Die drei !!! - Tatort Filmset
Sie hatte Franzi schon seit Tagen nicht mehr lächeln sehen, ein äußerst schlechtes Zeichen bei ihrer sonst so fröhlichen Art.
»Hmmm. «, machte Franzi. Sie nippte an ihrer Cola und presste die Lippen aufeinander.
Kim und Marie verständigten sich mit einem kurzen Blick. Dann beschlossen sie, Franzi nicht weiter zu bedrängen. Wenn sie das Bedürfnis hatte zu reden, würde sie sich schon melden. »Vielleicht lenkt dich ja unser Telefonat mit Naomi ein bisschen ab«, sagte Marie.
Kim zückte ihr Handy, um Naomis Nummer aufzurufen, als Marie plötzlich vom Sofa aufsprang. »Warte noch. Hallo, Leonard! Huhu! Hier sind wir. Komm doch zu uns rüber.« Leonard blieb zögernd in der Tür des Cafes stehen. Erst wollte er zu den drei !!! hinübergehen, um sie zu begrüßen, dann überlegte er es sich anders. Er nickte Marie nur kurz zu und steuerte auf die Bar zu. Dort setzte er sich mit dem Rücken zu den Detektivinnen hin und bestellte einen Cappuccino.
»Was hat er denn auf einmal?«, fragte Kim verwundert. »Hast du nicht erzählt, dass ihr euch im Jugendzentrum getroffen habt und er überhaupt nicht nachtragend war?«
»Ja, schon.« Marie spielte nervös mit ihrem Bettelarmband. »Aber vielleicht ist er ja doch noch sauer wegen damals.« Es war wie verhext. Die Vergangenheit holte Marie immer wieder ein. Jetzt brauchte sie dringend eine Ablenkung. »Kommt, lasst uns Naomi anrufen!«
»Hmmpf, gleich«, nuschelte Kim, die gerade von ihrem Muffin abgebissen hatte. Sie stellte ihr Handy auf laut und rückte näher an Marie und Franzi heran, damit sie mithören konnten.
Naomi meldete sich sofort. »Hallo? Ach, du bist es, Kim. Gibt’s was Neues?«
»Allerdings«, sagte Kim. »Sitzt du? Es sind nämlich keine guten Nachrichten ... Du bist in einem Cafe? Sehr gut ... Also, wir haben Kontakte zum Gericht und haben uns erkundigt: Die Klage der Patientin deines Mannes könnte durchgehen. Die Chancen stehen ziemlich gut, das behauptet jedenfalls der zuständige Staatsanwalt. Naomi? Bist du noch dran?«
»Ja, ich hör dich.« Die Schauspielerin klang auf einmal ganz zittrig.
Kim musste leider noch deutlicher werden. »Wir müssen dich ernsthaft vor deinem Mann warnen. Er steht unter massivem Druck, ihr habt euch gestritten und er weiß, dass du in letzter Zeit öfter Kopfschmerzen hattest.«
»Schon gut, ich hab verstanden!«, sagte Naomi panisch. »Ich, ich muss jetzt auflegen. Ich bin nicht allein. Ich melde mich später, okay?« Kim hörte im Hintergrund Gläserklirren. Dann sagte Donna: »Irgendwas Wichtiges?«
Kim hielt die Hand auf die Lautsprecheröffnung ihres Handys und flüsterte Franzi und Marie zu: »Sie hat vergessen aufzulegen! Sollen wir mithören?«
»Klar«, sagte Marie sofort.
Normalerweise fand Kim es extrem unhöflich, in die Privatsphäre anderer Menschen einzudringen. Aber seit sie als Detektivin arbeitete, musste sie ab und zu von ihren Prinzipien abrücken. Gebannt lauschten die drei !!! dem Gespräch der Freundinnen.
»Kann ich dich mal was Persönliches fragen?« Naomi klang ein bisschen unsicher.
Donna lachte. »Natürlich. Wir haben doch keine Geheimnisse voreinander.«
»Die Filmparty neulich in der Stadthalle«, fing Naomi stockend an. »Hast du da Friedrich zufällig getroffen oder wart ihr verabredet?«
Marie musste grinsen, weil ihr Bauchgefühl sie nicht getäuscht hatte. Naomi war also doch eifersüchtig gewesen, als sie das Foto in der Klatschzeitung gesehen hatte.
Donna beteuerte: »Das war reiner Zufall! Ich wusste gar nicht, dass Friedrich kommen wollte. Wir drei hatten uns ja in letzter Zeit ein bisschen aus den Augen verloren. Na ja, und gerade als ich Friedrich begrüßte, kam dieser aufdringliche Fotograf auf uns zugeschossen. Ich wollte das nicht! Aber bevor ich es verhindern konnte, hatte er schon auf den Auslöser gedrückt.«
»Verstehe«, sagte Naomi müde.
»Glaubst du mir etwa nicht?«, fragte Donna.
»Doch, doch ...«, sagte Naomi. Eine Weile waren nur Stimmengewirr und leise Musik zu hören. Dann stöhnte Naomi auf. »Wenn ich bloß nicht dauernd diese Kopfschmerzen hätte! Die machen mich noch verrückt.« Sie schluchzte los. »Ich kann einfach nicht mehr!«
Naomis Schluchzer mischten sich mit Donnas tröstenden Worten. »Alles wird gut. Du wirst sehen.« Als Naomi sich etwas beruhigt hatte, fragte Donna: »Was ist denn los? Bedrückt dich irgendwas?«
Naomi schniefte. »Eigentlich dürfte ich dir das gar nicht erzählen. Du hältst mich wahrscheinlich
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