Die drei ??? und die gefährliche Erbschaft
Mathilda grob.
Cecil sah Kenneth an und nickte dann Emily verbissen zu. Die beiden gingen mit steifen Schritten weg, und das Gelächter der Jungen hallte ihnen noch lange in den Ohren. Nun nahm Tante Mathilda die Jungen ins Gebet.
»So«, sagte sie, »und was war hier eigentlich los?«
Justus erklärte, wer die Percivals waren und weshalb sie hergekommen waren. Tante Mathilda schnaubte verächtlich.
»Wenn ihr mich fragt – diese Schatzsucher sind allesamt verrückt!« sagte sie. »Hat man so etwas schon gehört – Rätsel lösen, die ein Toter hinterlassen hat? Na, jedenfalls glaube ich, daß die beiden euch künftig in Ruhe lassen werden.«
Als sie zum Büro auf dem Firmengelände zurückging, grinsten die Jungen einander an. Mit Tante Mathilda legte man sich nicht ungestraft an!
Plötzlich bemerkten die Jungen das Blinken der roten Glühlampe über Justs Werkbank – das Signal dafür, daß in der Zentrale das Telefon klingelte. Sie schlüpften hastig durch Tunnel II, und Justus nahm den Hörer ab.
»Danke«, sagte er gleich darauf und legte wieder auf »Skinny wurde am Busbahnhof gesichtet!«
Sie liefen hinaus zu ihren Fahrrädern.
Welcher Bus führt zum Ziel?
Justus sagte: »Wir werden verfolgt!«
Sie waren noch eine Häuserzeile vom Busbahnhof in der Innenstadt von Rocky Beach entfernt. Sie fuhren so schnell sie konnten, und hatten sich nicht ein einziges Mal umgeblickt, bis sie an einer Verkehrsampel anhalten mußten.
»Wo?« fragte Bob und schaute sich um. »Ich sehe niemand.«
»Er hat sich hinter einem parkenden Auto versteckt«, sagte Justus. »Es ist auch ein Radfahrer, und er hat so einen komischen Hut auf und einen Umhang um! Los, abbiegen!«
Bei Grün bogen sie rechts ab und flitzten die Seitenstraße entlang. Ein paar Häuser weiter kam ein schmaler Anlieger-weg, und mit Schwung bogen sie ein. Sie verkrochen sich in einer dunklen Ecke hinter ein paar Mülltonnen und bezogen dort Posten.
Und die sonderbare Gestalt auf dem Fahrrad kam hinterher!
Der gedrungene, dicke Körper hinter dem Lenker sah aus wie der eines Buckligen. Er trug einen viel zu weiten schwarzen Umhang und eine höchst merkwürdige Kopfbedeckung mit steifem Mützenschirm vorn und hinten! Peter flüsterte:
»Genau wie der Hut von Sherlock Holmes!«
»Wie ein Jäger auf der Pirsch«, flüsterte Bob zurück.
»Das gibt’s doch nicht!« rief Justus und stand auf. »Billy Towne! Was machst du denn hier?«
Erschrocken fuhr der kleine Junge gegen einen geparkten Wagen und fiel vom Rad, wobei der Umhang in die Speichen geriet. Mühsam rappelte er sich hoch, befreite sich mit wütenden Fußtritten von dem Umhang und richtete sich zu voller ›Größe‹ auf.
»Ich helfe euch! Was ihr dazu sagt, ist mir ganz egal!«
»In der Vermummung?« lachte Peter.
»So was trägt ein Detektiv!« wehrte sich Billy trotzig.
»Wie hast du uns gefunden?« wollte Justus wissen.
»Ich blieb euch auf der Spur«, sagte Billy stolz. »Ich bin früh aufgestanden und hab’ mich am Schrottplatz auf die Lauer gelegt. Mann, die Percivals hatten vielleicht ’ne Wut, was?
Warum seid ihr eigentlich hier? Verfolgt ihr eine Fährte?«
»Nun laß gut sein, Billy«, sagte Justus. »Los, kommt alle mit.«
Er bestieg sein Rad und fuhr zur Straßenkreuzung zurück.
»He, wohin soll’s denn gehen?« rief Billy, der kräftig in die Pedale treten mußte, um mitzuhalten.
»Wir bringen dich nach Hause«, sagte Justus verdrossen. »Wir können nicht gleichzeitig die Verantwortung für dich und für einen Fall übernehmen!«
»Ich will aber nicht –«
Da bog gerade ein Jaguar in die Seitenstraße ein und hielt an.
Roger Callow sprang heraus.
»Also hier bist du, Billy! Deine Mutter ist sehr böse.« Callow lächelte den drei ??? zu. »Sie konnte sich denken, wohin er verschwunden war. Gut, daß ihr Jungen Mrs. Jonas erzählt hattet, wohin ihr wolltet, sonst hätte ich ihn nie gefunden.«
»Ich will nicht nach Hause!« sagte Billy. »Ich arbeite mit den drei Detektiven zusammen!«
»Billy«, sagte Justus, »die Percivals haben herausbekommen, daß wir für euch arbeiten, und sie wissen auch eine ganze Menge über den Schlüssel zu den Rätseln. Woher wissen sie das? Weil du es ihnen erzählt hast! Das erste Gebot für einen Detektiv, Billy, heißt: kein Wort zuviel reden! Du hast einen ganz großen Fehler gemacht.«
»Es tut mir so leid, Justus, wirklich! Ich konnte mich einfach nicht mehr beherrschen, als sie über meine Mama so häßliche
Weitere Kostenlose Bücher