Die drei ??? und der tanzende Teufel
das bewußte Ding hat, wie kann er dann wissen, daß es jemand aus unserer Nachbarschaft ist?«
»Das«, sagte Justus, »ist das Rätsel, das wir lösen müssen, wenn wir unseren Missetäter überführen wollen.«
Bob und Peter sahen einander an, als wollten sie sagen, daß ihr schlauer Freund seinen klaren Blick für Tatsachen gänzlich verloren habe. Doch Justus ließ sich dadurch keineswegs aus der Ruhe bringen. Der stämmige Erste Detektiv saß da und grinste seine Freunde an wie ein Kater, der soeben einen äußerst wohlschmeckenden Kanarienvogel gefressen hat.
»Mann, Just«, sagte Bob schließlich, wobei er Justs boshaftes Grinsen geflissentlich übersah. »Wie sollen wir wissen, wo wir überhaupt anfangen müssen?«
»Das wissen wir ja schon«, sagte Justus zufrieden, »denn ich habe bereits angefangen!« Er beugte sich vor. »Wann ist das mit den Diebstählen losgegangen?«
»Vorgestern abend«, sagte Peter.
Justus nickte. »Und ich glaube, unser Dieb muß seinen Verlust sehr bald bemerkt und mit der Suche begonnen haben. Folglich muß er seinen schwarzen Koffer ein wenig früher an jenem Tag verloren haben. Nehmen wir an, am späten Nachmittag.«
»Und irgendwo hier in der Gegend bei Peter?« meinte Bob.
»Ja, das nehme ich an, Bob«, antwortete Justus. »Und wie kann man einen wertvollen Koffer verlieren? Etwas, worauf man ganz besonders achtgibt? Etwas, das man unter normalen Umständen gar nicht aus dem Auge läßt?«
»Na – unter Umständen, die nicht normal sind!« sagte Bob.
»Eben«, sagte Justus. »Irgendein außergewöhnlicher Vorfall hat ihn abgelenkt, vielleicht erschreckt, und zu überstürztem Handeln gezwungen!«
»Ein Feind, der ihn verfolgt hat?« meinte Bob. »Dieser dürre Kerl mit dem komischen Kneifer?«
»Oder die Polizei war hinter ihm her?« gab Peter zu bedenken.
»Oder er hatte einen Autounfall«, sagte Justus. »Einen Unfall, woraufhin er mit dem Koffer aus dem Wagen stieg, und dann wieder rein in den Wagen ohne das Ding, und ab mit Vollgas – um sich vor der heiklen Situation zu drücken.«
»Und dabei hat er den Koffer zurückgelassen!« sagte Bob.
»Aber wie sollen wir dann –«
Peter stöhnte. »Just hat uns reingelegt, Bob. Er weiß, daß tatsächlich ein Unfall passiert ist. Er hat das schon bei der Polizei erfahren.«
Justus grinste. »Ja, Freunde, das hab’ ich getan. Und vor zwei Tagen, genau um siebzehn Uhr dreißig, kam ein Wagen von der Fahrbahn ab und schlitterte in einen Garten, gleich an der Ecke neben Peters Haus! Der Fahrer ist geflüchtet. Das amtliche Kennzeichen weiß keiner, aber Augenzeugen sagen, das Auto sei ein roter Datsun gewesen! Ich bin sicher, daß der Fahrer der Dieb war und daß er den Koffer zurückließ. Also gehen wir jetzt los und fragen, ob –«
Plötzlich hob Peter die Hand und horchte. Von draußen, in weiter Entfernung, hörten die Jungen Stimmen in erbittertem Streit.
»Schau mal durchs Periskop!« rief Bob.
Peter schwenkte das Periskop, das Justus aus einem Stück alten Ofenrohrs gemacht hatte, zurecht und spähte hindurch. Nun konnte er die Gerümpelhalden, die den Anhänger umgaben, gut überblicken.
»Es ist deine Tante Mathilda, Just«, meldete Peter – und erstarrte. »Und bei ihr steht dieser dürre Mann, der uns auf der Straße vor unserem Haus aufgehalten hat und der gestern abend in dem Motelzimmer war! Jetzt geht er gerade weg!«
»Schnell!« drängte Justus zum Aufbruch.
Sie ließen sich durch die Bodenluke hinab und krochen durch Tunnel II. Draußen liefen sie um Schrott und Trödel herum, bis sie am anderen Ende des Lagerplatzes Tante Mathilda sehen konnten. Sie blickte dem hageren Mann nach, wie er in den schwarzen Mercedes stieg, den sie schon beim Motel »Palm Court« gesehen hatten. Als die Jungen im Laufschritt ankamen, fuhr der Wagen los.
Keuchend fragte Justus: »Wer war denn das, Tante Mathilda?
Was wollte er?«
»Der schnüffelte hier auf dem Schrottplatz herum«, sagte Mrs. Jonas schroff. »Als ich ihn fragte, was er wollte, erkundigte er sich, ob irgend jemand – vielleicht drei Jungen – mir etwas in einem schwarzen Koffer verkauft hätte.« Sie musterte die jungen scharf. »Er war ganz außer sich. Was habt ihr Lümmel da wieder angestellt?«
» Er hat was angestellt!« ereiferte sich Peter.
Justus erklärte die Sache mit dem schwarzen Köfferchen, ihrem Verdacht und der Zusammenarbeit mit Hauptkommissar Reynolds. »Wir müssen jetzt sofort zur Unfallstelle, Tante Mathilda. Und
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