Die drei Fragezeichen - Dein Fall - Hotel der Diebe
die Wohnung selbst. Mitten im Raum führte eine Wendeltreppe nach oben. Im Vorbeigehen warfen die drei Detektive einen Blick hinauf. Die Wohnung reichte sogar über drei Stockwerke. Jameson wies beiläufig auf die Couch. »Also, was wollt ihr wissen?«
Die drei ??? setzten sich. Von hier aus konnte man in einen begehbaren Kleiderschrank schauen. In dieser Wohnung war wirklich an nichts gespart worden. Die Miete war garantiert alles andere als gering – jemand wie Mr Jameson hatte es bestimmt nicht nötig, simple Einbrüche zu begehen. Doch Justus vermutete ohnehin, dass es dem Dieb nicht um Wertsachen ging. Die Einbrüche ausgerechnet in die Verwaltungsbüros legten das nahe.
»Wir möchten Ihnen nur ein paar Routinefragen stellen«, erklärte Bob. »Haben Sie in den letzten drei Tagen irgendetwas Ungewöhnliches bemerkt? Einen besonderen Besucher? Jemand, der Ihnen verdächtig vorkam?«
Jameson seufzte. »Ihr stehlt mir also mit irgendwelchen Routinefragen meine wertvolle Zeit, weil ihr glaubt, ihr wärt …«, er deutete auf Justus, »… Sherlock Holmes …«, sein Finger wanderte weiter zu Peter, »… Doktor Watson und …«, nun wies er auf Bob, »… wer auch immer. Hört zu: Ich hab wirklich Besseres zu tun! Im ersten Moment wart ihr mir sympathisch, weil du Justus heißt, genau wie ich.«
»Justus Jameson«, sagte Peter. »JJ. Genau wie Justus Jonas.«
»Eben«, meinte ihr Gegenüber. »Aber um auf eure Fragen zu antworten: Nein, ich weiß nichts, nein, ich habe niemanden gesehen, und nein, ich kann euch keine Hinweise geben. Wer wird hier schon einbrechen? Irgendwelche Zimmermädchen und Raumpfleger! Die haben Schlüsselkarten, oder?«
»Das stimmt zwar, aber …«, setzte der Erste Detektiv an.
»Nichts aber!« Jameson ging zur Tür. »Wenn ich bitten darf?«
Das war deutlich. Die drei ??? verließen die Wohnung.
Weiter auf Seite 174 .
Justus und Peter fuhren nach unten. »Kollege«, meinte der Erste Detektiv, »nicht nur, dass wir Krolop schon wieder verloren haben, es wird verflixt schwer werden, ihn zu beobachten, ohne dass er uns bemerkt. Das hat der Zwischenfall mit Bob eben ja bewiesen.«
Peter nickte. »Vielleicht können wir Krolop irgendwie heimlich eine Wanze oder einen kleinen Peilsender zustecken.« Solche Geräte gehörten zu ihrer grundlegenden Detektivausrüstung, die sie natürlich ins Hotel mitgenommen hatten. Sie steckten in einem verborgenen Fach in Justus’ Koffer.
»Gute Idee«, erwiderte der Anführer der drei ???. »Wenn ich auch nicht die geringste Ahnung habe, wie uns das gelingen soll. Viel leichter wäre es, eine Wanze in seinem Auto oder in seiner Wohnung anzubringen. Das fällt in diesem Fall ja alles weg.« So schön es in diesem Hotel auch war – es brachte einige Nachteile mit sich, dass ihnen kaum Bewegungsspielraum blieb.
»Noch eine Idee«, meinte Peter. »Was wissen wir eigentlich über Krolop? Kaum etwas, richtig«, gab er sich selbst die Antwort, noch ehe Justus etwas sagen konnte. »Vielleicht sollten wir da ansetzen und nachforschen.«
»Dann verlieren wir Krolop aber endgültig aus den Augen«, gab Justus zu bedenken.
Geh zu Seite 102 , wenn sie sich aufs Beobachten beschränken sollen.
Oder zu Seite 132 , um mehr über Krolop zu erfahren.
»Bingo, Kollege – das ist es!«, sagte Justus zufrieden. »Genau das ist es, was Krolop will: diese 100000 Dollar!«
»Das klingt ja gut«, warf Peter ein, »aber wieso sollte er dazu in die Büros einbrechen? Das ergibt doch keinen Sinn.« Darauf wusste auch Justus keine Antwort. Er war aber überzeugt davon, dass es eine logische Verbindung und eine Erklärung geben müsse.
Es klopfte und Bob kam herein. Offensichtlich war er wieder auf dem Damm. Die anderen informierten ihn rasch über ihre Vermutungen. »Sie wissen erstaunlich gut über diese Dinge Bescheid, Mrs Riker«, sagte Bob.
»Natürlich hatte ich damit zu tun – ich führe ja auch die Geschäftsbücher und habe dadurch einen Überblick über die Finanzen des Hotels. Die Akte Styles ist allerdings vor einem Jahr geschlossen worden. Der alte Mann starb, kurz bevor er ohnehin in Rente gehen wollte.«
»Wie ist er gestorben?«, fragte Justus.
»Eine Krankheit. War keine schöne Sache. Deshalb wurden die Ermittlungen gegen ihn letztlich auch eingestellt – er war tot, man konnte ihm nichts beweisen. Ende der Geschichte. Ich habe die Akte aber nie ganz weggelegt. Ich wollte immer noch einmal prüfen, ob sich noch etwas herausfinden
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