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Die drei ??? und der unheimliche Drache

Die drei ??? und der unheimliche Drache

Titel: Die drei ??? und der unheimliche Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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dazu, über Justus Worte nachzudenken, daß es kein echter Drache gewesen sei. Ungläubig schüttelte Bob den Kopf. Etwas Echteres konnte er sich überhaupt nicht vorstellen.
    Endlich schlummerte er wieder ein, und diesmal weckte ihn die Stimme seiner Mutter, die ihn zum Frühstück rief. Langsam zog er sich an, während seine Gedanken noch immer um den vergangenen Abend kreisten. Er bemühte sich, einen Anhaltspunkt zu finden, der erkennen ließe, daß der Drache Schwindel sei. Doch er mußte sich eingestehen, daß ihm das nicht gelang. Er konnte das Ungetüm noch immer vor sich sehen, hören, ja sogar riechen. Ein nachgemachter Drache würde all das nicht zuwege bringen, überlegte er, und vielleicht irrte sich Justus doch.
    Sein Vater war gerade mit Frühstücken fertig, als Bob an den Tischkam. Er nickte seinem Sohn zu und sah dann auf die Uhr.
    »Guten Morgen, mein Junge. Hast du dich gut amüsiert gestern abend mit deinen Freunden?«
    »O ja, Papa«, antwortete Bob. »Schon.«
    Sein Vater stand auf und legte seine Serviette auf den Tisch.
    »Das ist ja fein. Übrigens – ich weiß nicht, ob es dir wichtig ist, aber du hattest dich ja gestern für dieses Tunnelsystem in Seaside interessiert, und nachdem du gegangen warst, fiel mir der Name des Mannes, der beim Bau sein ganzes Vermögen verlor, zufällig wieder ein.«
    »Ach?« fragte Bob. »Und wie hieß der Mann, Papa?«
    »Leonard Carter.«
    »Carter!« Sofort dachte Bob an den Mr. Carter, dem sie begegnet waren. Der Mann mit den Wutanfällen und der großen Schrotflinte!
    »Ja. Auch seine robuste Gesundheit büßte er ein, als der Stadtrat von Seaside seine Pläne verwarf, die aus Seaside die Kurstadt machen sollten, wie sie ihm vorschwebte. All diese Verluste –
    Gesundheit, Vermögen und Ansehen – waren zu viel für ihn. Er nahm sich das Leben.«
    »Schrecklich. Hatte er Familie?«
    Mr. Andrews nickte. »Seine Frau starb kurz darauf. Nur sein Sohn ist übriggeblieben.« Er sah einen Augenblick lang nachdenklich aus. »Das heißt, falls er noch lebt«, setzte er hinzu. »Man muß bedenken, daß es über fünfzig Jahre her ist.«
    Bob winkte seinem Vater nach, als er danach in die Redaktion zur Arbeit ging. Diese letzte Neuigkeit fügte er seinen Notizen an.
    Was würde Just wohl sagen, wenn er mit seinem Beweis herausrückte: dem Beweis, daß noch jemand am Leben war, der über den begonnenen Tunnel genau Bescheid wußte? Und zwar jemand, der gegen die Stadt, die seinen Vater zugrunde gerichtet hatte, einen tiefen Groll hegte – jemand mit denkbar wütender Gemütsverfassung also . . .
    Bob konnte sich nicht vorstellen, welchen Vergeltungsakt Mr.
    Carter im Sinn haben mochte. Er steckte seine Notizen ein, beendete sein Frühstück und verließ in Eile das Haus.
    Vielleicht würde es Justus später auf dem Schrottplatz gelingen, die Zusammenhänge zu sehen.
    »Tja«, sagte Peter Shaw beunruhigt, »was uns Bob da über die Familie Carter erzählt hat, leuchtet wohl ein, Just. Eher als deine Vermutung, der Drache sei nicht echt«, ergänzte er.
    Die drei ??? hatten sich wieder in ihrer Zentrale versammelt. Zu Beginn der Sitzung hatte Bob wie üblich seine Aufzeichnungen verlesen und war erstmals auf Leonard Carter zu sprechen gekommen. Aber er hatte weitere Überraschungen für seine Freunde.
    »Ich habe noch mal überlegt, was du gestern abend über den Drachen gesagt hast, Just«, sagte Bob. »Und heute früh bin ich von zu Hause direkt in die Bücherei gegangen und habe vor unserem Treffen noch fleißig recherchiert.«
    Justus warf einen Blick auf die beschriebenen Bogen in Bobs Hand. »Ich glaube, es wäre für den Fortgang unserer heutigen Sitzung äußerst dienlich, Bob, wenn du ohne Umschweife zur Sache kämst«, bemerkte er. »Also: gibt es heute noch Drachen oder nicht?«
    Bob schüttelte den Kopf. »Nein. Keine Drachen mehr. Nicht in einem einzigen Buch fand ich einen Hinweis darüber, daß heute noch irgendwo Drachen leben.«
    »Ha!« platzte Peter heraus. »Diese Burschen wissen nur nicht, wo sie suchen sollen. Wenn sie mal nachts einige Zeit in der Nähe einer gewissen Höhle in Seaside zubrächten, dann würden sie schon einen entdecken. Ein Prachtexemplar!«
    Justus hob die Hand. »Ich schlage vor, wir hören Bobs Bericht erst mal an. Dann diskutieren wir darüber.«
    Bob sah auf seine Notizen nieder. »Was noch am ehesten an einen Drachen herankäme, ist eine Riesenechse, die man den Drachenvon Komodo nennt. Für eine Eidechse ist sie zwar

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