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Die drei ??? und das Narbengesicht

Die drei ??? und das Narbengesicht

Titel: Die drei ??? und das Narbengesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. V. Carey
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kauerte sich neben ein paar Eimern mit Muscheln auf den Fußboden und zog sich eine fleckige Plane über den Kopf. Im nächsten Augenblick wurde die Wagentür zugeschlagen. Dann stieg der Besitzer vorn ein und ließ den Motor an.
    Der Wagen rollte auf die Fahrspur. In gemächlichem Tempo ging es ein paar hundert Meter nach Süden, dann wendete der Fahrer auf der Straße und beschleunigte in Richtung Norden. Justus schob die Decke weg, setzte sich auf und schaute zum Fenster hinaus. Als der Wagen an Denicolas Anwesen vorbeifuhr, konnte er Ernie sehen. Der junge Mann sah sich auf der Straße in beiden Richtungen um. Er hatte die Fäuste geballt, und man merkte ihm an, daß er fassungslos war.
    Da mußte Justus laut auflachen.
    Auf halbem Weg durch die Stadt Oxnard, an einer Verkehrs-ampel, hielt der Campingwagen zum ersten Mal seit der Abfahrt von den Denicolas an. Justus war schon startbereit.
    In dem Augenblick, als der Wagen stoppte, war er schon zur hinteren Tür hinaus und sprang zum Gehweg.
    Justus ging schnell die Straße entlang, bog um eine Ecke und eilte weiter. Zehn Minuten später war er im Busbahnhof der Greyhound-Linie. Als der Bus nach Santa Monica losfuhr, saß Justus darin.
    Er triumphierte, während der Bus zügig nach Süden fuhr.
    Nun gab es nicht mehr den geringsten Zweifel daran, daß die jungen Männer bei den Denicolas sich insgeheim auffällig für Mr. Bonestell interessierten. Sie wußten von dem Gespräch, das Justus gestern mit ihm geführt hatte und worin von dem Blinden die Rede gewesen war.
    Doch woher wußten sie das?
    Justus zog die Brauen zusammen. Mr. Bonestell mußte mit jemandem gesprochen haben. War das Gracie Montoya?
    Stellte sie die Verbindung dar? Justus kam der Ärger hoch.
    Wie töricht von Mr. Bonestell, solche Dinge auszuplaudern!

    Sollte Justus mit seinem Verdacht Mr.  Bonestell Unrecht getan haben? Immerhin gibt es schlaue Erfindungen, die es auf Distanz ermöglichen, Gespräche mitzuhören. Ich  überlegte, ob hier irgendwo noch eine undichte Stelle sein mochte. Aber Justus   war doch ganz allein mit Mr. Bonestell in der Küche – nur zu Anfang war dieser Shelby Tuckerman noch dabei und trank seinen Kaffee . . . Ich fand das irgendwie lustig –  ordinären Pulverkaffee und dazu Zucker aus einer stilvollen Dose mitten auf dem Tisch.  Moment mal – hat Shelby auch vorher Zucker zum Kaffee genommen?

    Der Bus fuhr schnell am Pier der Denicolas vorüber. Nun standen keine Autos mehr auf dem Parkplatz, und das Bürohäuschen war leer.
    Wo war Ernie? Wo waren seine Freunde? Und wo waren die Damen Denicola? Ernie hatte etwas ganz Übles vor, das war Justus klar. Dort beim Pier wurde ein Komplott geschmiedet.
    Waren Eileen Denicola und ihre Schwiegermutter die Opfer dieses Komplotts? Waren sie als ahnungslose Mitwisser im Wege und irgendwie beseitigt worden? Oder waren sie etwa an dem undurchsichtigen Vorhaben beteiligt?
    Plötzlich bekam es Justus mit der Angst. War Mr. Bonestell nun noch in Sicherheit? Eileen und die alte Mrs. Denicola waren verschwunden. Würde Mr. Bonestell als nächster an die Reihe kommen?
    Justus stieg als erster aus dem Bus, als sie in Santa Monica waren. Er hatte Geld bei sich, und nebenan warteten Taxis.
    Er nahm einen Wagen zum Dolphin Court.
    Es war vier Uhr vierzig, als das Taxi Justus vor Mr. Bonestells Haus absetzte. Justus klingelte. Er war sehr erleichtert, als Mr. Bonestell an die Tür kam.
    »Du kommst wie gerufen!« begrüßte ihn Mr. Bonestell. Sein Blick war hoffnungsvoll, aber besorgt. »Ich hatte mir schon gewünscht, daß du dich melden würdest. Gibt es etwas Neues?«
    »Ich glaube doch«, sagte Justus. Er folgte Mr. Bonestell in die Küche und setzte sich zu ihm an den Tisch.
    »Mr. Bonestell«, sagte er, »mit wem haben Sie gesprochen, seit ich gestern von hier wegging?«
    Mr. Bonestell war verblüfft. »Gesprochen? Na, mit niemand.
    Ich war ja gar nicht aus dem Haus.«
    »Dann muß jemand angerufen haben«, sagte Justus. »Oder es hat Sie jemand besucht.«
    »Nein«, sagte Mr. Bonestell. »Es hat niemand angerufen, und es war niemand da. Ich . . . ich hab’ ja gar nicht so viele gute Freunde. Warum fragst du?«
    »Weil es wichtig ist. Denken Sie nach, Mr. Bonestell.
    Gestern nachmittag sprachen wir über die Denicolas und über einen blinden Bettler. Sie müssen dieses Gespräch einem Dritten gegenüber erwähnt haben. Wie sollte sonst ein gewisser Alejandro Bescheid wissen?«
    Das brachte Mr. Bonestell völlig aus der

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