Die drei ??? und der verschwundene Schatz
nicht gefunden. Büros durchsucht, Waschräume durchsucht, jeder Ort! Bitte erkläre, was du meinst, Justus.«
»Heute«, sagte Justus, »bin ich während der Arbeit an einem anderen Fall auf etwas gestoßen, das meiner Schätzung nach das Rätsel des verschwundenen Gürtels löst. In Anbetracht der Umstände, die uns bereits bekannt sind, hat es für mich den Anschein –«
Er machte eine Pause. Bob und Taro warteten gespannt.
»Bob«, fragte Justus, »du erinnerst dich, wie Miss Agawams Bild von der Wand fiel? Peter und ich hängten es wieder auf.«
Bob nickte. »Klar«, antwortete er. »Weiter, Just.«
»Als ich das Bild festhielt, das ziemlich groß war«, fuhr Justus fort, »bemerkte ich, daß der Abstand zwischen Leinwand und Rahmenrückwand einige Finger breit war. Nun hängen ja im Peterson-Museum viele große Gemälde. Daraus folgt für mich –«
Bob, der erkannt hatte, worauf Justus hinauswollte, führte den Gedanken zu Ende. »Bei manchen von diesen Bildern ist wahrscheinlich viel Platz zwischen dem Bild und dem geschnitzten Rahmen. Im Dunkeln und in der allgemeinen Verwirrung hätte jemand den Gürtel leicht hinter einem Bild verschwinden lassen können!«
»Es könnte auch eine Bande gewesen sein, die Hand in Hand arbeitet«, meinte Justus. »Wir wissen, daß Mr. Frank von einer Frau angerufen wurde. Vielleicht ist sie eine Komplizin des eigentlichen Diebs.«
Taro Togati sprang erregt auf.
»Sicher haben die Männer nicht nachgesehen hinter den Bildern, als das Museum durchsucht wurde?« rief er. »Diesen Gedanken muß ich sofort an meinen Vater weitergeben!«
»Derjenige, der den Gürtel versteckt hat, wird vermutlich noch mal hingehen und ihn holen, wenn sich die Aufregung gelegt hat«, fuhr Justus fort. »Da jedoch das Museum seither geschlossen hat, kann der Gürtel noch nicht abgeholt worden sein. Sag deinem Vater auch, er soll die Galerie nicht vergessen.«
»Aber die Galerie war gesperrt«, wandte Taro ein.
»Nur durch eine Kordel, über die man leicht hinwegsteigen konnte. Ein Bild oben auf der Galerie wäre ein ideales Versteck, ganz unverfänglich.«
»Ich danke dir, Justus!« rief Taro mit leuchtenden Augen. »Ich glaube, deine Idee ist ausgezeichnet. Entschuldigt mich jetzt, ich gehe zu meinem Vater sofort und berichte ihm von euren Überlegungen.«
Er verabschiedete sich schnell und lief hinaus zu einem wartenden Wagen.
Bob wandte sich voll Bewunderung an Justus.
»Na, das war messerscharf gefolgert, Just«, lobte er.
»Vielleicht hast du damit den Diebstahl des Goldenen Gürtels schon aufgeklärt, obwohl uns Mr. Togati gar nicht an den Fall heranlassen wollte.«
»Es könnte auch eine andere Lösung geben«, zweifelte Justus.
»Aber – nein, in Anbetracht aller Tatsachen, die wir bis jetzt kennen, ist das die einzig einleuchtende Erklärung. Da der Gürtel nicht hinausgeschafft wurde, muß er noch im Museum sein. Was als einziges nicht durchsucht wurde, ist der Raum hinter den Bildern. Ich kann in meiner Schlußfolgerung keinen Fehler entdecken.«
»Mir leuchtet sie auch ein!« meinte Bob.
»Na, morgen früh wissen wir mehr«, meinte Justus. »Jetzt muß ich mir für den Gnomenfang einiges zurechtlegen, das ich mit zu Miss Agawam nehmen werde. Morgen früh gebe ich dir telefonisch Bescheid, dann kannst du mit Patrick hinkommen und uns abholen.«
Bob schüttelte verdutzt den Kopf.
»Glaubst du wirklich, du könntest einen Gnom fangen, Just?
Könnte es nicht doch sein, daß Miss Agawams Neffe recht hatte und sie sich beim Schlafwandeln alles nur einbildet?«
»Ich will mich da noch gar nicht festlegen«, erklärte Justus.
»Im Schlaf begehen Leute oft die eigenartigsten Handlungen, Ein Mann, der sich um Schmuckstücke sorgte, die er im Safe liegen hatte, ist nachweislich im Schlaf zu dem Safe gegangen, hat ihn geöffnet, den Schmuck herausgenommen und an einem Ort versteckt, an den er sich nach dem Aufwachen am nächsten Morgen selbst nicht mehr erinnern konnte. Wenn es bei Miss Agawam so etwas Ähnliches ist, werden Peter und ich das beobachten und sie hinterher auf irgendeine Weise vom tatsächlichen Hergang überzeugen können. Andererseits –«, und Justs Augen leuchteten bei seinen nächsten Worten,
»wenn sie wirklich Gnomen oder etwas Derartiges gesehen hat, dann werden wir zur Stelle sein, um einen zu fangen!«
Pirsch auf Gnomen
Die Gnomen waren fleißig bei ihren Grabungen. Weit hinten im Fels, am Ende des Stollens, konnte Bob winzige, die Spitzhacke
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