Die drei Fragezeichen - Dein Fall - Hotel der Diebe
schon das war laut gewesen. Kein Wunder, dass ein Gigant wie dieser so viel Lärm verursachte. Sie konnten nicht miteinander reden: Es war unmöglich, den Lärm zu übertönen.
Peter überprüfte die Tür, doch sie ließ sich nicht öffnen. Kein Wunder. Krolop hatte sie eingesperrt. Ausgetrickst!
Die drei ??? saßen gefangen!
Bob war es inzwischen gelungen, den Generator auszuschalten. Das Dröhnen und Wummern ließ nach und verebbte. Der dritte Detektiv riss sich den Kopfhörer runter, seine beiden Kollegen ebenfalls.
»Wir müssen hier raus!«, stellte Peter das Offensichtliche fest.
»Fragt sich nur wie«, meinte Justus.
Peter schaute sich um. »Es gibt ein Fenster.«
»Wir sind mehr als fünfzig Meter hoch, du willst doch nicht …«
»Vielleicht können wir irgendwie auf uns aufmerksam machen.« Peter sah hinaus – und entdeckte die Dachterrasse nur zwei Stockwerke tiefer. Er erinnerte sich, von unten gesehen zu haben, dass sich der Turm dort verjüngte. Die Terrasse bildete die Decke der darunter liegenden Wohnungen.
»Kollegen«, sagte Peter, »ihr wisst, was wir tun müssen …«
Weiter auf Seite 161 .
Justus Jonas war etwas aufgefallen: Um die Ecke der Wand, wo die Reihe der Spinde begann, lugten zwei Kinder und beobachteten das Geschehen. Es waren sicher die beiden, die schon die ganze Zeit über vom Schwimmbad her gelärmt hatten. Ein Junge und ein Mädchen, sie mochten etwa acht Jahre alt sein.
Justus ging zu ihnen. »Na, ihr zwei«, sagte er. »Noch wach?«
»Was’n das für ’ne Frage?«, nuschelte der Junge. Er hatte eine riesige Zahnlücke vorn im Oberkiefer.
»So spät ist es auch wieder nicht und wir sind doch keine Babys mehr!«, ergänzte das Mädchen. Seine roten Locken standen wirr in alle Richtungen.
»So war das nicht gemeint«, entschuldigte sich Justus.
Das Mädchen grinste. Es hatte ungefähr eine Million Sommersprossen. »Ach ja? Und wie sonst?«
»Ich wollte eigentlich was von euch wissen.« Der Erste Detektiv senkte verschwörerisch die Stimme. »Kommt, wir gehen ein paar Schritte zurück, wo uns keiner hören kann.«
Zu dritt marschierten sie auf dem nassen Boden an den Duschen vorbei bis zum Schwimmbecken, das verlockend hinter einer Übereck-Fensterfront lag. Man konnte nach draußen sehen, auf den Platz vor dem Eingang in den imposanten Hotelturm.
»Wisst ihr irgendwas über den Diebstahl aus dem Spind?«, fragte Justus. »Habt ihr vielleicht was gesehen?«
»Ausgerechn’t wir?«, nuschelte der Junge.
»Kinder«, sagte Justus, »beobachten oft viel besser als Erwachsene. Deshalb sind meine Freunde und ich auch schon lange Detektive. Weil wir selbst so gut beobachten.«
Das Grinsen des Mädchens wurde noch breiter. Es rümpfte die Nase, dass die Sommersprossen hüpften. »Cool.«
»Also, habt ihr was gesehen?«, fragte der Erste Detektiv.
»Nö« und »Nein«, sagten die beiden Kinder gleichzeitig. »Wir waren im Wasser«, fuhr das Mädchen fort, »als die Frau zu kreischen angefangen hat. Das wollten wir uns natürlich ansehen.«
»Kann ich verstehen«, meinte Justus. »Seid ihr schon länger hier im Hotel? Das war nämlich nicht der erste Einbruch.«
»Cooool«, dehnte der Junge. »Wie heißt’n du?«
»Justus.«
»Ich bin der Flo. Florian Hilson. Das ist meine Schwester.«
»Und?«, fragte der Anführer der drei ???. »Hat deine Schwester auch einen Namen?«
»Mary«, sagte das Mädchen mit piepsiger Stimme.
»Hey, was soll das?!«, herrschte ihn plötzlich eine dumpfe Stimme barsch an. Justus zuckte zusammen, wich unwillkürlich einen Schritt zurück und stieß dabei gegen Mary, die auf dem glitschigen Boden ausrutschte und rückwärts in das Schwimmbecken fiel.
So schreckhaft und ungeschickt kennen wir Justus gar nicht. Weiter auf Seite 176 .
Justus und Peter entschieden, so viel wie möglich über Mr Krolop herauszufinden. Es war immer gut, über seine Gegner Bescheid zu wissen.
»Jede Information kann wertvoll sein und eine völlig neue Sichtweise eröffnen«, dozierte Justus. »Ein guter Detektiv muss allen nur denkbaren Spuren nachgehen. Nur wer alle Details kennt, erhält am Ende das richtige Gesamtbild.«
Der Zweite Detektiv grinste. »Du klingst ja wie Bob, ehe er wieder mal auf Recherchetour geht und sich stundenlang hinter irgendwelchen Büchern in der Bibliothek vergräbt.«
»Wo er recht hat«, meinte Justus altklug, »hat er eben recht.«
Peter grinste noch breiter. »Alles klar. Jetzt klingst du wieder wie du selbst.«
Kurze
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