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Die drei Musketiere 2

Die drei Musketiere 2

Titel: Die drei Musketiere 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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d’Artagnan.« – »Er ist ein kühner Bursche«, sagte der Kardinal. – »Gerade weil er das ist, ist er nur um so mehr zu fürchten.« – »Man müßte einen Beweis seines Einverständnisses mit Buckingham haben.« – »Einen Beweis?« rief Mylady, »es werden mir zehn zu Gebote stehen.«
    – »Gut, dann ist es die einfachste Sache der Welt. Liefert mir diesen Beweis, und ich schicke ihn in die Bastille. Gebt mir Tinte, Feder und Papier«, sagte der Kardinal.
    Es trat ein kurzes Stillschweigen ein. Offenbar suchte der Kardinal nach den Worten für das Billett. Athos, der kein Wort von der Unterredung verloren hatte, nahm seine Gefährten bei der Hand und führte sie ans andere Ende der Stube.
    »Nun«, sagte Porthos, »was willst du, und warum läßt du uns 113
    nicht den Schluß des Gespräches hören?«
    »Still?« entgegnete Athos leise, »wir haben alles vernommen, was wir vernehmen mußten. Überdies halte ich euch nicht ab, den Rest zu hören, aber ich muß gehen.«
    »Du mußt gehen?« fragte Porthos. »Aber wenn der Kardinal nach dir verlangt, was sollen wir antworten?«
    »Ihr wartet nicht, bis er nach mir verlangt, ihr sagt ihm, ich sei als Kundschafter vorausgeritten, weil mich eine Mitteilung unseres Wirtes auf den Gedanken gebracht hätte, daß der Weg nicht sicher sei. Überdies werde ich dem Stallmeister des Kardinals ein paar Worte zuflüstern. Das weitere geht mich an, kümmere dich nicht darum!«
    »Sei klug, Athos!« sagte Aramis.
    »Seid ruhig«, antwortete Athos. »Ihr wißt, daß ich kaltes Blut habe.«
    Porthos und Aramis nahmen ihren Platz bei dem Ofenrohr wieder ein.
    Athos ging offen hinaus, nahm sein Pferd, unterrichtete mit vier Worten den Stallmeister von der Notwendigkeit, daß man sich von der Sicherheit des Weges überzeuge, untersuchte, scheinbar mit großer Sorgsamkeit, das Zündkraut auf seiner Pistole, nahm den Degen zwischen die Zähne und ritt auf dem Wege voraus, der nach dem Lager führte.
    Richelieu kam sehr bald herab. Er öffnete die Tür der Stube, in welche die Musketiere eingetreten waren, und fand Porthos in einem leidenschaftlichen Würfelspiel mit Aramis begriffen. Mit einem Blick überschaute er das Zimmer und sah, daß einer von den Freunden fehlte.
    »Wo ist Monsieur Athos geblieben?« fragte er.
    »Monseigneur«, antwortete Porthos, »er ist als Kundschafter vorausgeritten, wegen einiger Worte unseres Wirtes, aus denen er entnehmen mußte, daß der Weg nicht ganz sicher sei.«
    »Und Ihr, was habt Ihr gemacht, Monsieur Porthos?« – »Ich 114
    habe Aramis fünf Pistolen abgenommen!« – »Und nun könnt Ihr mit mir zurückkehren?« – »Wir stehen Euer Eminenz zu Diensten.« – »Auf die Pferde also, Messieurs, denn es ist schon spät.«
    Der Stallmeister war vor der Tür und hielt das Pferd des Kardinals am Zügel. Im Schatten wurde eine Gruppe von zwei Menschen und drei Pferden sichtbar. Es waren die, die Mylady nach dem Fort de la Pointe geleiten und ihre Einschiffung bewachen sollten.
    Athos hatte eine Zeitlang seinen Ritt in gleichem Tempo fortgesetzt, aber als er aus dem Gesichtskreis war, lenkte er sein Pferd auf die rechte Seite, machte einen Umweg und kehrte in das Gehölz zurück, um das Vorüberziehen der kleinen Truppe zu beobachten. Als er die eingefaßten Hüte seiner Gefährten und die goldenen Fransen am Mantel des Kardinals erkannte, wartete er, bis sich die Reiter um die Biegung der Straße wandten, und sobald er sie nicht mehr sah, sprengte er im Galopp nach dem Wirtshaus zurück, wo man ihm ohne Schwierigkeit öffnete. Der Wirt erkannte ihn.
    »Mein Offizier«, sagte Athos, »hat vergessen, der Dame im ersten Stock etwas Wichtiges mitzuteilen, und ich soll das Versäumte nachholen.«
    »Geht hinauf«, sagte der Wirt, »sie ist noch in ihrem Zimmer.«
    Athos stieg, so leise er konnte, die Treppe hinauf, gelangte auf den Flur und sah durch die halb geöffnete Tür Mylady, die eben den Schleier ihres Hutes befestigte.
    Er trat in das Zimmer, verschloß die Tür hinter sich und blieb in seinen Mantel gehüllt, seine n Hut tief in die Augen gedrückt, stehen.
    Als Mylady diese stumme, unbewegliche, einer Statue ähnliche Gestalt erblickte, wurde ihr angst. Sie rief: »Wer seid Ihr und was wollt Ihr?«

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    »Wahrhaftig, sie ist es«, murmelte Athos, ließ den Mantel fallen, hob den Hut in die Höhe und trat vor Mylady mit den Worten: »Erkennt Ihr mich, Madame?«
    Mylady wich zurück, als hätte sie eine Schlange erblickt.
    »Wohl«,

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