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Die drei ??? und die silberne Spinne

Die drei ??? und die silberne Spinne

Titel: Die drei ??? und die silberne Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Arthur
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ließen es hängen, damit sie auf dem gleichen Weg wieder zurückgelangen konnten.
    »Die Spinne ist nicht da«, flüsterte Bengt angespannt, als sie sich im Finstern eng aneinanderdrängten. »Natürlich hätte sie auch zwischen den Säulen der Brüstung hindurch in den Fluss fallen können, aber das glaube ich nicht. Ich vermute eher, Bob hat sie gleich zu Anfang verloren, als er auf den Balkon vor eurem Zimmer hinauslief.«
    Also gingen sie vorsichtig den Sims entlang bis zur Ecke des Gebäudes. Die Außenkante war abgerundet, und ein einziger unachtsamer Schritt würde sie in den Fluss stürzen lassen, der unten lautlos und schwarz vorüberzog. Doch wenn sie sich an die Mauer schmiegten, konnten sie sich sicher bewegen. Alle paar Schritte blieb Bengt stehen, um den Sims mit der Taschenlampe abzuleuchten, solange es auch nur die geringste Chance gab, die silberne Spinne dort zu entdecken. Aber sie erreichten den nächsten Balkon, ohne sie zu finden.
    Damit waren sie wieder auf dem Balkon vor ihrem Zimmer. Bengt spähte vorsichtig zum Fenster hinein, um sich zu vergewissern, dass niemand drinnen war. Während die Jungen und Britta auf der Brüstung saßen, suchte er jeden Zoll des Balkons mit der Lampe ab.
    Nichts. Auf diesem Balkon war die silberne Spinne auch nicht.
    »Was machen wir jetzt?«, flüsterte Peter.
    »Hineingehen.« Justus gab die Antwort. »Wir müssen das Zimmer durchsuchen.« Der Reihe nach schlüpften sie durch die Balkontür hinein und standen lauschend in stummer Reihe. Der Palast lag in Totenstille. Nur das Zirpen einer Grille, die irgendwie in den Bau gelangt war, brach das Schweigen.
    »Eine Grille im Zimmer bringt Glück«, sagte Peter. »Jedenfalls hoffe ich das. Wir könnten es gebrauchen.«
    »Du hast gesagt, Bob sei mit der silbernen Spinne in der Hand im Zimmer umhergelaufen«, murmelte Britta. »Da hätte er sie doch auch fallen lassen können. Wir müssen das ganze Zimmer absuchen. Alle hinunter auf den Boden, und alle Taschenlampen einschalten. Von draußen kann uns jetzt ja keiner sehen.«
    Jeder nahm sich einen Abschnitt des Fußbodens vor und suchte ihn auf allen vieren gründlich ab. Bob hatte kein Licht, also kroch er neben Peter her.
    Da glitzerte etwas im Licht. Sie hatten die Spinne!
    Als Bob das Glitzerding aufhob, spürte er die Enttäuschung als bitteren Geschmack im Mund. Es war nur ein Stückchen Aluminiumfolie von einer Filmrolle, die sie ausgewickelt hatten.
    Falscher Alarm. Unbeirrt setzten sie die Suche fort. Bob kroch sogar unter das Bett, während Peter hinleuchtete, damit er besser sehen konnte. Ein kleines dunkles Geschöpf hüpfte verängstigt weg.
    »Krikk!«, machte es. »Krikk!«
    Sie hatten die Grille aufgescheucht. Peter folgte ihr mit seinem Licht, und sie sahen, wie sie unter dem Bett hervor geradewegs in das Spinngewebe sprang, das sich noch immer über die Zimmerecke spannte.
    Verzweifelt versuchte sich die Grille zu befreien, aber sie verfing sich nur immer mehr in dem Netz. Bei der Ritze über dem Fußboden saßen zwei Spinnen und schauten zu. Eine von ihnen kam hervor, huschte über das Netz und begann die Grille mit klebrigen Fäden einzuspinnen. Gleich darauf war diese ein hilfloses Opfer.
     

    Werden die beiden Spinnen im Netz ihr Opfer wohl gerecht unter sich aufteilen? Eigentlich seltsam – zwei Spinnen in einem Netz. Wohngemeinschaften dieser Art waren mir bisher nicht bekannt.
     
    Bob drängte es impulsiv dazu, die Grille zu befreien, aber er hielt sich zurück. Dabei würde er das Spinnennetz zerstören und vielleicht die Spinne töten, und die Spinne war nun einmal das Glückssymbol von Magnusstad.
    »Du hast doch gesagt, eine Grille im Zimmer bedeutet Glück«, murmelte er Peter zu. »Leider nicht für die Grille selber. Ich hoffe nur, dass uns nicht das Gleiche passiert.«
    Peter sagte nichts. Er und Bob rutschten wieder unter dem Bett hervor und traten zu den anderen vor den Kleiderschrank, wo Justus und Bengt gerade stöberten.
    »Vielleicht hat Bob die Silberspinne tatsächlich versteckt«, flüsterte Justus. »Hätte er sie einfach fallen lassen, dann hätten wir sie jetzt auf jeden Fall gefunden, falls die Werkschutzleute sie letzte Nacht nicht entdeckt haben.«
    »Nein, die haben vergeblich gesucht«, sagte Bengt mit leiser Stimme. »Staffan Forsberg ist außer sich. Wäre die Spinne gefunden worden, dann hätte er ja seine Trumpfkarte. Also hat Bob sie womöglich doch versteckt. Kannst du dich denn nicht erinnern, ob du sie

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