Die drei ??? und die silberne Spinne
Ganze?«
»Es ist eine Art Verschwörung«, antwortete Britta. »Man will euch den Diebstahl der silbernen Magnus-Spinne in die Schuhe schieben und euch damit schwer belasten und die Verbindung zwischen euch und Lars durch noch andere geschickte Täuschungsmanöver als betriebsschädigend hinstellen, sodass Lars seinen Anspruch auf die Führung des Betriebs verwirkt. So viel wissen wir jedenfalls. Das ist alles ausgemachter Unsinn – überdies hättet ihr die Spinne ja gar nicht stehlen können, selbst wenn ihr das vorgehabt hättet.«
»Nein«, sagte Justus langsam. »Stehlen hätten wir sie nicht können. Aber wir haben sie nun mal. Zeig sie doch, Bob.«
Bob steckte die Hand in seine Jackentasche. Dann versuchte er es in der anderen Tasche. Mit wachsendem Entsetzen durchsuchte er all seine Taschen. Schließlich schluckte er und sagte: »Es tut mir leid, aber ich hab sie nicht. In der Aufregung muss ich sie verloren haben.«
Na, ich weiß nicht – hat Bob die silberne Spinne tatsächlich mitgenommen? Erst wollte er sie doch im Zimmer verstecken. Aber anscheinend hat er es sich noch einmal anders überlegt.
Bobs Gedächtnislücke
»Du hattest die silberne Spinne, und du hast sie verloren ?« Bengt starrte Bob entsetzt an.
»Das ist furchtbar«, sagte Britta. »Wie konnte das nur passieren?«
Justus schilderte, wie Lars ihnen berichtet hatte, die silberne Spinne sei verschwunden, und sie um Hilfe bei der Suche gebeten hatte. Er erzählte davon, wie Lars sie in den Tresorraum mitgenommen und ihnen die hinterlegte Imitation gezeigt hatte, und Lars’ Verdacht, Staffan Forsberg könnte die echte Spinne aus unlauteren Motiven an sich gebracht haben, um die große Betriebsfeier mit der zeremoniellen Übernahme der Magnus-Werke durch Lars zu verhindern. Dann berichtete Bob, wie er die echte Spinne in dem Versteck zwischen seinen Taschentüchern gefunden hatte.
»Jetzt begreife ich, was da geplant wurde«, murmelte Bengt. »Forsberg ließ die Spinne in eurem Zimmer verstecken. Dann schickte er seine Leute vom Werkschutz los. Die hätten dann die Spinne bei euch gefunden, und Forsberg hätte behauptet, ihr hättet sie gestohlen, nachdem Lars euch durch falsches Vertrauen und Unachtsamkeit dazu verleitet hätte. Das hätte natürlich sehr gegen Lars’ Befähigung als Leiter eines so großen Betriebes gesprochen. Ihr drei wärt aus Magnusstad schnurstracks nach Hause verfrachtet worden, und Forsberg hätte den Vorfall in der Werkszeitung und im Fernsehen gründlich zu seinen Gunsten ausgeschlachtet und das Unternehmen weiterhin führen können. Und dann, solange Lars noch mit dieser Anschuldigung belastet gewesen wäre, hätte er einen Schachzug eingeleitet, um sich die endgültige Herrschaft über die Magnus-Werke zu sichern. Und obgleich die Spinne jetzt verschwunden ist, kann er seine Ziele nach wie vor verfolgen. Er wird euch beschuldigen, sie gestohlen und versteckt zu haben, auch wenn es uns gelingt, euch sicher ins Hotel zu Bert Young zu bringen.«
Peter schüttelte den Kopf. »Ich begreife immer noch nicht«, sagte er, »warum diese Silberspinne so wichtig ist. Wenn sie nun zufällig bei einem Brand oder einem ähnlichen Vorfall zerstört worden wäre, was dann?«
»Das würden wir alle zutiefst bedauern«, warf Britta ein, »aber man würde es nicht Lars zur Last legen. Wirklich, es ist schwer zu erklären, was diese Silberspinne für uns in den Magnus-Werken bedeutet. Sie ist nicht einfach ein kostbares Juwel. Sie ist viel mehr – ein Symbol. Sie verkörpert alles, was uns teuer ist – unsere Freiheit, unsere Unabhängigkeit, unseren Wohlstand. Den Mitarbeitern der Magnus-Werke und ihren Familien geht es besser als dem Durchschnittsamerikaner in der Industriegesellschaft. Das haben wir Erik Holmqvist zu verdanken. Er war kein Ausbeuter, sondern ein Menschenfreund. Gewiss auch ein Sonderling, der mit seinen Marotten die Leute oft gegängelt hat, aber das hat jeder von uns hingenommen. Wir dürfen alle am Ertrag teilhaben und haben viel persönliche Freiheit, und das Spiel ›Magnusstad‹ spielten wir deshalb immer ganz selbstverständlich mit.«
»Wir sind vielleicht auch Phantasten wie Erik Holmqvist, wir sind vielleicht abergläubisch«, fügte Bengt hinzu. »Aber für uns ist eine Legende mit der Spinne verbunden. In seinem Buch schrieb Erik Holmqvist als Nachwort, dass eine Spinne dem Grafen Magnus das Leben gerettet hat und es ihm ermöglichte, dem schwedischen Volk einen gütigen Herrscher
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