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Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition)

Titel: Die dreizehnte Gabe: Der Dunkle Wald (Die 13. Gabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuel Scherzinger
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sie. Die halb geöffnete
Bibliothekstür wurde langsam aufgeschoben und das Quietschen der
Angeln hörte sich in Lavinias Ohren schrecklich an. Eine weiße
Hand zog die Tür zurück. Bevor sie es sehen konnte, wusste
sie, was dort herausgekrochen kam. Das Geschöpf umhüllte
eine schwarze Kutte, sein Gesicht war nicht zu erkennen. Mit der
einen Hand hielt die Gestalt ein Buch, mit der anderen kalten
bleichen Hand zeigte sie auf Lavinia. Das Licht in der Bibliothek
erlosch, nur die bleichen Hände des Geschöpfes leuchteten
weiß. Lavinia konnte sich nicht rühren. Das Wesen mit den
roten Augen hatte es geschafft, in ihr Anwesen zu kommen. Es hob die
bleiche Hand, kurz glühten rote Augen unter der Kapuze auf, ehe
Lavinia schrie und hinter ihr ein flackerndes Licht auftauchte.
    »O
mein Gott! Was ist denn das?«, schrie Nadia. Lavinia drehte
sich um.
    Nadia
stand in Pyjama auf der Brüstung vor den Treppen und über
ihrem Kopf schwebte eine der Lichtkugeln, die sie heraufzubeschwören
gelernt hatte.
    »Komm«,
brüllte Nadia und warf die Lichtkugel auf das Geschöpf.
    Lavinia
hetzte auf das Tor unter Nadia zu.
    Das
Geschöpf, kurzzeitig abgelenkt durch den Lichtblitz der Kugel,
beschwor mit Angst einflößender Stimme etwas herauf, das
aussah wie ein Mantel. Er zeichnete sich noch dunkler als schwarz in
der Finsternis ab und schoss mit unheimlicher Geschwindigkeit auf
Lavinia zu. »Schnell«, schrie Nadia und Motzig tauchte in
Boxershorts neben ihr auf.
    Er
hob die Hände und der dunkle Schatten schnellte auf seinem
Urheber zurück, dessen Augen rot aufblitzten. Das Geschöpf
schwebte fluchtartig durch die Eingangshalle ins Freie und verschwand
in der Dunkelheit.
    Lavinia
erreichte zitternd die obere Brüstung. »Was war das?«
Sie krallte ihre Fingernägel ins Holz des Geländers.
    »Ich
weiß es nicht, aber das Ding, das es heraufbeschworen hat,
hätte dich fast umgebracht, und diesmal endgültig«,
sagte Motzig.

    N adia
und die anderen saßen beim Frühstück und berieten
sich über die Vorgänge der Nacht. Lavinia besuchte einen
Freund in St. Benedikt.
    »Also,
wissen wir, was es bei uns gesucht hat? Und vor allem, ob es gefunden
hat, was es gesucht hat?«, fragte Maxim ängstlich.
    »Es
hat ein Buch gesucht, es gefunden und mitgenommen«, sagte Nadia
traurig.
    »Woher
wisst ihr das?«, meldete sich Roxy zu Wort.
    »Lavinia
hat gesehen, wie das Ding ein Buch in der Hand hielt. Außerdem
ist eines aus meiner Datei verschwunden«, erklärte Nadia
trübselig. Sie hatte, nachdem sie festgestellt hatte, dass die
Bücher ihre Positionen wechselten, auf jeden bunten Punkt eine
Zahl geschrieben und diese auf einer Liste mit dem Titel des Buches
notiert. Plötzlich fiel ihr etwas ein.
    »Hey!
Ich kann sogar herausfinden, welches! Wartet!« Sie rannte in
die Bibliothek. Rasch hatte sie gefunden, was sie gesucht hatte und
eilte zu den anderen zurück.
    »Leute
da bin ich wieder«, sagte Lavinia, während sie den Esssaal
betrat. »Ich hab schlechte Nachrichten!«, sagte sie und
setzte sich neben Maxim.
    »O
nein, nicht noch mehr bitte«, sagte Maxim bitter und ließ
sein Wurstbrot auf den Teller fallen.
    »Warte!
Zuerst Nadia«, sagte Motzig.
    Nadia
stand im Türrahmen und blätterte vergilbte Pergamentblätter
durch. » Buch der
Pflanzenwelt – So
erziehe ich unsere Flora «,
sie blickte auf einen
Vermerk, den sie vor
nicht allzu langer Zeit
angebracht hatte. » Seite
zweihundertzwanzig wurde herausgerissen «,
las sie ihre Notiz vor. Die anderen starrten sie verständnislos an.
    »Okay,
jetzt auf Deutsch bitte!«, sagte Roxy sichtlich ungeduldig.
    Nadia
wusste, was das zu bedeuten hatte. Nachdem sie Gustav dabei erwischt
hatte, wie er eines ihrer Bücher in der Hand hielt, während
er auf Lavinia wartete, hatte sie sich das Buch genauer angesehen und
bemerkt, dass eine Seite herausgerissen worden war. Sie hatte den
Vorfall vermerkt.
    »Und
jetzt ratet mal, wer dieses Buch in den Händen gehalten hat«,
sagte Nadia und schaute ihre Freunde erwartungsvoll an. Sie blickten
nur verwirrt zurück. »Gustav, Lavinias Freund. Er hat es
in der Bibliothek fallen lassen, als ich ihn dort erwischt habe.«
    »Bei
was denn bitte erwischt? Gustav hat es sich zufällig angesehen.
Sag mir jetzt bitte nicht, er hat eine Seite aus einem Buch
gestohlen, das das Thema Wie
erziehe ich Pflanzen behandelt. Das ist nämlich
vollkommener Schwachsinn. Wenn er Tomaten will, dann geht er sich
einfach welche kaufen und klaut uns nicht eine Seite aus

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