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Die drei ??? und der Phantomsee

Die drei ??? und der Phantomsee

Titel: Die drei ??? und der Phantomsee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Arden
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Ende, die zu den Gastzim-mern führte. Links stand ein verziertes Klavier, gut erhalten und glänzend poliert. Volle Getränkeflaschen prangten rei-henweise hinter der langen, blitzblanken Bartheke. Hinten war ein runder Tisch mit Flaschen und halbgeleerten Gläsern und hingeworfenen Karten, als sei gerade ein Pokerspiel im Gang.
    »Das . . . das ist genau wie im Laden«, sagte Peter unbehaglich.
    »Als seien die Goldgräber noch hier und nur mal eben rausgegangen, und –«
    Weiter kam Peter nicht. Lautes Stimmengewirr erfüllte plötzlich den alten Saloon! Das Klavier begann eine flotte Melodie aus der alten Zeit zu klimpern – aber niemand saß davor! Gläser und Flaschen klirrten. Der Raum vibrierte vom Lärm ausgelassener Zecher. Am Pokertisch hinten knallte es – und eine schattenhafte Gestalt schien sich vom Tisch zu erheben.

    In der alten Goldgräberstadt scheint es tatsächlich zu spuken – und es müssen im Gegensatz zum Normalfall ganz besonders ordnungsliebende und pflegliche Geister sein, wenn sie für den tadellos aufrechterhaltenen Zustand ihrer hundertjährigen Stadt sorgen und sie obendrein noch säuberlich einzäunen.
    Denkbar wäre auch, daß die verwaltete Ordnung von Menschenhand stammt und es sich bequeme Geister darin eben besonders gern gemütlich machen.
    Oder habt ihr noch eine andere Erklärung?

    »Keine Bewegung, ihr beiden!« sagte eine hohle Stimme drohend. Die dunkle Schattengestalt hatte in jeder Geisterhand eine Pistole!
    »Ein Geist!« schrie Peter. »Los, weg, Bob!«
    In wilder Hast stolperten die Jungen aus dem alten Saloon. Die unsichtbare Menschenmenge hinter ihnen machte noch immer Radau, und das Klavier spielte weiter. Draußen auf der sonnenheißen Straße liefen die beiden völlig verstört auf die Mine zu. Und im Innern der Mine war der lange Eingangsschacht erleuchtet! Sie liefen den schrägen Gang hinunter und sahen weiter vorn Justus und Cluny.
    »Just! Ein Geist hat uns –« fing Peter an, hielt aber jäh inne.
    Justus und Cluny waren kreideweiß. Zitternd starrten sie den dämmrigen Minenschacht entlang. Bob und Peter hörten es nun auch – Wasser tröpfelte irgendwo herab, Maschinen stampften und klirrten, dann hallte wildes, fast irres Gelächter herüber. Ein Schuß krachte in der Mine, die Kugel schien haarscharf an den Jungen vorbeizuschwirren, und das Echo widerhallte im Gewölbe.
    »Was . . . was ist denn, Just?« stammelte Bob.
    Justus schluckte mühsam. »Ich . . . ich weiß nicht. Wir sind hier reingekommen, und . . . und . . . da hat er auf uns geschossen! Er –«
    Und da sahen ihn Peter und Bob!
    Kaum sechs Meter vor ihnen stand er im dämmrigen Schacht und hielt ein altes Gewehr im Anschlag – ein grauhaariger, bärtiger Goldgräber mit rotem Wollhemd und lederner Hose und hohen Schaftstiefeln!
    »Mit Einbrechern und Dieben machen wir kurzen Prozeß!« sagte die Erscheinung mit hallender Stimme.
    Und mit gräßlichem Lachen hob die finstere Gestalt das Gewehr und drückte ab!

Beistand aus der Geisterwelt
    Der Schuß knallte – gezielt! Und noch ein Schuß! Ein Kern-schuß!
    Mit kalkweißem Gesicht, die Augen geschlossen, stand Peter im Schacht.
    »Bin . . . bin ich . . . getroffen?« stieß er mühsam hervor. Dann öffnete der sonst so forsche Zweite Detektiv die Augen und sah die anderen an. Alle waren bleich.
    »Er hat danebengeschossen!« rief Bob.
    Cluny stammelte: »Er . . . er will uns nur Angst machen, Freunde!«
    »Aber was will er nur –« fing Peter an.
    Die bärtige Gestalt lachte wieder wie irrsinnig los, hob noch einmal die alte Flinte und rief boshaft herüber: »Mit Einbrechern und Dieben machen wir kurzen Prozeß!«
    Und nochmals drückte er ab!
    Zwei Schüsse krachten, wieder aus allernächster Nähe!
    »Wieder daneben!« rief Cluny. Der rothaarige Junge starrte den alten Goldgräber an und trat einen Schritt vor. »Was wollen Sie von –«
    »Warte, Cluny!« sagte Justus plötzlich mit einem langen Blick auf den wahnsinnigen alten Bergmann. »Mal gut aufpassen, Leute!«
    Alle beobachteten mißtrauisch den alten Mann.
    Das Tröpfeln von Wasser und der Maschinenlärm hallten noch in der Mine wider. Nach einer bangen Minute gab es ein leises Klicken und Schnurren, und der alte Goldgräber lachte sein irres Lachen. Dann hob sich sein Gewehr!
    »Mit Einbrechern und Dieben machen wir kurzen Prozeß!« donnerte er und drückte ab. Wieder knallten zwei Schüsse – und wieder vorbei!
    »Das ist alles gestellt!« rief Justus und fing zu

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