Die drei ??? und die rätselhaften Bilder
könnten, der hier eingebrochen hat«, sagte Justus, »dann wäre vielleicht auch zu erfahren, warum die Bilder so wichtig sind.«
»Wie sollen wir das anstellen?« fragte Peter.
Justus erhob sich von der Bank und öffnete die Tür zu dem eingebauten Schrank. Er war von oben bis unten voller Regale mit Dosen, Pinseln und anderem Zubehör, und die Seiten-wände waren massives Mauerwerk.
»Es gibt nur einen Weg«, sagte Justus. »Einer von uns muß sich hier im Schrank verstecken und abwarten, ob heute nacht jemand ins Atelier kommt!«
»Also gut, Justus, dann verstecke ich mich im Schrank«, sagte Mr. James.
»Nein, so geht es nicht. Sie müssen die Tür abschließen und weggehen. Ganz bestimmt werden Sie dabei beobachtet. Ein Einbrecher traut sich ja erst dann herein, wenn er sicher ist, daß Sie abgeschlossen haben und fortgegangen sind.«
»Tja«, sagte Bob. »Ich muß heute abend für meinen Vater was erledigen.«
»Und ich«, entschied Justus, »muß im Freien Wache stehen.«
Peter stöhnte laut. »Augenblick noch, Freunde, gleich fällt mir etwas ein, was ich heute abend irgendwo tun muß!«
»Peter, wir müssen wissen, was hier vorgeht«, sagte Justus.
»Klar, mich interessiert ja auch, wie sich in einem abge-schlossenen Atelier Dinge vom Fleck bewegen.« Peter schüttelte sich. »Aber um das zu erfahren, möchte ich nicht ausgerechnet selber hier drin sein!«
»Wir sind ja draußen, Peter«, ermutigte ihn Mr. James.
Justus legte seine Pläne für den Abend dar. Dann gingen alle drei Jungen nach Hause, und Justus und Peter baten um Erlaubnis, bei Mr. James übernachten zu dürfen. Nach dem Abendessen begaben sich die beiden in aller Heimlichkeit wieder zu Mr. James’ Anwesen und schlichen durch das dämmrige Dickicht zum Atelier. Sie hielten sich noch eine Weile davor versteckt, um vorsichtig nach dem geheimnisvollen Eindringling auszuspähen und zu horchen. Als die Luft ganz rein schien, flitzte Peter ins Atelier und schlüpfte in den Schrank. Die Tür ließ er einen Spalt offen, so daß er beide Fenster und den halben Raum überblicken konnte. Draußen bezog Justus in einem dichten Gesträuch Posten, von wo sich der Eingang zum Atelier überwachen ließ.
Kurz vor Sonnenuntergang kam Maxwell James genau nach Justs Plan geräuschvoll den Weg vom Wohnhaus herüber.
Der Maler vergewisserte sich, daß Peter im Schrank saß, rückte im Atelier ein paar Sachen zurecht und schloß die Fenster. Dann ging er hinaus, schlug dröhnend die Eisentür hinter sich zu und schloß sie ab. Dann trampelte er extra laut zum Haus zurück, um zu warten, bis es ganz dunkel war und er zu Justus stoßen konnte.
Peter sieht Gespenster
Durch den Spalt in der Schranktür sah Peter, wie es vor den beiden vergitterten Fenstern immer dunkler wurde. Seine Sitzhaltung hatte ihm schon einen Krampf eingebracht, aber er wagte nicht, sich zu rühren, um kein Geräusch zu machen.
Eine Stunde verging.
Nichts geschah. Im Schrank wurde es heiß und stickig. Peter fragte sich, ob Justus und Mr. James draußen auch gut aufpaßten. Seine Beine schliefen allmählich ein, und das beunruhigte ihn.
Nach einer Weile verspürte der lange Zweite Detektiv Hunger. Er hatte sich ein paar belegte Brote mitgebracht, und jetzt packte er vorsichtig eines aus und versuchte, lautlos zu essen.
Noch eine Stunde verstrich.
Das Mondlicht fiel durch das dichte Laub der Bäume und warf gespenstische Schatten. Justus und Mr. James kauerten im Gesträuch und behielten die verschlossene Tür im Auge.
Bis zehn Uhr abends war noch nichts zu sehen gewesen.
Das Atelier blieb dunkel und still. Nichts rührte sich in Mr. James’ dschungelähnlichem Park.
Es war nicht das geringste passiert – mindestens nichts Außergewöhnliches. Der Leopard schritt knurrend in seinem dunklen Glaskäfig auf und ab. Ein paarmal zirpten Insekten, und kleine Nachttiere raschelten im Unterholz.
Justus setzte sich voll Unrast anders hin und seufzte.
Peter kämpfte mit dem Schlaf. In verkrampfter Haltung im Schrank, schwitzend und eingesperrt, fühlte er seine Lider schwer werden. Irgend etwas verschaffte ihm ein schwerelo-ses Gefühl im Kopf und sandte Wogen von Müdigkeit über ihn hin.
Er hielt sich wacker, aber die Augen fielen ihm immer wieder zu. Zweimal ermannte er sich mit aller Kraft, nachdem er kurz eingenickt war. Als er zum dritten Mal aus längerem Schlum-mer erwachte, merkte er plötzlich, was ihm den Kopf so leicht machte – chemische Dämpfe!
Der Schrank
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