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Die drei Ehen der Grand Sophy

Die drei Ehen der Grand Sophy

Titel: Die drei Ehen der Grand Sophy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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ist gern auf alles vorbereitet, selbst auf das Unwahrscheinliche.«
    Er wandte ihr sein Gesicht zu, die Augen zusammengekniffen, und alles andere als freundlich. »Solltest du so unklug sein, mit mir den Degen kreuzen zu wollen? Ich will nicht tun, als ob ich dich mißverstanden hätte, Kusine, und du sollst auch über meine Gedanken nicht im unklaren sein. Wenn du dir einbildest, daß ich diesem Zieraffen jemals erlauben werde, meine Schwester zu heiraten, dann wirst du mich noch kennenlernen.«
    »Och«, sagte Sophy, »paß auf deine Pferde auf, Charles, und rede kein schwülstiges Zeug.«

V
    »FÜR EINEN MORGEN EIN ganz hübsches Stück Arbeit«, sagte Sophy.
    Mr. Rivenhall war weniger befriedigt. Seine Mutter mußte zu ihrem Mißbehagen entdecken, daß er keineswegs eine Sympathie zu seiner Kusine gefaßt hatte, sondern den bloßen Gedanken entsetzlich fand, monatelang mit ihr zusammenleben zu müssen. »Ich sage es dir ganz offen, ich will das nicht! Gott weiß, wie lang der Onkel fernbleibt! Hoffentlich bedauerst du nicht schon bald den Tag, an dem du darauf eingegangen bist, seine Tochter ins Haus zu nehmen. Je früher du seinen Wunsch erfüllst und sie an irgendeinen Bedauernswerten verheiratest, um so besser für uns alle.«
    »Heiliger Himmel, Charles«, sagte Lady Ombersley, »was hat sie getan, dich so in Wut zu versetzen?«
    Er beschränkte sich auf die Antwort, Sophy wäre naseweis, dreist, dickschädelig und so schlecht erzogen, daß kein Mann närrisch genug sein werde, sich um sie zu bewerben. Seine Mutter drang nicht weiter in ihn, sondern benützte die Gelegenheit, um als Einleitung zur Gattenwahl die Erlaubnis zu erbitten, eine Abendgesellschaft mit Tanz zu geben. »Ich meine nichts Großes«, beeilte sie sich hinzuzufügen. »Allenfalls zehn Paare oder so. Nur im Salon.«
    »Gut, das überhebt dich der Notwendigkeit, den jungen Fawnhope einzuladen.«
    »Ach ja, gewiß.«
    »Ich muß dich darauf aufmerksam machen, Mama, daß wir ihn heute morgen trafen. Meine Kusine begrüßte ihn als einen lieben alten Bekannten und lud ihn ein, sie hier zu besuchen.«
    »Ach du lieber Gott!« seufzte Lady Ombersley. »Was für ein Mißgeschick! Aber sie kennt ihn natürlich, Charles, denn sie war ja mit deinem Onkel voriges Jahr in Brüssel.«
    »Sie kennt ihn!« sagte Charles mit einem vernichtenden Blick. »Er kannte sie nicht näher als den Kaiser von China! Aber kommen wird er bestimmt! Ich muß es dir überlassen, damit fertig zu werden.«
    Mit diesen wahrhaft unbilligen Worten verließ er das Zimmer seiner Mutter, und ihr blieb nichts übrig, als darüber nachzudenken, wie sie das wohl anstellen sollte, den Vormittagsbesuch eines jungen Mannes von einwandfreier Geburt, der noch dazu der Sohn einer ihrer ältesten Freundinnen war, abzuwehren. Schließlich kam sie zu der Schlußfolgerung, daß Charles davon keine klarere Vorstellung habe als sie selbst, und so verbannte sie diesen Gedanken aus ihrem Kopf und wandte sich dem angenehmeren Problem zu, wen sie zu ihrer ersten Gesellschaft nach zwei Monaten einladen sollte.
    Darin wurde sie durch das Eintreten ihrer Nichte unterbrochen. Charles’ unheildrohende Worte fielen ihr ein, und sie fragte Sophy mit einer gewissen Strenge, was sie denn angestellt habe, ihn so zu verärgern. Sophy lachte und brachte sie mit der Antwort aus der Fassung, sie habe ihm bloß seine Karriole entwendet und sei eine halbe Stunde durch die City kutschiert.
    »Sophy! Charles’ Grauschimmel? Du konntest sie unmöglich zügeln!«
    »Um der Wahrheit die Ehre zu geben«, räumte Sophy ein, »es war verteufelt schwer. Oh, nicht böse sein, ich wollte das nicht so sagen, Tante Lizzie! Nicht schelten! Das kommt davon, wenn man mit Sir Horace zusammenlebt: ich weiß, daß ich mir eine unmögliche Redeweise angewöhnt habe, aber ich werde versuchen, mich zu beherrschen! Nein, wegen der Pferde Charles’ brauchst du dir keine Gedanken zu machen! Übrigens wäre er auch sonst ganz umgänglich, und wenn er sich nicht in den Kopf gesetzt hätte, dieses gräßliche Mädchen zu heiraten, so wäre er gar nicht so stocksteif.«
    »Ach, Sophy«, sagte Lady Ombersley unbeherrscht, »auch ich mag Miss Wraxton nicht, so sehr ich mich auch bemühe.«
    »Die mögen! Könnte ich mir auch nicht vorstellen.«
    »Aber man müßte es doch tun«, sagte Lady Ombersley unglücklich. »Sie ist so gut, und bestimmt möchte sie mir eine pflichtbewußte Tochter sein, und es ist so schlecht von mir, daß ich mir

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