Die drei ??? und der rasende Löwe
Rolls-Royce, in dem ihr angeblich kommen wolltet?«
»Unten, ehe es hier raufgeht«, sagte Bob. »Morton kennt uns gut-. Er wartet ruhig ab, bis wir wieder aufkreuzen.«
Mike mußte lachen. Er führte die Jungen zu einer Lichtung neben dem Haus. In allen Räumen brannte Licht und erhellte die Umgebung. Mike streckte die Hand aus, und die drei ???
sahen staunend einen großen, leeren Käfig vor sich.
»Die Fracht kam heute nachmittag an, kurz nachdem ihr gegangen wart. Diesmal waren es zwei Käfige und –«
»Zwei Käfige?« fragte Justus.
Ein Knurren und Fauchen hinter ihm ließ ihn erschrocken herumfahren. Bob und Peter zuckten zusammen.
»Hoppla!« machte Bob schreckensbleich. »Was war das?«
Mike richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf den hinteren Teil des Hauses. »Ich hätte euch wohl darauf vorbereiten sollen. Schaut her! Ist der nicht prachtvoll?«
Voll Bewunderung blickten die Jungen auf das unheimliche Geschöpf, das wenige Schritte vor ihnen im Käfig eingesperrt war. Als sie sich langsam näherten, knurrte das Tier wieder.
»Es ist ein schwarzer Panther«, sagte Mike. »Wie gefällt er euch?«
Leuchtende gelbe Augen starrten sie hinter dicken Gitterstäben unverwandt an. Als sie vorsichtig noch einen Schritt vortraten, fauchte der Panther. Der Rachen öffnete sich und entblößte lange, spitze weiße Fangzähne. Schleunigst wichen die Jungen zurück.
Bob schluckte. »Mir gefällt er großartig. Aber nur, solange er im Käfig eingesperrt bleibt.«
»Mann!« rief Peter. »Schaut euch diese Muskeln an! Wenn ihr mich fragt, der Panther hier sieht weit gefährlicher aus als der gute alte George.«
Wie um Peters Äußerung Nachdruck zu verleihen, knurrte die Bestie wieder und warf sich mit furchterregender Wucht gegen die Stäbe. Die Jungen traten noch einen Schritt zurück und behielten das schwarze Tier wachsam im Auge.
»Das wäre übrigens ein toller Kampf, Peter – Löwe gegen Panther«, sagte Mike. »Panther sind eigentlich Leoparden. Sie sind blitzschnell im Angriff. Sie haben furchtbare Krallen und scharfe Reißzähne. Aber laßt euch nicht durch Georges tapsiges, einschmeichelndes Benehmen täuschen. Er ist immerhin ein Löwe – und ein ganz ansehnlicher, fast vier Zentner schwer –, und er ist im Vergleich mit dem Panther zu groß und stark. Ich hab’ noch nie gehört, daß ein Panther einen Löwen besiegt hätte. Dazu braucht es schon einen Tiger.«
Schweigend starrten die Jungen das Tier an, das ruhelos in seinem Käfig auf und ab lief. »Ich halte es eher mit Peter«, sagte Bob schließlich. »Der Kleine hier schaut doch recht falsch und gefährlich aus. Was meinst du, Just?« Er sah sich um. »Just?«
Sie entdeckten den Ersten Detektiv beim Käfig, aus dem der Gorilla entwichen war. Er winkte sie zu sich herüber.
»Was gibt’s, Just?« fragte Bob.
»An dem Käfig hat sich jemand zu schaffen gemacht, Freunde«, verkündete Justus. »Ich bin zwar nicht sicher, ob Hank Murphy es auf dem Gewissen hat, daß der Gorilla jetzt frei rumläuft, aber irgendeiner hat ihn rausgelassen!«
»Woher weißt du das?« fragte Peter.
Justus wies mit theatralischer Geste auf die Seitenwand des Käfigs. »Seht ihr das hier? Ein Stab ist rausgenommen worden.
Und die beiden rechts und links davon sind verbogen. Die Stäbe sind etwa spannenbreit auseinander. Ich meine, wer den einen Stab herausgenommen hat, der wollte es dem Gorilla leicht machen. Er bog die beiden anderen fürs Durchschlüpfen weit genug zur Seite.«
Ob Justus recht hat? Oder ob es mehr um die Käfige als um den Inhalt geht? Einer sucht Eisenstäbe auf dem Trödelmarkt, ein anderer nimmt einfach einen Stab aus dem Affenkäfig heraus – oder ist dieser Zusammenhang doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen?
»Mike, du sagst, es ist ein großer Gorilla«, wandte sich Justus an den Jungen. »Wie groß genau?«
»Er war noch nicht ausgewachsen, aber ganz schön groß«, sagte Mike. »Ungefähr so wie wir.« Als die Jungen einander musterten, schüttelte er den Kopf. »Ihr dürft nicht nach der Größe gehen, das täuscht. Er ist doppelt so stark wie ein erwachsener Mann.«
»Wo stammt er her?« fragte Justus.
»Aus Ruanda in Zentralafrika. Es war alles geplant. Wir warteten schon lange auf einen jungen Gorilla aus dieser Gegend.
Onkel Cal hat überall gesucht, wo der Berggorilla vorkommt –
in Ruanda, im Kongo und in Uganda. Endlich schrieb er uns aus Ruanda, daß er einen Gorilla hätte, aber daß es schwierig
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