Wahrnehmung trübte, und drang wie ein spitzer Splitter in ihr Bewusstsein. Das Rauschen in ihrem Kopf verebbte und dann hörte sie die Geräusche der Außenwelt wieder glasklar. Es war, als würde sie aus dem schlimmsten aller Träume erwachen. Franzi war völlig verschwitzt und zitterte am ganzen Körper. Ihre Beine fühlten sich so labberig an wie ausgeleierte Gummibänder. Sie schwankte.
Augenblicklich war Kim an ihrer Seite und stützte sie. Dabei redete sie beruhigend auf sie ein. »Keine Sorge, du hattest nur eine kleine Panikattacke. Glaub mir, das geht vorbei. Setz dich am besten kurz hin. Alles wird gut ...« Franzi warf Kim einen dankbaren Blick zu, während sie sich auf den Boden gleiten ließ. Es tat gut, sich einen Moment auszuruhen. Stöhnend fuhr sie sich mit dem Handrücken über die Stirn. »Ich bin einfach ausgetickt! Ich dachte, ich bin wieder im Rock Camp und die Flammen kommen immer näher. So was ist mir noch nie passiert ...« »Du Ärmste!« Kim drückte Franzis Hand. »Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Wenn ich Platzangst bekomme, befinde ich mich plötzlich in einer ganz anderen Welt. Die Panik kann einen ganz schön fertigmachen, was?«
Franzi nickte. Jetzt wusste sie endlich, was Kim empfand, wenn sie in einem zu engen Raum von ihrer Platzangst überfallen wurde. »Ganz ehrlich, auf diese Erfahrung hätte ich gut verzichten können«, murmelte sie.
Allmählich ging es Franzi wieder besser. Sie atmete tief ein und aus. Jetzt erst bemerkte sie das Loch im Fenster, durch das die kalte Nachtluft hereinströmte. Zum Glück drückte der Wind den Rauch in die entgegengesetzte Richtung. »Habt ihr das Fenster eingeschlagen?«, fragte Franzi überrascht. Das war also das Klirren gewesen, das sie gerade gehört hatte!
Marie nickte und rieb sich den Ellbogen. »Gut, dass ich meinen dicken Mantel anhabe und die Scheibe ziemlich dünn war.«
Franzi erhob sich langsam. Noch etwas zittrig ging sie zum Fenster und warf einen Blick hinaus. Die Flammen waren größer geworden und schlugen bereits hoch in den Nachthimmel.
»Es ist der Strandkorb«, stellte Franzi fest. »Der Strandkorb neben der Pension hat Feuer gefangen.« Marie nickte. »Und wenn wir nicht bald etwas unternehmen, springen die Flammen aufs Haus über. Das Reetdach brennt bestimmt wie Zunder.«
Diesmal war es keine Panik, sondern kalte Angst, die Franzi die Luft abschnürte. Sie musste an Mago denken, der vermutlich dort drüben in seinem Bett lag und friedlich schlief. Ohne zu ahnen, dass er sich in
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