Die drei ??? und der unheimliche Drache
Meinung mit uns bist«. sagte Peter.
Justus zog die Brauen zusammen. Er knetete heftig seine Unterlippe zwischen Daumen und Zeigefinger, was stets darauf hindeutete, daß er tief in Gedanken war. Er sah aus dem Fenster des dahinrasenden Wagens und blieb stumm.
Als der Rolls-Royce auf dem Schrottplatz der Firma Jonas ankam, bedankte sich Justus bei Morton und sagte, er werde wieder anrufen, wenn sie das nächste Mal den Wagen benötigten.
»Sehr wohl, die Herrschaften«, sagte Morton. »Ich muß sagen, der Auftrag heute abend hat mir Spaß gemacht. Es ist eine will-kommene Abwechslung nach all den reichen alten Damen und gutsituierten Geschäftsleuten, die ich sonst zu fahren habe. Ehe wir uns trennen, möchte ich mir jedoch eine Frage erlauben, die sich mir aufgedrängt hat. Zu eurem Drachen, wenn ihr gestattet.«
»Selbstverständlich, Morton. Was ist damit?«
»Nun ja«, meinte der Chauffeur, »stimmt es nun, wie es die Sage überliefert, daß das Untier Rauch und Feuer speit?«
Justus überlegte, dann schüttelte er langsam den Kopf. »Nein, Morton. Feuer nicht. Wir haben höchstens etwas Dampf gesehen.«
»Oh!« machte Morton. »Schade. Es hätte mich ungemein befriedigt, wenn ihr diese Begleiterscheinungen in vollem Umfang hättet beobachten können.«
»Uns hat es gereicht, glauben Sie uns, Morton«, meinte Peter.
»Ich bin bis an mein Lebensende mit Begleiterscheinungen von Drachen bedient. Schon wenn ich davon rede, kriege ich eine Gänsehaut.«
Der Chauffeur nickte und fuhr weg. Justus nahm seine beiden Kollegen mit sich auf den Schrottplatz. Onkel Titus und Tante Mathilda waren in dem kleinen Haus, das an den Hof grenzte, schon schlafen gegangen. Nur ein gedämpftes Nachtlicht brannte noch für Justus.
Justus wandte sich an Peter und Bob. »Ich weiß nicht, ob es euch behagt, aber wir werden nochmals in die Höhle müssen, Drachen hin, Drachen her.«
»Was?« fragte Peter kläglich. »Ist dir denn nicht klar, daß wir von Glück sagen können, lebendig da rausgekommen zu sein?«
Justus nickte. Er streckte die Arme aus und wies die leeren Hände vor. »Meine Stablampe hängt zwar an meinem Gürtel, und ihr beide habt eure auch noch. Aber als wir in unserer Panik aus der Höhle rannten, haben wir unsere gesamte Ausrüstung liegenlas-sen! Meine Kamera, das Bandgerät, das Seil. Das ist der eine Grund, weshalb wir nochmal hin müssen.«
»Na schön«, sagte Peter widerstrebend. »Das kann man anerkennen, aber es fällt mir nicht leicht. Und was ist der andere Grund?«
»Der Drache selber«, sagte Justus bedächtig. »Ich glaube nämlich nicht, daß es wirklich einer war!«
Einmal abgesehen von dem oben geschilderten Überbau aus Blumen, den der grausige Höhlendrache ganz bestimmt nicht hatte – über den gleichzeitig erwähnten Unterbau könnte man vielleicht ein wenig nachdenken.
Die beiden anderen starrten ihn an.
»Das glaubst du nicht?« wiederholte Peter. »Du willst uns doch nicht erzählen, daß dieses Mordstier, das uns fast zu Tode erschreckt hätte, überhaupt nicht existiert?«
Justus nickte.
Bob schüttelte den Kopf. »Wenn das kein richtiger, lebendiger Drache war, dann fresse ich einen Besen!«
»Ich muß zugeben, die Ähnlichkeit war vollkommen«, sagte Justus.
Peter sah ihn unmutsvoll an. »Von was redest du denn?«
»Ich muß zugeben, die Ähnlichkeit mit einem Drachen war vollkommen«, wiederholte Justus. »Aber das Ding benahm sich nicht wie ein Drache! Es ist jetzt zu spät, um es euch auseinanderzuset-zen«, fügte er hinzu. »Morgen früh erkläre ich euch dann, warum ich überzeugt bin, daß es kein richtiger Drache war. Und wenn sichbei unserem nächsten Besuch in der Höhle dennoch herausstellt, daß ich mich getäuscht habe, dann mach’ ich das, was du angekündigt hast, Bob – dann freß’ ich einen Besen.«
»Das dürfte dann nicht mehr nötig sein«, entgegnete Peter. »Der Drache wird dann nämlich dich fressen. Und Bob und mich noch dazu.«
Ein Witzbold und sein Werk
Bob konnte nicht gut schlafen, so sehr ihn auch die Strapazen des Höhlenbesuchs in Seaside angestrengt hatten. Kaum schloß er die Augen, so hetzte ihn ein ungeheuerlicher Drache mit heißem Dampfhauch von Höhle zu Höhle. Mit hämmerndem Herzen erwachte er dann. Es war ein Fortsetzungstraum – immer neue Hetzjagden und an Wunder grenzende Rettungen. Beim letzen Mal hätte es ihn und seine Freunde beinahe endgültig erwischt, und zitternd vor Angst wachte er auf.
Nun hatte er Zeit
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