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Die drei !!! - Tatort Filmset

Titel: Die drei !!! - Tatort Filmset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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wegging, ohne den Teller mitzunehmen.
    Kim zog schnell ihre Brotdose aus der Tasche und ging damit zu Naomi. »Wir nehmen das Sandwich mit. Ein Freund von mir wird es in seinem chemischen Labor untersuchen.« Dass Michis Labor in Wirklichkeit ein Chemiebaukasten war, erwähnte sie lieber nicht. »Nur zu Sicherheit«, fügte sie hinzu, als Naomi ein erschrockenes Gesicht machte.
    »Danke«, flüsterte die Schauspielerin. Plötzlich wurde sie grün im Gesicht und musste würgen. Mit der Hand auf dem Mund verließ sie panisch die Cafeteria.
    »Arme Naomi«, murmelte Marie. »Und das war erst der Anfang.«
    Franzi sah sie verständnislos an. »Was meinst du damit?« Marie holte tief Luft. Dann erzählte sie ihren Freundinnen von der Tarotlegung, von der Königin der Kelche und den seltsamen Vorfällen, die perfekt ins Bild passten. »Naomi schwebt in Lebensgefahr«, beendete Marie ihren Bericht. »Die Karten lügen nicht!«
    Kim schluckte. »Meinst du wirklich? Das mit dem Kleid und der Kette kann doch auch ein Zufall sein.«
    »Genau«, stimmte Franzi zu. »Ich hab noch nie viel von deinen Experimenten gehalten. Gläserrücken, Hexensprüche, Tarot, das ist doch alles dasselbe. Du siehst nämlich immer nur das, was du sehen willst. Letztlich kannst du alles in die Karten hineininterpretieren.«
    »Das stimmt.« Mehr sagte Kim nicht. Im Grunde war sie Franzis Meinung, aber unheimlich fand sie das Ganze schon. Wenn nun was Wahres dran war? Kim räusperte sich. »Ist doch egal, wer was glaubt. Wir haben einen Auftrag und wir sollten die Augen offen halten. Immerhin fühlt sich Naomi irgendwie verfolgt.«
    Franzi nickte. »Einverstanden. Vielleicht hat Naomi ja recht. Ich will es nicht hoffen, aber wir müssen der Sache nachgehen. Michi soll das Sandwich untersuchen und Marie und ich nehmen bei nächster Gelegenheit den Koch unter die Lupe.« »Gute Idee«, sagte Marie erleichtert. So kannte sie ihre Freundinnen: entschlossen und gründlich. Die Erfahrung hatte ihnen schon oft gezeigt, dass gerade kleine Spuren später von entscheidender Bedeutung sein konnten. Marie spürte ein Kribbeln im Bauch. Das hatte sie immer, wenn ein neuer Fall auf die drei !!! wartete.

Ein Streit und eine Drohung
    Als Kim, Franzi und Marie zum Set kamen, herrschte dort das komplette Chaos. Eine Bohrmaschine dröhnte, weil schnell noch ein neues Bild an der Kulissenwand aufgehängt werden musste. Zwei Männer rollten hektisch meterweise Kabel ab. Helmut Grevenbroich konnte die Krawatte nicht finden, die er für die nächste Szene brauchte. Mittendrin gestikulierte Hardy und versuchte, dem Tontechniker letzte Anweisungen zu geben.
    Marie musste grinsen. »Wie ich das liebe! Von außen fragt man sich, wie in diesem Chaos ein Film entstehen soll, aber wenn man ein paar Mal dabei war, weiß man, dass es nur so funktioniert: mit diesem nervenaufreibenden, absolut verrückten, kreativen Durcheinander.«
    »Wo steckt jetzt wieder Naomi?« Helga Meister ging suchend auf und ab und fragte bei der Crew herum. Keiner hatte Naomi gesehen, weder am Set noch in der Maske.
    Da meldete sich Marie. »Naomi ist in der Cafeteria schlecht geworden. Wahrscheinlich hat sie sich den Magen verdorben.« »Das auch noch!«, stöhnte Helga. »Das bedeutet, sie war noch gar nicht in der Maske?«
    Franzi schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein.«
    »Was ist los?« Hardy tauchte neben Helga auf. »Naomi ist schlecht geworden? Bitte nicht! Sie ist in der nächsten Szene dran. Jetzt muss ich meinen ganzen Drehplan umwerfen!« Auf der Stirn des Regisseurs bildeten sich Schweißperlen.
    Die Produzentin tippte auf ihre Armbanduhr. »Fünf Minuten können wir noch warten, aber wenn Naomi dann nicht auftaucht, müssen wir ohne sie anfangen.«
    »Sollten wir nicht lieber eine andere Szene vorziehen?«, mischte sich Tom Ring ein. »Sonst müssen wir heute Abend überziehen, und das wird teuer.«
    Helga Meister seufzte. »Du hast recht, Tom. Hardy, hast du einen Vorschlag? Ich hab den Drehplan gerade nicht im Kopf.« »Ich denke schon die ganze Zeit nach«, stöhnte Hardy. »Aber egal was wir vorziehen, wir müssen Naomi trotzdem so schnell wie möglich finden.«
    Kim tippte dem Regisseur auf die Schulter. »Das können wir übernehmen. Wir suchen sie.«
    Hardy kratzte sich am Kinn. »Ich weiß nicht ... hmm ... wartet. Gut, warum nicht? Kim, Franzi, ihr könnt gehen, aber Marie muss hierbleiben. Wir ziehen die Hafenszene vor. Ich wollte sowieso eine kleine Trockenübung für die

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