Die drei !!! - Tatort Filmset
für komplett verrückt. Okay, ich tue es trotzdem.« Naomis Stimme wurde so leise, dass die drei !!! sie kaum noch verstehen konnten: »Ich hab Angst, dass mein Mann mich ... mich umbringen will.« »Was?«, rief Donna schockiert. »Das wäre ja furchtbar .. Naomi, da fällt mir was ein! Damals hab ich mir nichts dabei gedacht, aber jetzt, wo du von deiner Angst erzählst. Ich hab Friedrich zufällig gesehen, wie er neulich mit einem Kulissenarbeiter gesprochen hat. Er hat sich erkundigt, wie sicher die Deckenkulissen sind. Ich fand das merkwürdig, aber jetzt ergibt es einen Sinn. Naomi, wie kann ich dir bloß helfen? Möchtest du vorübergehend bei mir wohnen? Meine Wohnung ist groß genug. Das ist überhaupt kein Problem.« »Danke ... Donna.« Naomi krächzte nur noch. Plötzlich schluchzte sie wieder los: »Es ist sowieso alles zu spät. Ich werde nicht mehr lange leben. Ich hab ... einen Gehirntumor.« Beinahe wäre Kim vor Schreck das Handy aus der Hand gerutscht.
»Das glaube ich nicht«, sagte Donna. »Wie kommst du darauf? Warst du schon beim Arzt?«
Naomi seufzte. »Nein, war ich nicht. Aber ich weiß es einfach. Friedrich hat mir von solchen Fällen berichtet.«
»Warte!« Die Detektivinnen hörten es rascheln. Dann räusperte sich Donna: »Wie gut, dass ich immer mein medizinisches Taschenlexikon dabeihabe. Also, das möchte ich jetzt mal genauer wissen. Da haben wir es: Gehirntumor. Symptome können unter anderem sein: starke Kopfschmerzen, die mit der Zeit heftiger werden, Übelkeit, Erbrechen und Sehstörungen.« »Siehst du? Genau diese Symptome habe ich alle!«, sagte Naomi panisch.
Donna versuchte sie zu beschwichtigen: »Das muss noch gar nichts heißen. Deine Beschwerden können auch ganz harmlos sein. Du bist gestresst. Es ist deine zweite größere Rolle, du willst alles richtig machen. Hast du schon mal daran gedacht?« »Ich kann gar nicht mehr denken.« Naomi weinte bitterlich. »Du Arme! Alles wird gut. Weißt du was? Ich rufe jetzt ein Taxi und du kommst sofort zu mir nach Hause. Was hältst du davon?«
»Das ist gut. Ich muss nur noch meine Jacke ...« Klack! Die Verbindung wurde unterbrochen.
Keine der drei !!! brachte ein Wort heraus. Marie sah auf einmal die Todeskarte aus dem Tarot überlebensgroß vor sich: Der Tod als Skelett in der Ritterrüstung auf seinem Schimmel. Unerbittlich reitet er voran. Alle Menschen, ob groß oder klein, reich oder arm, gehen vor ihm zu Boden.
Marie hielt das bedrückende Schweigen nicht mehr aus. »Wenn das stimmt, was wir gerade gehört haben, wenn Naomi tatsächlich eine tödliche Krankheit hat, dann ist sie in großer Gefahr! Stellt euch bloß vor, ihr Mann nutzt das aus. Er gibt ihr die falschen Medikamente .«
»Und keiner kann ihm was nachweisen«, murmelte Kim. »Weil Naomi früher oder später sowieso gestorben wäre.«
Franzi ballte ihre Fäuste. »So leicht machen wir es diesem fiesen Typen nicht! Wir müssen ihn überführen, bevor er Naomi was antun kann.«
Kim stöhnte. »Und wie willst du das anstellen? Der ist wahnsinnig clever.«
»Aber nicht so clever wie wir.« Marie lächelte geheimnisvoll. »Wir werden ihm eine Falle stellen, und ich hab da auch schon eine Idee. Kim, wir brauchen dein Aufnahmegerät. Jetzt wird es ernst!«
Die Falle schnappt zu
Vor der Klinik von Professor Boden gab es Bänke, die bei schönem Wetter zum Ausruhen und Lesen einluden. An diesem Sonntagmittag saßen drei Mädchen mit ihren Büchern auf einer Bank, blinzelten in die Sonne und wirkten so träge, als ob sie gleich einschlafen würden. In Wirklichkeit hatten sie ihre Antennen auf höchste Aufmerksamkeitsstufe gestellt und ließen seit einer Stunde den Eingang der Klinik nicht aus den Augen.
»Habt ihr auch alles?«, fragte Marie nervös. »Beweisstück, Aufnahmegerät, Zeitung?«
»Jahaaa.«, sagte Franzi leicht genervt. »Ich hab dir doch erzählt, dass ich drei Exemplare der Klatschzeitung gekauft habe.« Am liebsten hätte sie sämtliche Exemplare aufgekauft und in den Aktenvernichter ihres Vaters gestopft. Wenn das bloß geholfen hätte.
Kim lugte in ihre Umhängetasche, in der sich das Aufnahmegerät befand. »Wird schon alles schiefgehen. Mach dir keine Sorgen.«
Marie war beruhigt. Sie waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Von Naomi hatten sie erfahren, dass ihr Mann heute arbeitete und zwischen zwölf und eins Mittagspause machte. »Da ist er!« Franzi ließ ihr Buch fallen und sprang auf.
Um 12:14 Uhr trat der Professor ohne
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