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Die drei ??? und der rasende Löwe

Die drei ??? und der rasende Löwe

Titel: Die drei ??? und der rasende Löwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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Jim Hall vertrags-gemäß fünfzigtausend Dollar Schadenersatz an Eastland bezahlen, wenn etwas passieren sollte. Aber ich halte Eastland nicht für so dumm, hier nachzuhelfen. Dieser Gorilla war wirklich gefährlich! Eher glaube ich, daß Hank Murphy neuer-lich Rachegelüste verspürt hat.«
    »Schön, aber das hätte dann wieder nichts mit Koks zu tun«, sagte Bob. »Das bringt uns nicht weiter.«
    Justus trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte und überlegte. »Wir sollten nicht außer acht lassen, was wir als erstes über Olsen erfahren haben«, sagte er schließlich. »Er kam hierher zu Onkel Titus und wollte Käfige kaufen. Und heute nacht hörte es sich wie eine Anspielung auf mich und die Käfige an.« Es durchzuckte Justus schmerzlich, als ihm einfiel, wie ihn Olsen den ›kleinen Dicken‹ genannt hatte.
    »Vielleicht glaubt er, er könnte seinen Koks oder seine ›Steine‹
    in Käfigen finden«, spöttelte Peter.
    »Nein, Spaß beiseite«, sagte Justus. »Paßt auf – BOX im Telerammcode könnte ja ›Käfig‹ bedeuten! Das EX heißt dann: aus dem Käfig heraus – also den Käfig auseinandernehmen, da drin steckt das Geld!«
    »Aber eure Käfige sind ja gar nicht mehr ganz«, hielt Peter dagegen, »und Olsen hielt sie anscheinend auch nicht für sehr wertvoll. Er hat dir ja nur zwanzig Dollar dafür geboten.«
    »Freilich«, sagte Justus. »Dafür finde ich eben keine Erklä-
    rung. Aber vielleicht ist Olsen auf der Suche nach irgendeinem anderen Käfig.«
    »Ausgerechnet auf dem Autofriedhof? Mitten unter den verbeulten Blechkisten?« sagte Peter. »Mir scheint, wir sind alle ziemlich abgeschlafft und drehen uns im Kreis.«
    Justus stand auf und reckte sich. »Da hast du sicher recht, Peter. Ich schlage vor, wir machen Schluß für heute. Wir haben keine schlüssigen Folgerungen gezogen – aber eines wissen wir jedenfalls sicher.«
    »Und das wäre?« fragte Bob.
    »Wir haben wieder einmal einen äußerst rätselhaften Fall vor uns«, sagte Justus hochbefriedigt.

Bob kombiniert
    Am nächsten Morgen kam Bob in ziemlich verwirrtem Zustand zum Frühstück herunter. So viel war am Tag zuvor passiert, und so wenig davon war verständlich. Er fragte sich, ob Justus sich nicht von Wunschträumen leiten ließ beim Entschlüsseln jenes sonderbaren Codes.
    Bob wünschte seinem Vater guten Morgen und bekam hinter der Zeitung hervor ein Brummen zur Antwort. Mr. Andrews war noch bei seiner ersten Tasse Kaffee und schien bislang nicht gesprächig. Bob griff nach dem Stapel Zeitungen, den sein Vater von unterwegs mitgebracht und auf ein Regal gelegt hatte. Mr. Andrews war Journalist und brachte öfter Zeitungen aus anderen Orten mit nach Hause. Er hatte Bob erklärt, ein einziges Blatt könne niemals alle Nachrichten bringen, und deshalb lese er gern nach, was die Zeitungen anderwärts für berichtenswert hielten.
    Müßig blätterte Bob eine Zeitung durch, las die Witzseite und überflog die Überschriften. Dann nahm er die nächste vor, und hier blieb sein Blick an einem Artikel hängen. Es war eine Agenturmeldung aus Koster in Südafrika. Sie lautete: 
    79jähriger startet als erster im Volkslauf um afrikanische Diamanten
Mit einem Kampfruf, der seinen 79 Jahren spottete, machte Pieter Bester einen Luft-sprung, riß seine Schürfkonzession an sich und rannte los.
Unter dem Jubel der 3000 Schaulustigen eröffnete er damit den schätzungsweise letzten öffentlichen Wettlauf um südafrikanische Dia manten: 165 Schürfberechtigte wurden am Mittwoch auf das Diamantenfundgebiet im Schwemmland bei Swartrand losgelassen.  Schürfexperte Henrik Swanpoel, 72, der die Diamantenmine entdeckte, hatte wie immer Glück. Noch während er die erste Parzelle der von ihm erworbenen Konzessionen absteckte, förderte er einen 48karätigen Rohdiamanten zutage, den er anschließend für 42000Dollar verkaufte.
»Ich möchte keinen entmutigen«, sagte Swanpoel strahlend, »aber den Löwenanteil habe ich mir bereits gesichert.«

    Es folgte eine ausführliche Schilderung des von der Regierung veranstalteten Wettbewerbs. Das Schürfgebiet lag nordwestlich von Johannesburg, einst bekannt als das »Diamantenland«. In der hektischen Hochkonjunktur der Jahre 1927 und 1928, so berichtete die Zeitung weiter, förderten 150 000 Diaman-tengräber erstklassige Steine im Wert von 28 Millionen Dollar aus den Minen von Grasfontein und Bakerville im Westen der Stadt. Die Spielregeln, sahen vor, daß die Schürfanwärter Zettel mit ihrem

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