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Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst

Titel: Die Drenai-Saga 4 - Der Bronzefürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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packte Maggrig am Hemd. Er zerrte den bewußtlosen Jäger zurück in die Scheune, weg von den stampfenden Hufen der Pferde.
    Finn blinzelte und folgte ihm. »Nicht tot?« flüsterte er.
    »Bleib bei ihm«, sagte Beltzer und wog seine Axt in der Hand.
    »Wohin gehst du?« fragte Finn.
    »Ein paar Nadren töten. Dann werde ich etwas trinken – viel trinken.«
    Der Riese verschwand wieder im Getümmel. Finn lehnte sich zurück und blickte auf Maggrig hinab. Er fühlte den Puls des Jüngeren. Er schlug kräftig und gleichmäßig.
    »Du machst mir nichts als Kummer«, sagte Finn.
    Langsam wendete sich das Schlachtglück. Die Lanzenreiter, die nun mit Säbeln kämpften, waren disziplinierter als die Räuber, und Chareos hatte sich mit Salida in der Mitte zusammengeschlossen. Die beiden Schwertkämpfer schienen unbezwingbar.
    Einige Nadren machten kehrt und galoppierten davon; weitere folgten ihnen. Insgesamt entkamen siebzehn Mann.
    Die anderen wurden getötet, wo sie gerade standen …
    Elf Lanzenreiter waren gefallen, vier weitere schwer verwundet. Das Gelände vor der Schänke war blutgetränkt. Sechs Pferde waren getötet worden, zwei zuckten verkrüppelt am Boden. Überall lagen die Leichen der toten Krieger. In der plötzlichen Stille schwang Salida ein Bein über den Sattel und glitt zu Boden. Er wischte seinen Säbel am Hemd eines toten Mannes sauber und schob ihn in die Scheide. Chareos stieg neben ihm ab.
    »Gerade zur rechten Zeit, Hauptmann«, sagte der ehemalige Mönch.
    »Allerdings, Chareos. Meinen Dank. Du hast gut gekämpft.«
    »Wenn Dämonen sich erheben, muß es sein«, zitierte Chareos.
    »Ich muß mit dir reden«, sagte Salida und führte sein Pferd vom Schlachtfeld. Chareos folgte ihm zu einem Brunnen hinter dem Wirtshaus, wo beide Männer tranken, ehe Salida sich auf dem Brunnenrand niederließ. »Der Graf hat den Befehl erteilt, dich festzunehmen. Er will dich hängen sehen.«
    »Weshalb?« fragte Chareos.
    »Wegen des Mordes an Logar.«
    »Wie kann man einen Mann des Mordes beschuldigen, der von drei Schwertkämpfern angegriffen wurde?«
    »Logar war unbewaffnet.«
    »Was! Einen Moment mal.« Chareos ging zurück zum Kampfplatz und rief Kiall zu sich. »Gib mir für einen Augenblick dein Schwert.« Er brachte den Säbel zu Salida. »Erkennst du das?«
    Der Hauptmann betrachtete die Klinge; dann schaute er Chareos an. »Ja, das ist Logars Säbel. Aber das beweist gar nichts, Chareos. Es gibt einen Zeugen gegen dich, und der Graf will deinen Tod.«
    »Glaubst
du
mir?«
    Der Hauptmann lächelte müde. »Ich habe dir schon geglaubt, ehe ich das Schwert sah. Logar war eine Schlange. Aber das ist nicht der entscheidende Punkt, und du stellst mich vor ein Problem. Meine Befehle lauten, dich zurückzubringen. Wenn ich das tue, wirst du mit Gewißheit hängen. Tue ich es nicht, verliere ich mein Kommando. Warum, in Bars Namen, hast du diesen verdammten Unterricht abgebrochen?« Ohne auf eine Antwort zu warten, stand Salida auf und ging ins Wirtshaus zurück. Er rief einen Unteroffizier zu sich und gab ihm Anweisungen für den Abtransport der Toten.
    Chareos saß am Brunnen mit Kiall. »Was willst du jetzt tun?« fragte der Dorfling. Chareos zuckte die Achseln. »Du kannst nicht zurückgehen«, meinte Kiall.
    »Nein«, gab Chareos ihm recht, »ich kann nicht zurückgehen.« Ein Schatten fiel auf sie, und Chareos wurde plötzlich von den Füßen gehoben und fand sich in einer rippenquetschenden, stürmischen Umarmung wieder. Beltzer wirbelte ihn ein paarmal herum; dann küßte er ihn auf beide Wangen.
    »Ich wollte meinen Augen nicht trauen«, sagte der Riese. »Was machst du hier, Schwertmeister? Bist du gekommen, um mich zu sehen? Hast du eine Aufgabe für mich? Gütige Götter im Himmel, was für ein Tag!«
    »Laß mich runter, du Affe!« rief Chareos. Beltzer setzte ihn ab und trat einen Schritt zurück, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Bei allen Göttern, du siehst älter aus. Maggrig und Finn sind auch hier. Wir sind alle hier! Es ist wunderbar. Ich habe darauf gewartet, daß endlich etwas passiert. Irgend etwas! Aber dich hier zu haben … nun sag schon was, Schwertmeister.«
    »Du siehst schrecklich aus«, sagte Chareos, »und gegen deinen Atem riecht verfaulter Fisch wie feinstes Parfüm. Außerdem glaube ich, daß du mir eine Rippe gebrochen hast.«
    »Wer ist der Junge?« fragte Beltzer und zeigte mit dem Daumen auf Kiall.
    »Er heißt Kiall. Wir reisen zusammen.«
    »Schön, dich

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