Die drei ??? und die rätselhaften Bilder
Gräfin sah bekümmert aus.
»Habt ihr Sorgen, Jungen?«
Mr. Marechal erklärte eilig, was mit Skinny Norris vorgefal-len war, und bedeutete den Jungen, Platz zu nehmen. »Aber ihr seid ursprünglich nicht hergekommen, um Jagd auf den jungen Norris zu machen, oder? Ich vermute doch, daß ihr andere Gründe hattet?«
»Lassen Sie uns den Fall weiter bearbeiten, Sir« platzte Peter heraus. »Wir haben –«
»An sich gern, aber . . .«
»Wir haben einiges ermittelt, Sir«, warf Justus hastig ein, und dann erklärte er, wie sie zu dem Schluß gekommen waren, daß Joshua Cameron etwas Wertvolles besessen haben mußte, daß jemand dies wußte, daß es irgendwie mit den verschwundenen Bildern zusammenhing und daß die letzten Worte des alten Joshua eine Botschaft darstellten. »Wir meinen, es gibt zwei mögliche Erklärungen, Sir. Erstens, daß der alte Joshua vielleicht doch ein Künstler war und seine Ge-mälde dann großen Wert hätten und daß dies De Groot bekannt ist. Oder zweitens, daß Joshua heimlich einer Bande angehörte und irgendein wertvolles Beutestück oder ge-schmuggelte Wertsachen versteckt hielt!«
»Eine Bande?« sagte der Verwalter. »Ihr meint, Kriminelle?
Der Bruder der Gräfin? Unsinn, das wäre wirklich absurd!«
»Nun ja«, sagte die Gräfin langsam, »aber dieser De Groot ist allem Anschein nach auf etwas erpicht, und er ist kein sehr angenehmer Zeitgenosse.«
Justus sagte: »Joshua war vielleicht der nichtsahnende Betro-gene, Sir.«
»Hm«, überlegte Mr. Marechal mit einem Blick auf die Gräfin.
»Der alte Joshua war schon ein Sonderling. Da liegt ihr vielleicht richtig, Jungen. Wenn es stimmt, dann ist die Sache um so gefährlicher und gehört in die Hände der Polizei.«
»Aber Mr. Marechal«, erhob Justus Einspruch, »wir können bestimmt helfen!«
»Kommt überhaupt nicht in Frage! Ich bedaure. Lebt wohl, ihr beide.«
Langsam standen Peter und Justus auf und verließen die Terrasse. Das war wirklich ein Fehlschlag!
Jähe Bedrohung
Justus und Peter trotteten durch die elegante Empfangshalle des Motels und auf die Straße hinaus zu ihren Fahrrädern.
Sie waren so verzagt, daß sie nicht merkten, wie der Portier ihnen nachkam.
Als Justus gerade aufs Rad steigen wollte, spürte er eine Hand auf seinem Arm, die ihn zurückhielt.
»Seid ihr beiden die Detektive?« wollte der Portier wissen.
Peter schluckte. »Wir . . .«
»Raus mit der Sprache, Junge! Seid ihr’s oder nicht?«
»J-ja, Sir«, stammelte Justus.
»Dann kommt mit. Los, schnell!«
Die Jungen sahen sich an, zuckten die Achseln und folgten brav dem Portier in die Hotelhalle zurück. Der streng blik-kende Mann am Empfang schaute unverwandt herüber, und aus allen Türen starrten Pagen sie an. Was hatten sie nur ver-brochen? Der Portier führte sie in ein kleines Nebenzimmer und schloß die Tür hinter ihnen.
Die Gräfin saß allein im Raum.
»Ich mußte euch vor eurem Weggehen noch einmal sprechen«, sagte sie mit einem Lächeln. »Es hat mich richtig betrübt, euch so enttäuscht zu sehen, nachdem ihr euch für uns solche Mühe gegeben hattet.«
»Dann dürfen wir also den Fall weiter bearbeiten?« rief Peter.
»Hat Mr. Marechal es sich anders überlegt?« fragte Justus.
»Nein, und wahrscheinlich mit Recht«, sagte die Gräfin.
»Aber ihr habt mir gezeigt, daß ihr intelligent seid und vernünftig handelt, und ich glaube, ihr habt mehr Verantwor-tungsbewußtsein, als Mr. Marechal euch zutraut.«
»Aber ja, Madam!« riefen beide Jungen gleichzeitig.
»Ihr hattet da eine Karte mit einer Empfehlung des Polizeichefs«, fuhr die Gräfin fort. »Wenn ich euch erlaube, daß ihr weiter für mich arbeitet, wollt ihr versprechen, recht vorsichtig zu sein?«
»Ganz bestimmt?« versicherte Peter.
»Gut«, sagte die Gräfin, und ihr ebenmäßiges Gesicht wurde von Trauer überschattet. »Ich muß wissen, ob eure Ermittlungen etwas Wahres an den Tag gebracht haben. Wie ich euch schon sagte, kannte ich meinen Bruder nicht sehr gut. Er war ein eigenartiger, verschlossener Mensch. Ich . . . ich wußte eigentlich nie, was er all die Jahre über trieb. Eine Heimat hat er wohl nirgends gehabt, und da waren ein paar sonderbare Freunde.«
»Vielleicht wurde er von Kriminellen nur ausgenutzt«, sagte Justus.
»Immer noch besser, als selbst kriminell zu werden, aber dennoch . . .« Die Gräfin seufzte.«Bis jetzt habt ihr eure Sache offenbar recht gut gemacht, und ich glaube, ihr werdet die Wahrheit für mich ermitteln.
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