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Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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sagte sie. »Ich sah sie wegfahren. Aber es war niemand sonst dabei.«
    »Ich möchte nur wissen, wo Bob hingegangen sein könnte«, sagte Justus mehr zu sich selbst.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Mrs. Denicola. Sie trat zurück und hielt die Tür weit auf. »Aber ich glaube, daß etwas Schlimmes passieren wird. Ich habe es geträumt, und ich habe Angst. Du solltest mir über dich und deinen Freund mehr erzählen. Komm bitte herein.«
    Das klang ja wie die Stimme des Jüngsten Gerichts . . . Zum ersten Mal fragte sich Justus, ob Bob wirklich in Gefahr sein mochte.
    In Oxnard, weit weg von seinen Freunden, näherte sich Bob der Möbelspedition Pacific States. Der Betrieb lag auf einem großen freien Gelände an der Albert Road. Bob sah einen hohen Maschendrahtzaun, ein fensterloses, blockartiges Be-tongebäude und ein paar schlammbespritzte, weiße Möbelwagen. Die Zufahrt vor dem Eingangstor war von tiefen Furchen durchzogen und mit Pfützen übersät, und das Tor war mit einem Vorhängeschloß abgesperrt.
    Es war niemand zu sehen. Bob ging einmal rund um das Ge-lände. Vor dem Bau mit den kahlen Wänden sah er Unkraut und zerbrochene Kisten und Knüllpapier. Hinten versperrten ihm geparkte Firmenwagen den Blick auf die Rückseite des Gebäudes, doch von irgendwo auf dem Hof konnte er Stimmen hören.
    Bob blieb ruhig stehen und horchte. Die Unterhaltung ging weiter, aber Bob konnte die Worte nicht verstehen. Da sah er, daß einer der Möbelwagen gleich beim Zaun abgestellt war. Er blickte sich nach beiden Seiten um, dann holte er tief Atem. Er trat mit der Fußspitze in die Maschen des Zauns, kletterte hinauf und von dort auf das Dach des Möbelwagens.
    Einen Augenblick lang lag Bob regungslos da und bemühte sich, ruhiger zu atmen. Er war nicht so sportlich Wie Peter, aber er hatte es geschafft! Nun war er unbeschadet auf das Firmengelände gelangt. Auf allen vieren kroch er vorwärts.
    »Das trocknet doch nicht mehr rechtzeitig«, sagte eine Stimme, jetzt ganz in der Nähe.
    »Macht doch nichts«, sagte eine zweite Stimme. »Trocken oder nicht, den nehmen wir.«
    Ein zweiter Möbelwagen war dicht neben dem einen, auf dem Bob hockte, abgestellt. Er richtete sich auf. Seine Füße mit den Turnschuhen machten kein Geräusch, als er die schmale Lücke zwischen den beiden Fahrzeugen überschritt.
    Er kauerte sich wieder hin und kroch weiter vor. Nun konnte er auf einen freien Platz hinuntersehen, wo sich zwei Männer mit dem Rücken zu ihm einen blitzblanken weißen Wagen anschauten. Bob drückte sich vorsichtshalber flach gegen das Wagendach und hob nur den Kopf.
    »Schon gut, Harry«, sagte einer der Männer. Es war Strong.
    Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und hielt den Kopf schräg. »Das machst du ja ganz prima.«
    Der Mann namens Harry knurrte etwas. In der einen Hand hatte er einen Farbeimer und in der anderen einen kleinen Pinsel. Der Geruch der Farbe hing schwer in der Luft. Der Möbelwagen, den die Männer da bewunderten, hatte an der Seite eine neue Beschriftung bekommen; der Name der Möbelspedition war einfach übermalt worden. Die neue Aufschrift lautete »McCutcheon’s Fischereibedarf«.
    Bob mußte heimlich grinsen. Da hatten die Männer einen der Möbelwagen umfunktioniert!
    »Riesenaufwand«, sagte Harry und zeigte mit dem Pinsel hin.»Es steht viel auf dem Spiel«, sagte Strong. »Wir dürfen kein Risiko eingehen. Wenn man bei den Denicolas einen Möbelwagen sähe, würden die Leute neugierig.«
    Strong drehte sich um und verschwand in der offenen Tür des großen fensterlosen Gebäudes. Gleich darauf ging ihm sein Partner nach, und eine Zeitlang hörte Bob nur das Geräusch von Holz, das auf Beton scharrt. Schließlich kam Strong wieder in Sicht. Er schob eine Sackkarre mit drei Holzkisten vor sich her. Strong rollte seine Ladung zu dem frisch übermalten Möbelwagen.
    Harry beförderte eine zweite Ladung Kisten aus dem Haus.
    Ehe er fünf Meter weit gekommen war, geriet er jedoch mit seiner Sackkarre in eine Furche. Eine seiner Kisten rutschte herunter und platzte auf, und Dutzende kleiner Schachteln fielen zu Boden.
    »Mann, paß doch besser auf!« schrie Strong.
    »Schon gut, schon gut!« sagte Harry. »Reg dich wieder ab, ja?«
    Er kniete nieder und las die kleinen Schachteln zusammen, stopfte sie in die aufgeplatzte Kiste zurück und hob diese wieder auf die Karre.
    Von seinem Aussichtsplatz auf dem Dach des abgestellten Wagens sah Bob, daß eine der Schachteln aufgerissen war.
    Ein

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