Die drei ??? und die rätselhaften Bilder
zunächst jeden einzelnen Schritt. Der Gang war sehr niedrig, und sie kamen nur gebückt und mühsam vorwärts.
»Anscheinend geht’s ganz geradeaus«, verkündete Peter nach einer Weile. »Aber ich bin nicht sicher. Ich habe die Orientie-rung verloren.«
In völliger Finsternis bewegten sich die vier Jungen vorsichtig weiter. Jedesmal, wenn Peter einen Schritt vorwärts tat, kam es ihn härter an, den Fuß aufzusetzen. Sie redeten immer weniger, Dunkelheit und Stille tief im Erdinnern bedrückten sie. »Peter«, sagte Justus, »war mir nicht eben, als hätte sich was bewegt?«
Alle erstarrten.
»Die Luft!« sagte Bob. »Ist da nicht ein Luftzug, Freunde?«
Peter ging ein wenig schneller voran. Der Gang machte eine kleine Biegung – und da vom sahen sie es. Ein hellerer Fleck im Dunkeln!
»Da ist eine Öffnung!« rief Peter.
Noch zwanzig Schritte, und sie standen draußen in der Nacht.
Erst einmal grinsten sie einander an. Sie waren in Sicherheit – weg aus dem alten Haus, weg von der schrecklichen Finsternis in dem Gang. Das Mondlicht wirkte nach dem Tunnel taghell.
»Wir sind in der Schlucht«, sagte Hal, nachdem er sich umge-sehen hatte.
Die steilen Wände der Schlucht ragten vor ihnen auf. Als sie zur Einmündung des Tunnels zurückblickten, sahen sie, daß sie ganz verborgen hinter einem Felsüberhang und dichtem Gestrüpp lag.
»So«, verkündete Justus unverzagt, »und jetzt gehen wir zurück und . . .«
»Aaaaaah!« Ein Schrei hallte durch die Mondlandschaft.
Ein greller Aufschrei, keine zehn Meter entfernt, und dann ein Krachen und ein dumpfes Poltern!
»Um Himmels . . .« stammelte Peter.
Vor ihnen erhob sich im Dunkel eine Gestalt.
»Wer ist denn da?« fragte eine heisere Stimme. »Aha! Ihr Bengels!«
Die Jungen sahen das zornentbrannte Gesicht des vorgeb-lichen Kunsthändlers De Groot wie eine Geistererscheinung im Mondschein. Er kam auf sie zugehinkt, den Anzug mit grobem Schmutz bedeckt, als sei er in die Schlucht gestürzt.
Die Jungen liefen los.
»Halt, ihr –«
Sie rannten zum anderen Ende der Schlucht, wo ihre Fahrräder lagen. Der Kunsthändler kam in dem felsigen Bachbett hinterhergestolpert. Da liefen sie im Dunkeln noch schneller.
»Dort sind unsere Räder!« schrie Peter.
Er raste los – und prallte in vollem Lauf auf einen Mann.
Hände packten ihn, aber Peter riß sich los.
»Achtung!« schrie Peter. »Schnell weg, Freunde!«
Der Mann versuchte den anderen Jungen, die vor ihm einen Haken schlugen, den Weg abzuschneiden.
»Hal! Ich bin’s doch!«
»Papa!«
Professor Carswell stand im Mondlicht neben den Fahrrädern der Jungen.
»De Groot –«, keuchte Peter. »Er ist hinter uns her!«
»Er hatte uns in dem alten Lehmhaus eingesperrt!« rief Hal empört.
»Aber wir haben dann einen Geheimgang entdeckt«, sagte Bob, »sonst wären wir jetzt noch dort!«
Der Professor spähte die Schlucht entlang. »Ich sehe aber keinen hinter euch, Jungen.«
Still lag die Schlucht im Mondlicht da.
»Er war aber hier, Herr Professor«, sagte Justus, und dann erzählte er, was in dem alten Haus geschehen war. »Als er uns in der Falle hatte, durchsuchte er noch das Haus. Er muß den gleichen Gedanken gehabt haben wie wir.«
»Und auch das Malerhäuschen hat schon wieder jemand durchstöbert«, sagte Professor Carswell. »Sicherlich war auch das De Groot.«
»Na klar, Papa«, sagte Hal. »Danach ist er wohl zurückge-kommen, um uns zu holen, hat uns nicht mehr gefunden und dann versucht, uns wieder einzufangen. Aber dabei stürzte er in die Schlucht, und das hörten wir rechtzeitig und konnten loslaufen.«
»Wenn ich nicht nach Hal gesucht und die Fahrräder gefunden hätte, wärt ihr vielleicht alle in großer Gefahr gewesen«, sagte Professor Carswell. »Ihr habt nichts Unrechtes getan, das muß ich zugeben. Aber es gefällt mir nicht, daß dieser De Groot hier herumlungert. Für euch Jungen kann das schlimm ausgehen!«
De Groot ist also in die Schlucht gestürzt, hereingefallen? Ein Pechvogel, der Mann – hat es ihn doch vorher schon einmal erwischt, und man sollte meinen, gebranntes Kind scheue das Feuer (und träte vorsichtiger ins Gelände)!
Justus kombiniert
Als die drei ??? an diesem Abend heimkehrten, bekamen sie allesamt Schelte, weil sie das Abendessen versäumt hatten.
Tante Mathilda murmelte vor sich hin, Müßiggang sei aller Laster Anfang, aber zum Glück hielt sie der Beginn ihres Lieblingsprogramms im Fernsehen davon ab, Justus noch eine Arbeit
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