Die drei ??? und der rasende Löwe
von Käfigen. Aber wissen Sie, was er für die vier haben wollte? Viertausend Dollar! Tausend je Stück hat er verlangt!«
»Nun ja«, sagte Titus, »er ist noch jung, und da hat er sich eben verrechnet.«
»Dachte ich’s mir doch,« sagte der Mann mit befriedigtem Lächeln.
»Der Preis beträgt sechstausend Dollar«, sagte Titus Jonas.
»Das macht fünfzehnhundert Dollar das Stück.«
Der Besucher bekam große Augen. Titus Jonas steckte die Pfeife in den Mund, paffte eifrig und wiegte sich auf den Fersen. Wieder hielt Justus den Atem an, diesmal in Erwartung der Explosion bei Mr. Olsen.
In diesem Augenblick kam Patrick heran. »Ist sonst noch was zu tun, Chef?« fragte er Mr. Jonas. »Ich hätte noch Zeit, irgendwas in Ordnung zu bringen.«
Mr. Olsen musterte die vierschrötige Gestalt des Iren. Seine kalten Augen flackerten. Dann knurrte er: »Lassen wir’s. Dafür ist mir mein Geld zu schade.«
Justus sah zu, wie der Wagen aufheulend aus dem Hof fuhr. Er hätte seinem Onkel um den Hals fallen können.
Ein paar Minuten später krochen die drei ??? durch die weite Röhre, die zur Zentrale führte. Sobald sie im Innern waren, spähte Justus durch den »Spion«, das selbstgebaute Periskop, mit dessen Hilfe er über die Schrottberge hinweg in die Außenwelt blicken konnte.
»Die Luft ist rein«, meldete er. »Mr. Olsen ist nicht wiederge-kommen.«
»Mann!« rief Bob. »Ich war vielleicht platt, als dein Onkel dir Schützenhilfe gab.«
»Sechstausend Dollar!« sagte Peter. »Und ich dachte schon, du spinnst.«
Justus nickte. »Es sei dir verziehen, Kollege. Aber Onkel Titus hegt eine Wertschätzung für den Zirkus, die sein übliches Streben nach Umsatz und Profit weit in den Schatten stellt.«
»Eines kapiere ich nicht«, sagte Bob. »Warum will bloß jeder urplötzlich solche Stäbe kaufen?«
»Du hättest deine Tante Mathilda fragen sollen, wer der andere Käufer war – der den großen Posten aufgekauft hat«, meinte Peter zu Justus.
Justus wollte darauf etwas sagen, aber da läutete das Telefon.
»Hallo? Hier Justus Jonas.«
Durch den angeschlossenen Lautsprecher konnten sie alle die Stimme des Anrufers hören. »Tag, Just. Hier ist Mike Hall.
Würde es euch dreien Spaß machen, heute abend noch mal hier rauszukommen?«
»Ich weiß nicht, ob wir weg können, Mike«, sagte Justus.
»Was gibt’s denn – stimmt was nicht in Dschungelland?«
»Nein, alles in Ordnung«, sagte Mike. »Ich dachte nur, ihr würdet euch vielleicht gern den Gorilla anschauen. Er ist gerade angekommen.«
»Toll«, sagte Justus. »Ist er groß?«
Mike lachte. »Groß genug. Er läuft uns nicht davon, aber unser Hauptproblem ist immer noch George. Und hoffentlich wißt ihr noch, daß er beim Dunkelwerden unruhig wird.«
»Also gut, Mike. Wir wollen versuchen, Ausgang zu bekommen, und dann müssen wir uns noch ein geeignetes Verkehrs-mittel sichern.«
»Wunderbar«, sagte Mike. »Ich warte an der Einfahrt auf euch.
Kommt ihr wieder mit dem kleinen Lastwagen?«
»Ich glaube nicht«, antwortete Justus. »Diesmal nehmen wir wahrscheinlich den Rolls-Royce.«
Man hörte, wie Mike nach Luft schnappte. »Ihr habt einen Rolls-Royce?« fragte er. Dann fing er an zu lachen.
Justus sah auf seine Uhr. »Wir kommen gegen neun, Mike, nach dem Abendessen. Sobald ich Morton verständigt habe.«
»Morton? Wer ist das?«
»Unser Chauffeur.«
Jetzt war vom anderen Ende der Leitung noch lauteres Gelächter zu hören. »Nicht zu fassen!« brachte Mike schließlich heraus. »Gut, wir sehen uns dann.«
Justus legte den Hörer auf. »Ich glaube, ich hätte Mike erklä-
ren sollen, daß uns der Rolls-Royce und Morton gar nicht gehören.«
»Es war besser so«, meinte Bob dazu. »Das hat ihn wenigstens aufgemuntert. So wie es in Dschungelland zugeht, tut’s ihm gut, mal herzhaft zu lachen.«
Am Abend fuhr pünktlich um neun Uhr der blitzblanke Rolls-Royce vor dem Eingangstor zu Dschungelland vor.
Justus sah zum Fenster hinaus. »Ich denke, Mike wollte uns hier treffen.«
Der Bereich um das Tor war von einer Laterne erhellt. Dahinter lag Dschungelland im Dunkeln. Palmblätter raschelten im leichten Nachtwind. Aus der Ferne kamen seltsame Zwitscher-laute.
Peter sprang aus dem Wagen und öffnete das Tor. Als der Rolls-Royce durchgefahren war, schloß er es und stieg wieder ein. »Ich bin ganz froh, daß uns Morton reinfährt«, sagte er.
»Die Gegend hier ist mir bei Nacht schon recht unheimlich.«
Mit Hilfe von Peters
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