Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die drei ??? und der unheimliche Drache

Die drei ??? und der unheimliche Drache

Titel: Die drei ??? und der unheimliche Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
Vom Netzwerk:
immer, gut vorbereitet zu sein«, erklärte ihm Justus.
    »Das sind hundert Meter leichtes Nylonseil. Das müßte uns aushalten, wenn die anderen Treppen auch angesägt sind und wir uns ohne Stufen an der Steinwand herunterlassen müssen.«
    Sie gingen ein Stück die stille dunkle Straße entlang. Justus ging zu der Treppe voraus, die er für ihren Abstieg ausgewählt hatte.
    Sie war einige hundert Meter von den Stufen entfernt, die am Morgen unter ihrem Gewicht zusammengebrochen waren.
    Oben auf dem Kamm blieben sie stehen und sahen hinunter. Der Strand wirkte verlassen. Der aufgehende Mond warf seinen trüben Schein durchs leichte Gewölk. Das leise Sausen der Wellen, die unten auf dem Sand ausrollten, wurde in rhythmischem Wechsel vom Tosen der Brecher übertönt, die sich weiter draußen dunkel und drohend aufbäumten.
    Nervös fuhr sich Peter mit der Zunge über die Lippen. Er griff nach dem Geländer der alten Treppe und stand einen Augenblick lauschend da. Auch Bob und Justus horchten.
    Sie hörten nichts außer dem dumpfen Tosen der Brandung und ihrem eigenen Herzschlag.
    »Na, Hals-und Beinbruch für uns drei«, sagte Peter gepreßt.
    Als die Jungen den ersten Schritt abwärts machten, hatten sie das bestimmte Gefühl, daß der Ozean noch heftiger brauste, als ob er sie erwarte.

Nächtlicher Spuk
    Die Stufen lagen im Dunkeln, und der salzige Nachtwind hinterließ ein Prickeln im Gesicht. Die mächtige Felswand ragte mit einem Überhang zum Meer vor und warf lange dunkle Schatten auf den mondbeschienenen Ufersand.
    Die Treppenstufen hielten dem Gewicht der Jungen stand, und den letzten Absatz trabten sie mit mehr Zuversicht hinunter. Zuletzt sprangen sie mit einem Seufzer der Erleichterung in den Sand.
    Justus blickte hinauf. In den Häusern entlang dem Bergkamm brannte nur hier und da ein Licht.
    Sie stapften durch den dunklen feuchten Sand an dem am Morgen zusammengebrochenen Treppenaufgang vorüber. Als sie beim Höhleneingang angelangt waren, machten sie halt. Sie horchten gespannt und sahen sich vorsichtig um. Soviel sie feststellen konnten, rührte sich drinnen oder in der Umgebung nichts.
    Just schaute noch einmal hinauf. Die überhängende Steilwand versperrte ihm die Sicht auf den Grat. Er zog die Brauen zusammen; irgendwie hatte er das Gefühl, daß das etwas zu bedeuten hatte, doch er kam nicht dahinter.
    Schließlich nickte er. »Alles klar.« Schnell schlüpften sie in die Höhle, und wieder blieb Justus stehen, um zu horchen. Das verblüffte Peter. Justus benahm sich ja, als seien sie auf einem Stoßtruppunternehmen.
    »Wozu machst du denn solchen Wind?« flüsterte Peter. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß das hier gefährlich sein soll.«
    »Mangelnde Vorsicht rächt sich immer«, flüsterte Justus zurück.
    Peter knipste seine Lampe an und strahlte die Höhlenwände im Umkreis an. Dann senkte er den Lichtkegel zum Boden. Ein überraschter Laut entfuhr ihm.
    »Seht ihr das auch?« fragte er erstarrt. »Die Höhle ist ja hier zu Ende – direkt hinter der Grube. Wie kamen die beiden Taucher da bloß wieder raus?«
    Langsam ging Justus vor und ließ seine Lampe auch aufleuchten.
    »Die Höhle ist kleiner, als ich erwartet hatte«,meinte er nachdenklich. »Deine Frage ist übrigens berechtigt, Peter. Wie kamen die Taucher von hier weg? Und wohin sind sie verschwunden?«
    Sie schritten die Wände ab und untersuchten sie.
    »Massiv«, sagte Peter. »Das ist prima!«
    »Wieso meinst du, Peter?« fragte Bob.
    »Merkt ihr’s nicht?« gab Peter zurück. »Seht doch, wie klein die Höhlung ist! Und die Grube ist auch nicht sehr groß. Ich wollte nur sagen: Hier paßt überhaupt kein Drache rein!«
    Justus sah verwundert drein. »Und doch sagte Mr. Allen, er hätte einen Drachen aus dem Meer kommen und unten vor der Steilwand in der Höhle verschwinden sehen.« Aufmerksam schaute er in die Grube hinunter. »Diese Taucher haben sich schließlich nicht in Luft aufgelöst. Wir müssen annehmen, daß es in der Umgebung noch einen weiteren Höhleneingang gibt. Oder auch eine andere Öffnung nach draußen von hier aus. Vielleicht verlaufen auch ganz in der Nähe noch mehr und größere Gänge.«
    »Mann!« rief Bob plötzlich. »Da fällt mir was ein!«
    Rasch berichtete er seinen Gefährten, was er in der Bücherei gelesen und von seinem Vater erfahren hatte.
    Justus’ Blick wurde nachdenklich. »Ein Tunnel, sagst du?«
    Aufgeregt nickte Bob. »Es sollte das erste Fernverbindungs-Untergrundbahnsystem an

Weitere Kostenlose Bücher