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Die drei ??? und der unheimliche Drache

Die drei ??? und der unheimliche Drache

Titel: Die drei ??? und der unheimliche Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick West
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in Sicherheit bringen konnte.
    Hinter ihnen war das schnaubende Ungetüm, das dem Meer entstiegen war und jetzt wütend nach ihnen ausschaute.
    Die Hälfte hatten sie hinter sich, und noch immer kam nichts hinterher, das mit teuflischen Krallen und dampfend heißem Atem nach ihnen schnappen wollte. Dann standen sie oben, keuchend und nach Atem ringend.
    Vor ihnen glitzerten in weiter Ferne die Lichter von Los Angeles.
    Und gleich dort vorn an der Straße parkte der Wagen mit Morton hinterm Lenkrad.
    Sie rannten zu dem großen, glänzenden Wagen hin, dessen vergoldete Beschläge und Türgriffe im Mondschein blinkten. Die Tür flog auf, und sie drängten sich auf den Rücksitz.
    »Morton!« keuchte Justus. »Bringen Sie uns nach Hause.«
    »Sehr wohl, die Herrschaften«, antwortete würdevoll der hochgewachsene Chauffeur, und mit einem sanften Brummen kam Leben in den starken Wagen. Dann beschleunigte er rasch, und es ging auf die lange, kurvenreiche Fahrt entlang der Küstenschnell-straße, schneller und immer schneller.
    »Ich wußte gar nicht, daß du so schnell laufen kannst, Just«, brachte Peter schnaufend hervor.
    »Ich hab das selber nicht gewußt«, gab Justus japsend zurück.
    »Vielleicht – kommt es daher, daß – ich noch nie vorher – einen Drachen zu Gesicht bekommen hatte.«
    »Mann, o Mann!« rief Bob und lehnte sich in die Lederpolster zurück. »Bin ich vielleicht froh, daß wir heute den Wagen haben!«
    »Mir geht’s genau so«, sagte Peter. »Aber wie erklärt ihr euch das nun, daß doch ein Drache aufkreuzte, nachdem wir beschlossen hatten, daß es keinen gibt?«
    »Ich weiß es nicht«, bekannte Justus, noch immer heftig pustend.
    »Na, wenn es dir je klarwerden sollte, dann sag’s mir lieber nicht«, meinte Peter. »Es wird mir schon schwer genug fallen, den Anblick von heute abend zu vergessen!«
    »Wie konnte das bloß zugehen?« fragte Bob. »Nach all den Büchern, die ich gelesen habe, sollen Drachen ausgestorben sein.
    Es gibt ganz einfach heutzutage keine solchen Biester mehr!«
    Justus schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß es nicht.«
    Er zog die Stirn in Falten und knetete seine Unterlippe. »Die logische Erklärung wäre, daß wir etwas anderes als einen Drachen gesehen haben. Wenn es keine mehr gibt, dann konnten wir auch keinen sehen.«
    »Bist du nicht bei Trost?« fuhr Peter auf. »Wenn wir keinen gesehen haben, was war dann das, was da in die Höhle reinkam und uns mit heißem Dampf anhauchte?«
    »Das sah auf jeden Fall wie ein Drache aus«, sagte Bob.
    Morton wandte den Kopf. »Entschuldigt, Herrschaften, aber ich mußte das eben mithören. Habe ich das richtig mitbekommen, daß ihr heute abend einen Drachen gesehen habt? Einen echten, lebendigen Drachen?«
    »Und ob, Morton«,sagte Peter. »Er kam aus dem Meer und direkt in die Höhle rein, die wir gerade untersuchten. Haben Sie jemals selbst einen gesehen?«
    Der Chauffeur schüttelte den Kopf. »Nein, dieses Vergnügenwurde mir bisher nicht zuteil. Aber in Schottland gibt es etwas ebenso Unheimliches, das ein paar Begünstigte schon zu Gesicht bekommen haben. Eine riesige Seeschlange. Man nennt sie das Ungeheuer von Loch Ness, und von Zeit zu Zeit taucht sie immer wieder auf, wie es heißt.«
    »Haben Sie sie je gesehen, Morton?« forschte Justus.
    »Nein, mein Junge«, erwiderte der Chauffeur. »Aber in meiner Jugend bin ich in der Umgebung dieses Lochs – so nennen sie dort die Seen – gereist, und wenn das Ungeheuer gesichtet wurde, sprach es sich wie ein Lauffeuer herum. Ich betrachte es als eine der größten Enttäuschungen meines Lebens, daß ich das Ungeheuer von Loch Ness nie selbst gesehen habe. Man sagt, es sei mindestens dreißig Meter lang.«
    »Hm.« Justus dachte darüber nach.
    »Und einem Drachen sind Sie auch nie begegnet, wie Sie schon sagten.«
    »Keinem echten«, sagte Morton mit einem Lächeln. »Nur der Art, wie man sie hier für das Fußballspiel hat.«
    »Fußballspiel?« fragte Bob.
    Der würdige Chauffeur nickte.
    »Bei dem großen Neujahrsumzug, den eure Landsleute hier in Pasadena jedes Jahr veranstalten. Die Festwagen mit den Aufbauten aus lauter Blumen.«
    »Na, unser Drache von vorhin war nicht aus Blumen«, warf Peter ein. »Das kann ich Ihnen sagen! Stimmt’s, Just?«
    »Hm«, antwortete Just. »Aus Blumen ganz bestimmt nicht. Es war tatsächlich ein richtiger Drache.« Er zögerte. »Jedenfalls sind wir drei uns einig, daß er vollkommen echt aussah.«
    »Freut mich, daß du mal einer

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