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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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ich möchte jetzt sofort durch dieses Tor! Wieso muss ich
mich ständig wiederholen? Ihr seid wohl nicht die Hellsten
hier.« Sie tippte ungeduldig mit ihrer Schuhspitze auf den
Steinboden.
    »Zeigen
Sie mir bitte Ihren MaGiA-Ausweis«, forderte der Ritter mit
brüchiger Stimme. »Welchen Rang haben Sie?« Er
verhielt sich nicht mehr wie ein hochrangiges Tier des Militärs,
sondern eher wie ein Tellerwäscher.
    »Sie
hat keinen Ausweis bei sich! Ich weiß nicht mal, ob sie legal
hier ist«, mischte sich Bernhard ein.
    »Ruhe!«,
befahl der schreiende Ritter. Als er sich ihr wieder zuwandte, sprach
er ruhig und betont gelassen. Doch Lavinia bemerkte die Anspannung,
die seinen Körper beherrschte. »Nehmen sie bitte ihre
Sonnenbrille ab, Frau Herz.«
    »Oh!«
Sie hatte aus Gewohnheit ihre Sonnenbrille aufgesetzt, als sie das
Haus des Botanikhändlers verlassen hatte.
    Der
Ritter atmete laut aus als Lavinia ihn ohne Sonnenbrille ansah. »Mein
Name ist Bodo Berali. Ich bin der Hauptmann dieser Sippschaft hier.
Wenn Sie es wünschen, werde ich Sie zu Ihrem Tor begleiten –
kostenfrei.« Der Hauptmann reichte ihr seine kalte Hand.
    Sie
nickte überrascht.
    Bernhard
regte sich unbehaglich, während sich Baldur, die dritte Wache,
das erste Mal bewegte und zweifelsohne seinen Hauptmann
verwundert ansah.
    »Öffnet
das Tor!«, befahl Berali.
    Bernhard
rief einen unverständlichen Befehl in den Wachturm hinter sich
und Lavinia konnte das metallene Ächzen des Gitters hören.
Die beiden Wachen öffneten die massiven Holztorflügel und
nur noch die Spitzen des Metallgitters lugten unheilvoll aus der
Steinmauer gen Boden.
    Vor
Lavinia tat sich ein wunderschöner Ausblick auf. Der Dunkle
Wald, ein großer schwarzer Fleck, breitete sich bis zum
Horizont aus. An beiden Seiten erstreckten sich Berge bis in den
Himmel und glitzernde Wolken tanzten über den Baumwipfeln.
    »Nach
Ihnen«, sagte Berali und verbeugte sich freundlich vor ihr.
    Sie
passierte das massive Tor und ging schnell weiter. Es war sehr windig
und sie fror.
    Bodo
Berali beeilte sich, Schritt mit ihr zu halten, was in seiner
schweren Rüstung sicherlich nicht einfach war. »Sie wohnen
also auf der Erde. Wo genau?«
    »In
einem Anwesen direkt am Portal auf der Erdseite.«
    »Im
Anwesen der Sonnenscheins? Sie haben es also geerbt? Soso …«,

MaGIa-Register

    L avinia
war von Nadia überschwänglich empfangen worden, als sie
spät abends in das Anwesen zurückgekehrt war. Sie hatte
sich vermutlich riesige Sorgen gemacht, weil sie Lavinia alleine
zurückgelassen hatte. Sie wollte es Nadia nicht so einfach
machen und verschwieg, dass der Hauptmann sie zum Tor begleitet
hatte.
    »Na
wenigstens mussten wir dich diesmal nicht retten«, hatte Motzig
lediglich gesagt und weiter die Magische
Abendpost studiert.

    *

    Die
nächsten Wochen vergingen wie im Flug, die Roxy hauptsächlich
in den Spelunken Ayorwedens oder im Fitnessstudio in Nürnberg
verbrachte. Auch Maxim bekam man selten zu Gesicht. Wenn er mal nicht
in der Werkstatt seines Vaters arbeitete, geisterte er in Nürnbergs
Straßen herum, um sich seinem Lieblingshobby, mit seinem Cabrio
anzugeben, zu widmen.

    *

    N adia
hatte Motzigs Angebot, ihr nach der Geschichte im Dunklen Wald
Nachhilfestunden in Sachen Selbstverteidigung zu erteilen, gern
angenommen. Er verpflichtete auch Lavinia zu den Kursen. Leider
erschien sie nur in den seltensten Fällen zu den Kampfübungen.
Zum Leidwesen Nadias, denn so konnte Motzig sich voll und ganz auf
sie konzentrieren.
    »Du
musst die Arme weiter oben halten – genau so …«,
sagte er und griff Nadia unter die Arme. In ihr breitete sich ein
Kribbeln aus, das gewiss nichts mit ihrer Gabe zu tun hatte.
    »Nicht
so zittern, dir passiert nichts. Ich greife dich ja nicht wirklich
an«, sagte er und näherte sich ihr ein Stückchen. Sie
hatte gerade die fünfte Stunde bei Motzig und stand trotzdem
noch recht unbeholfen da. Er hatte jedes Mal mit einem weißen
Tanktop und einer schwarzen Sporthose trainiert, doch dieses Mal
hatte er sein Shirt weggelassen und Nadia konnte ihren Blick nicht
von seinen Brustmuskeln wenden.
    »Nicht
so angespannt! Was ist denn los?«, fragte er verwundert.
    Ein
lautes Klonk und ein Ruf lenkte Motzigs Aufmerksamkeit auf die
Eingangshalle unter ihnen.
    »Hallo!
Ist jemand zu Hause?«, rief Lavinia laut genug, dass sie sie
hören konnten.
    »Typisch
Lavinia!« Motzig ging zu seiner Wasserflasche auf dem
Fensterbrett. Nadia war um die Ablenkung froh, so

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