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Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Die drei Stigmata des Palmer Eldritch

Titel: Die drei Stigmata des Palmer Eldritch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Can-D, die alte, überaus zuverlässige Verwandlungsdroge, die wir bislang genommen haben, im Gegensatz zu dem neueren, noch unerprobten Chew-Z; wir überlegen, ob wir von Can-D auf ...«
    »Warte, bis wir unten sind«, riet Norm Schein mit finsterem Blick.
    Tod Morris setzte sich neben Barney auf die Bank und sagte: »Can-D ist tot; es ist kaum noch zu bekommen, kostet zuviel Schalen, und außerdem habe ich die Nase voll von Perky Pat – sie ist zu künstlich, zu oberflächlich, und was die Materialistalität angeht ... Pardon; das ist unser Wort für ...« Er suchte krampfhaft nach einer geeigneten Erklärung. »... nun ja, schicke Kleider, schnelle Autos, schöne Wohnungen und Sonnenbaden am Strand ... Eine Zeitlang hatten wir durchaus Spaß daran, aber die un materialistalischen Bedürfnisse kann das auf die Dauer nicht befriedigen. Verstehen Sie, Mr. Mayerson?«
    »Schön und gut«, sagte Norm Schein, »aber Mayerson hat damit keine Erfahrung; er ist noch nicht so abgestumpft wie wir. Vielleicht möchte er sich selbst ein Bild machen.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Fran, »wir haben noch nicht abgestimmt; wir haben noch nicht entschieden, welche Droge wir in Zukunft kaufen und nehmen wollen. Ich finde, wir sollten Mr. Mayerson beides probieren lassen. Oder haben Sie schon mal Can-D genommen, Mr. Mayerson?«
    »Ja«, antwortete Barney. »Aber das ist lange her. So lange, daß ich mich kaum noch daran erinnern kann.« Leo hatte es ihm gegeben mit den Worten, er könne ihm noch mehr davon besorgen, riesige Mengen, soviel er wolle. Aber er war auf das Angebot nicht eingegangen; die Droge hatte ihm nicht zugesagt.
    »Ich fürchte, wir haben Ihnen keinen allzu gelungenen Empfang bereitet«, sagte Norm Schein. »Es war nicht besonders höflich, Sie in unsere Debatte zu verwickeln. Aber uns ist das Can-D ausgegangen; wir müssen entweder Nachschub anfordern oder auf Chew-Z umsteigen. Natürlich ist Impy White, die Can-D-Pusherin, ganz wild darauf, daß wir bei ihr bestellen ... Bis heute abend müssen wir eine eindeutige Entscheidung treffen. Und die hat Folgen für uns alle – bis an unser Lebensende.«
    »Also seien Sie froh, daß Sie nicht erst morgen gekommen sind«, meinte Fran. »Wenn die Abstimmung vorbei ist.« Sie bedachte ihn mit einem aufmunternden Lächeln, um ihm das Gefühl zu geben, willkommen zu sein; sie hatten ihm wenig zu bieten, abgesehen von ihrem Zusammenhalt und ihrer gegenseitigen Zuneigung, die sie nun auch ihm entgegenbrachten.
    Das kann ja heiter werden, dachte Barney Mayerson bei sich. Bis an mein Lebensende – Es schien unglaublich, aber sie sagten die Wahrheit. Die UN-Wehrpflichtgesetze sahen eine Ausmusterung nicht vor. Auch wenn er es nicht wahrhaben wollte, diese Leute waren jetzt seine Gemeinde, dennoch – es hätte weitaus schlimmer kommen können. Zwei ihrer Frauen machten einen äußerst attraktiven Eindruck, und er fühlte – oder glaubte zu fühlen –, daß sie sozusagen interessiert waren; er spürte die zahlreichen subtilen Komplikationen innerhalb der zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich in der engen Grube entwickelt hatten. Und doch ...
    »Unsere einzige Rettung«, sagte Mary Regan ruhig und setzte sich zwischen Barney und Tod Morris auf die Bank, »sind die Verwandlungsdrogen, Mr. Mayerson. Wenn wir sie nicht hätten« – sie legte ihm die Hand auf die Schulter; der Bann war gebrochen –, »wären wir verloren. Wahrscheinlich hätten wir uns in unserer Qual längst gegenseitig umgebracht.«
    »Ja«, sagte er. »Verstehe.« Aber um das zu erfahren, hätte er nicht auf den Mars kommen müssen; wie jeder andere Terraner hatte er bereits in frühester Kindheit vom Leben in den Kolonien gehört, vom Kampf gegen die Verlockung, alldem mit einem Schlag ein vernichtendes Ende zu bereiten.
    Kein Wunder, daß sich die meisten Menschen mit Händen und Füßen gegen die Einberufung wehrten. Es war ein Kampf um Leben und Tod.
    »Heute abend«, erklärte ihm Mary Regan, »werden wir uns eine der beiden Drogen beschaffen; Impy kommt gegen sieben Uhr Fineburg-Crescent-Zeit vorbei; bis dahin müssen wir uns entschieden haben.«
    »Ich glaube, wir können jetzt abstimmen«, sagte Norm Schein. »Wie ich sehe, ist Mr. Mayerson soweit, obwohl er gerade erst angekommen ist. Stimmt’s, Mr. Mayerson?«
    »Ja«, sagte Barney. Der autonome Sandbagger hatte seine Arbeit beendet; Barneys Sachen waren zu einem kärglichen Haufen übereinandergestapelt, der schon jetzt halb unter dem feinen

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