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Die drei ??? und der unheimliche Drache

Die drei ??? und der unheimliche Drache

Titel: Die drei ??? und der unheimliche Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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sich die Jungen weiter ab, den Weg aus dem Gewölbe zu finden. Auf alle erdenkliche Weise hämmerten sie an den Fels und warfen sich immer wieder dagegen.
    »Uuu-aaaahh!« Jetzt war das Ungetüm mitten im Gewölbe, und sie konnten seinen rasselnden Atem hören.
    Entsetzt drängten sie sich dicht an die Felswand, als sich der fürchterliche Drache hoch über ihnen aufbäumte. Dann schwang der lange, gebogene Hals zur Seite, und der dunkle Kopf mit den großen, starren gelben Augen senkte sich.
    Die mächtigen nassen Kiefer öffneten sich weit, und die Jungen erkannten die Zähne, unfaßbar groß und glänzend. Wieder kam das harte, rasselnde Schnauben, und dann hustete das Geschöpf und blieb stehen.
    Justus hatte davon gelesen, daß der Tiger im Dschungel beim Beutezug eine Art warnendes Räuspern hören läßt. Er hatte nicht weiter darüber nachgedacht. Jetzt fiel es ihm wieder ein, und es schauderte ihn. Er konnte den Blick nicht vom dunklen Kopf des Ungeheuers wenden, der sich in hypnotisierendem Rhythmus hin und her wiegte. Plötzlich stieß das Haupt vor. Erschrocken fuhr Justus zurück und prallte gegen seine Freunde. Seine Hände suchten noch immer krampfhaft nach dem Auslösepunkt im unnachgiebigen Gestein hinter ihm.
    Die triefenden Kiefer des Drachen waren jetzt dicht vor den Augen der drei. Von neuem öffneten sie sich, und die entsetzten Jungen spürten den dampfend heißen Atem.
    Plötzlich klickte es hinter ihnen, und der Fels erbebte. Justus fuhr herum und sah, wie Bob in die sich öffnende Spalte taumelte.
    Peter hockte wie versteinert da und starrte hilflos dem Drachen entgegen. Justus riß ihn am Arm hoch und stieß ihn Bob hinterher.
    Dann warf er sich mit angehaltenem Atem selbst in die enge Öffnung.
    Mit dumpfem Rollen schob sich die Felswand wieder zu, und die Jungen stöhnten hörbar vor Erleichterung. Doch sie währte nicht lange. Gedämpft hörten sie das Wutschnauben des Drachen. Dann spürten sie, wie der Fels erzitterte, als sich von der anderen Seite etwas Schweres dagegen warf und heftig daran scharrte.

Eine wilde Flucht
    »Er kommt uns nach!« schrie Peter.
    Das Schnauben und Brüllen aus dem jenseitigen Gewölbe wurde lauter. Die trennende Felswand zwischen den beiden Höhlen erbebte unter den Rammstößen. Sand und kleine Steine stürzten von der Decke des engen Raums, in dem die Jungen jetzt kauerten.
    Schwaden von trockenem Sandstaub senkten sich herab.
    »Ein Erdrutsch!« stieß Peter hustend hervor.
    »Wir sitzen in der Falle!« schrie Bob. »Wir müssen ersticken!«
    Auch Justus erinnerte sich an die Berichte über die Höhlen – die Gefahr eines Erdrutsches, der einen lebendig begraben konnte.
    Es schien so, als hätte Arthur Shelby durchaus keinen Scherz gemacht.
    Noch mehr Steine polterten herab. Das dumpfe Pochen und das Gebrüll war immer deutlicher zu vernehmen. Justus schüttelte den Kopf und versuchte das ohnmächtige, schleichende Entsetzen in sich niederzukämpfen.
    Benommen und von Angst gepackt, wurde er sich plötzlich bewußt, daß sein Blick auf die Planken am anderen Ende des Ganges gefallen war. Natürlich! Es war kaum zu fassen, wie sehr die Furcht das klare Denken vernebeln konnte.
    »Die Bretter!« schrie er auf. »Wir gehen da raus, wo wir reingekommen sind!«
    Die drei verängstigten Detektive stürzten sich auf die Bretterwand. Justus und Bob scharrten in rasender Geschwindigkeit den lockeren Sand von unten weg, und Peter stand und hämmerte gegen die dicke Planke, bis sie sich nach einer Weile, die ihnen wie eine Ewigkeit erschien, endlich bewegen ließ. Die drei wanden sich durch die Öffnung, drehten das dicke Brett zurück und schoben hastig mit den Füßen Sand ans untere Ende, damit es wieder feststand. Dann sahen sie einander schwer atmend an.
    Justus nickte heftig mit dem Kopf. »Jetzt nichts wie los!« sagte er.
    Eigentlich wollte Justus gar nicht voranlaufen, aber seine Beine setzten sich ganz von selbst in Bewegung. Sie trugen ihn geradewegs zum Ausgang ins Freie.
    Dann rannte er über den Sand.
    Peter holte ihn ein. Peter war der beste Sportler des Trios und der schnellste Läufer dazu. Bob kam hinterher. Normalerweise würden die beiden Justus spielend überholt haben.
    Die Lampen der Jungen warfen tanzende Lichtkreise auf ihren Weg. Sie rannten an der zerbrochenen Treppe vorüber, und endlich waren sie an den Stufen des zweiten Aufgangs, der zum Grat hinaufführte. Sie wußten: Da oben war Morton mit dem starken Rolls-Royce, der sie im Nu

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