Die Drei ??? - Todesgefahr
»Zu dumm. Dann liegt er noch im Büro. Ich, äh, ich müsste dort mal ganz dringend hin. Wirklich dringend.« Er lächelte entschuldigend. »Ich bin ohne mei mein ganzes Leben. Jedenfalls alles, was mit Namen, Zahlen und Terminen zu tun hat. Und ich muss unbedingt noch einige Leute anrufen wegen der Ausstellungseröffnung morgen, wisst ihr. Oh!« Er zuckte zusammen. »Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Peacock. James Peacock, Direktor des Steadman -Museums.« Er streckte die Hand aus, wusste jedoch nicht, wem er sie zuerst reichen sollte, bis Justus ihm zu Hilfe kam und sie einfach ergriff. »Justus Jonas. Und das sind meine Freunde Peter Shaw und Bob Andrews.«
»Ich habe nichts dagegen, einen kleinen Abstecher zum Museum zu machen«, sagte Bob über die Schulter hinweg. »Vorausgesetzt, Sie haben nichts einzuwenden, dass wir Sie begleiten.« »Oh, ganz und gar nicht, ganz und gar nicht. Es wäre sehr nett von euch, wenn ihr eure Fahrt für mich unterbrecht. Morton, zum S teadman -Museum, bitte!«
»Sehr wohl, der Herr«, antwortete der Chauffeur. Durch den Rückspiegel blinzelte er Justus zu.
Während der Fahrt redete Mr Peacock, der sich einen Drink eingeschenkt hatte, ohne Punkt und Komma. Über seinen Cheftimer, über die Ausstellung und über den Edelstein. »Der Diamant gehört einem arabischen Ölscheich. Es ist eine große Ehre für uns, dass er ihn dem Museum für ein paar Wochen überlässt. Die Besucher werden wie verrückt in die Ausstellung strömen, endlose Massen, das gibt einen Riesenandrang! Das Feuer des Mondes ist schließlich einer der wertvollsten Diamanten der Welt. Er bringt stolze 437 Karat auf die Waage, jawohl! Den Namen hat er übrigens wegen seiner blauen Farbe und seiner lumineszierenden Eigenschaften. Wenn man ihn stark anstrahlt, absorbiert er das Licht und schimmert dann leicht aus sich selbst heraus. Das ist bei Diamanten sehr selten, ungeheuer selten sogar, daher ist er auch so wertvoll. Wollt ihr Die drei ??? hatten Mr Peacock nur mit halbem Ohr zugehört, deshalb überraschte sie diese direkte Frage etwas. »Ja, gerne«, sagte Peter schnell. »Geht das denn?«
»Nun, ich muss ohnehin in mein Büro im Museum. Ich hoffe nur, dass ich meinen Cheftimer tatsächlich dort vergessen habe. Wir werden sehen. Da kann ich euch auch mitnehmen. Natürlich ist es nicht erlaubt, aber schließlich bin ich der Direktor.« Er lächelte ihnen verschwörerisch zu. »Das wäre dann eine Premiere. Ihr werdet die ersten Besucher im S teadman Museum sein, die das F euer des Mondes zu Gesicht bekommen.«
»Wenigstens eine Premiere, die klappt«, meinte Peter. Er hatte seinen Ärger über ihren misslungenen Kinobesuch zwar noch nicht vergessen, doch die unerwartete Wendung, die der Abend genommen hatte, stimmte ihn etwas versöhnlicher. Nach zwanzig Minuten befanden sie sich wieder in der Innenstadt von Los Angeles. Morton parkte den Wagen auf dem fast verlassenen Parkplatz des Museums und seine Fahrgäste stiegen aus.
»Möchten Sie nicht mitkommen, Morton?«, schlug Mr Peacock vor. »Oder haben Sie kein Interesse an Diamanten?« »Ich würde Sie selbstverständlich gern begleiten, wenn Sie mein reduziertes Tempo in Kauf nehmen.«
»Aber natürlich. Kommen Sie, kommen Sie.« Zur Abwechslung hielt Mr Peacock seinem Chauffeur die Tür auf. Gemeinsam gingen beziehungsweise humpelten sie auf das Gebäude zu. Das Museum war ein moderner, mehrstöckiger Bau aus Glas, Stahl und Beton, umgeben von einer winzigen Parkanlage, die es ein wenig von der Straße abschirmte. Die drei ??? und Morton folgten Mr Peacock zu einem kleinen Seiteneingang, den der Direktor mit einem Sicherheitsschlüssel öffnete. »Jetzt habe ich dreißig Sekunden Zeit, um den Sicherheitsalarm zu verhindern«, erklärte er und begab sich zu einem kleinen Kasten an der Wand des kahlen Treppenhauses. Mit einem weiteren Schlüssel an seinem dicken Bund öffnete er den Kasten und beugte sich über ein kleines Tastenfeld, um den Geheimcode einzugeben. Ein Piepsen und das Aufleuchten eines grünen Lämpchens versicherten ihm, dass der Alarm außer Betrieb war. »Das ist die einzige Nummer, die ich mir ohne Cheftimer merken kann«, sagte er lächelnd. »Es hat sehr lange gedauert, aber jetzt sitzt sie. Zum Glück, zum Glück, denn sonst wäre in null Komma nichts die Polizei hier.« Er öffnete eine weitere Tür, die direkt in die Eingangshalle des Museums führte. Die spärliche Notbeleuchtung spendete mehr Schatten als Licht, doch
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