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Die drei ??? und der verschwundene Schatz

Die drei ??? und der verschwundene Schatz

Titel: Die drei ??? und der verschwundene Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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er.
    »Seien Sie froh, daß es Ihnen gänzlich an Phantasie mangelt«, stellte sein Chef fest. »Ihnen machen diese sonderbaren Geräusche nichts aus, die mir meine beiden letzten Nachtwächter vergrault haben.«
    »Sonderbare Geräusche?« fragte Justus mit plötzlich geweck-tem Interesse. »Was denn für Geräusche?«
    »So merkwürdiges Klopfen und Ächzen«, sagte Mr. Jordan.
    »Aber dafür gibt es eine vernünftige Erklärung. Hier ist es zwar recht unheimlich, das gebe ich zu, aber nur, weil das Innere so weiträumig und dunkel ist. Als hier alles neu war, war es ein bildschönes Bauwerk. Möchtet ihr drei euch vielleicht mal drinnen umschauen und die goldenen Gitter und Dekorationen sehen, die ich vorhin beschrieb?« fragte er mit einem Lächeln.
    Begeistert stimmten die Jungen zu.
    »Dreh die großen Lampen an, Rawley«, wies Mr. Jordan den Nachtwächter an. Er führte die Jungen einen langen Flur entlang, der nur von einer einzelnen Glühbirne erhellt war.
    Je weiter sie vorgingen, desto finsterer wurde es um sie herum.
    Bob fühlte etwas an seinem Gesicht vorbeistreichen und stieß einen Schrei aus.
    »Eine Fledermaus!« rief er.
    »Leicht möglich«, drang Mr. Jordans Stimme aus dem Dunkel. »Der Bau steht schon so lange leer, daß sich hier eine Menge Fledermäuse eingenistet haben. Auch Ratten. Riesen-viecher.«
    Bob schluckte, sagte aber kein Wort, als er das Schwirren der lederartigen Flügel über seinem Kopf vernahm. Dann hörte er weiter vorn ein seltsames Quietschen und Ächzen, und er spürte, wie sich ihm die Haare sträubten.
    »Was man da hört«, erklärte Mr. Jordan, »sind nur die alten Seile und Rollen, die früher zum Herunterlassen der Bühnenbilder benutzt wurden. Außer Filmen wurden in diesem Theater nämlich auch Varietéprogramme gezeigt. –
    Ach, Rawley hat das Licht anscheinend gefunden.«
    Ein schwacher Lichtschimmer erhellte die Dunkelheit, als die jungen auf die Bühne gestiegen waren. Von hier ging der Blick über scheinbar endlose Reihen leerer Sitze. Von der Decke warf ein riesiger, staubbedeckter Kronleuchter aus far-bigem Glas – grün, rot, gelb und blau – seinen trüben Schein herab.
    Rote Plüschvorhänge mit schweren goldenen Fransenborten hingen vor den Fenstern. Die Wände waren über und über mit Darstellungen kämpfender Ritter und Sarazenen, alle in goldenen Rüstungen, geschmückt. Auch die von Mr. Jordan erwähnten goldenen Gitter vor den Logenbrüstungen waren zu bewundern. Der ganze Raum hatte tatsächlich etwas von der Atmosphäre eines Museums.
    »Dieses Theater wurde in den zwanziger Jahren erbaut«, erklärte Mr. Jordan, »als ein Filmtheater nach dem Geschmack des Publikums wie ein Palast oder Schloß auszusehen hatte.
    Bei diesem hier ahmte man den Stil einer maurischen Moschee nach. Ihr solltet die sonderbaren Treppenaufgänge sehen und die Minarette auf dem Dach. Ach ja, die Zeiten ändern sich.«
    Er machte kehrt, um die Jungen wieder zum Ausgang zu geleiten. Da huschte etwas Schattenhaftes, Graues vorbei.
    »Das sind zur Zeit unsere Stammgäste – Ratten«, sagte Mr. Jordan. »Jahrelang hatten sie das ganze Haus für sich. Es wird ihnen gar nicht gefallen, daß man sie nun vertreibt. So, da wären wir wieder. Nun wißt ihr drei, wie es im alten Maurischen Palast aussieht. Kommt in ein paar Wochen wieder, da könnt ihr beim Abbruch zuschauen.«
    Er brachte die Jungen bis vor das Gebäude, und dann schloß sich die Tür hinter ihnen. Sie hörten, wie der Schlüssel umgedreht wurde.
    »Au wei!« stöhnte Peter. »Ratten und Fledermäuse! Kein Wunder, daß es die Nachtwächter nicht lange aushielten.«
    »Vermutlich sind die Biester auch die Ursache des geheimnisvollen Klopfens und Ächzens«, sagte Justus. »Ich muß gestehen, als ich vorhin an der Tür horchte und so was wie
    ›Goldener Gürtel‹ verstand, da war ich sicher, daß wir einen wichtigen Fingerzeig zu der Museumsgeschichte entdeckt hätten. Aber Mr. Jordans Erklärung scheint mir ganz logisch.«
    »Es wäre schön gewesen, wenn wir die Museumsdiebe geschnappt hätten, nachdem man uns selbst vom Tatort verscheucht hatte«, seufzte Peter. »Aber alles kann man nicht verlangen.«
    »Das meine ich auch«, gab Justus zu. »Wir wollen nicht vergessen, daß wir eigentlich Miss Agawam helfen möchten.
    Also kommt mit, wir wollen unseren Erkundungsgang hier in diesem Sträßchen beenden.«

    Stimmte da etwas nicht mit dem Maurischen Palast, seinem Besitzer und seinem Bewacher? Andererseits:

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