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Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Titel: Die drei Stigmata des Palmer Eldritch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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ihn herangemacht und ihm einen Vertrag aufgeschwatzt. Der Vertreter, ein gewisser Icholtz ...«
    »Schöne Bescherung«, sagte Leo. »Und ich kann noch nicht einmal zu Eldritch; Santina und Palmers kesses Töchterchen lungern vor seiner Tür herum.« An diesen beiden kam niemand vorbei, überlegte er.
    Er gab Felix Blau die Adresse des Hotels in Basis III, wo er sein Gepäck zurückgelassen hatte, und legte auf.
    Natürlich, er hat recht, sagte er sich. Mein neuer Konkurrent heißt Palmer Eldritch. So etwas kann auch nur mir passieren: Muß ich ausgerechnet in der Branche tätig sein, in der auch Eldritch aktiv werden will? Warum stelle ich keine Raketensteuerungssysteme her? Dann hätte ich es nur mit G.E. und General Dynamics zu tun.
    Nun war er wirklich neugierig auf die Flechte, die Eldritch mitgebracht hatte. Eine Verbesserung gegenüber Can-D, vielleicht, die sich billiger produzieren ließ und Verwandlungen von längerer Dauer und größerer Intensität erzeugte. Um Himmels willen!
    Während er so vor sich hin grübelte, kam ihm ein grotesker Gedanke. Eine Organisation aus der Vereinigten Arabischen Republik; ausgebildete Kontraktkiller. Doch an Palmer Eldritch würden selbst sie sich die Zähne ausbeißen. Wenn ein Mann wie er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte ...
    Aber das änderte nichts an Rondinella Fugates Prognose; in nicht allzu ferner Zukunft würde er des Mordes an Palmer Eldritch bezichtigt werden.
    Offenbar würde er es allen Widrigkeiten zum Trotz schaffen.
    Die Waffe, die er bei sich trug, war so klein, so unauffällig, daß selbst die gründlichste Durchsuchung sie nicht ans Licht bringen konnte. Ein Chirurg in Washington, D.C., hatte sie ihm vor einiger Zeit in die Zunge genäht: ein selbstlenkender Hochgeschwindigkeitsgiftpfeil, gefertigt nach sowjetischen Entwürfen, mit einer entscheidenden Verbesserung: wenn er sein Opfer getroffen hatte, löste sich der Pfeil in Luft auf. Auch das Gift war neu; es beeinträchtigte weder Herz- noch Atemfunktion; eigentlich war es gar kein Gift, sondern ein filtrierbares Virus, das sich im Blutkreislauf des Opfers vermehrte und binnen achtundvierzig Stunden zum Tode führte. Es war karzinomatös, ein Import von einem der Uranus-Monde, und noch weitgehend unbekannt; es hatte ihn einiges gekostet. Er brauchte sich lediglich in Reichweite seines Opfers zu begeben und mit den Fingern seine Zungenwurzel zusammenzupressen, während er die Zunge in Richtung des Opfers streckte. Wenn er doch nur endlich zu Eldritch könnte –
    Ich muß zu ihm, überlegte er, bevor diese neue Bostoner Fabrik die Produktion aufnimmt. Bevor sie auch ohne Eldritch läuft. Wie ein Unkraut mußte man sie rechtzeitig vernichten, sonst begann sie unkontrolliert zu wuchern.
    Als er endlich in seinem Hotelzimmer war, meldete er ein Gespräch mit P.P. Layouts an, um sich zu erkundigen, ob wichtige Nachrichten oder Ereignisse seine Aufmerksamkeit erforderten.
    »Ja«, sagte Miss Gleason, als sie sein Gesicht erkannte. »Ein dringender Anruf von einer Miss Impatience White, wenn ich ihren Namen richtig verstanden habe. Hier ist ihre Nummer. Sie ist auf dem Mars.« Sie hielt den Zettel in die Videokamera.
    An eine Frau mit Namen White konnte Leo sich beim besten Willen nicht erinnern. Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen – und er bekam es mit der Angst zu tun. Warum sie wohl angerufen hatte?
    »Danke«, murmelte er und legte sofort auf. Gott, wenn die UN-Rechtsabteilung das Gespräch abgehört hatte ... denn Impy White, die auf dem Mars arbeitete, gehörte zur Crème de la crème der Can-D-Pusher.
    Zögernd wählte er die Nummer.
    Impy White nahm auf dem Videoschirm Gestalt an; sie hatte ein schmales Gesicht und scharfe Augen und war trotz ihrer geringen Körpergröße eigentlich recht hübsch. Er hatte sie sich weitaus kräftiger vorgestellt; sie wirkte zwergenhaft und schien dennoch zu allem entschlossen. »Mr. Bulero, ich sage das nur ungern, aber ...«
    »Gibt es denn keine andere Möglichkeit? Keine diskretere Methode?« Es gab ein Verfahren, das Conner Freeman, dem Leiter der Zweigstelle Venus, ermöglichte, mit ihm in Verbindung zu treten. Sie hätte das Gespräch über Freeman, ihren Vorgesetzten, laufen lassen können.
    »Mr. Bulero, ich war heute morgen mit einer Lieferung in einer Grube am Südpol des Mars. Die Bewohner wollten nichts kaufen. Mit der Begründung, sie hätten ihre ganzen Schalen für ein neues Produkt ausgegeben. Von derselben Qualität wie – das, was wir

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