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Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende

Titel: Die Drenai-Saga 6 - Druss-Die Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Sprachen beschildert waren, darunter auch in der Sprache des Westens. Die Häuser waren aus grauem und weißem Stein, einige sogar mehr als vier Stockwerke hoch. Es gab schimmernde Türme, Paläste mit Kuppeln, Gärten und baumgesäumte Alleen. Der Duft von Blumen – Jasmin und Rosen – lag in der Luft.
    »Sehr schön«, bemerkte Sieben. Sie gingen an einer fast leeren Soldatenunterkunft vorbei und weiter zur Ostmauer. Aus der Ferne hörten sie das Klirren von Stahl und die dünnen Schreie der Verwundeten. »Ich glaube, ich habe genug gesehen«, verkündete Sieben und blieb stehen.
    Druss lächelte kalt. »Wie du meinst.«
    »Da hinten gab es einen Tempel, den ich mir gern genauer ansehen würde. Der mit den weißen Pferden, weißt du.«
    »Hab’ ich gesehen«, sagte Druss. Die beiden Männer gingen zurück, bis sie zu einem großen Platz kamen. Der Tempel besaß eine Kuppel, und darum herum standen zwölf herrliche Statuen von Pferden, die sich auf die Hinterbeine erhoben hatten – in dreifacher Lebensgröße. Ein großer Torbogen, dessen Flügel aus poliertem Messing und Silber bestanden, lockte die beiden Männer ins Innere des Tempels. Das Kuppeldach hatte sieben Fenster aus buntem Glas, und vielfarbige Lichtstrahlen fielen auf den hohen Altar. Auf den Bänken fanden annähernd tausend Menschen Platz, schätzte Sieben, und auf dem Altar stand ein Tisch mit einem goldenen Jagdhorn, das mit Juwelen besetzt war. Der Dichter ging den Gang hinab und stieg zum Altar empor. »Das ist ein Vermögen wert«, sagte er.
    »Stimmt nicht«, sagte eine tiefe Stimme, »es ist unbezahlbar.« Als Sieben sich umdrehte, sah er einen Priester in grauem Wollgewand, das mit Silberfäden bestickt war. Der Mann war hochgewachsen, sein geschorener Kopf und die lange Nase verliehen ihm Ähnlichkeit mit einem Vogel. »Willkommen im Schrein von Pashtar Sen.«
    »Die hiesigen Bürger müssen sehr vertrauenswürdig sein«, meinte Sieben. »Ein solches Stück würde einem Mann großen Reichtum einbringen.«
    Der Priester lächelte dünn. »Eigentlich nicht. Heb es hoch!«
    Sieben streckte die Hand aus, doch seine Finger griffen ins Leere. Das goldene Horn, das dem Auge so wirklich erschien, war nur ein Abbild. »Unglaublich!« flüsterte der Dichter. »Wie wird das gemacht?«
    Der Priester zuckte die Achseln und breitete die dünnen Arme aus. »Pashtar Sen hat das Wunder vor tausend Jahren gewirkt. Er war ein Dichter und Gelehrter, aber auch ein Mann des Krieges. Dem Mythos zufolge begegnete er der Göttin Ciris, und sie gab ihm das Jagdhorn als Belohnung für seine Tapferkeit. Er stellte es hierher. Und in dem Augenblick, da seine Hand es verließ, wurde es so, wie du es jetzt siehst.«
    »Wozu dient es?« fragte Sieben.
    »Es hat Heilkräfte. Unfruchtbare Frauen werden angeblich fruchtbar, wenn sie sich auf den Altar und über das Horn legen. Einiges spricht dafür, daß das stimmt. Und einmal alle zehn Jahre wird das Horn angeblich wieder fest, und dann, so heißt es, kann es einen Menschen aus den Hallen des Todes zurückbringen oder seinen Geist zu den Sternen tragen.«
    »Hast du je gesehen, wie es wieder fest wird?«
    »Nein. Und ich diene hier seit siebenunddreißig Jahren.«
    »Faszinierend. Und was geschah mit Pashtar Sen?«
    »Er weigerte sich, für den Kaiser zu kämpfen, und wurde auf einem eisernen Spieß gepfählt.«
    »Kein schönes Ende.«
    »Wahrlich nicht. Aber er war ein Mann mit Prinzipien und überzeugt, daß der Kaiser im Unrecht ist. – Seid ihr hier, um für Ventria zu kämpfen?«
    »Nein. Wir sind nur Besucher.«
    Der Priester nickte und wandte sich an Druss. »Du bist mit deinen Gedanken weit weg, mein Sohn«, sagte er. »Hast du Kummer?«
    »Er hat einen schweren Verlust erlitten«, antwortete Sieben rasch.
    »Einen geliebten Menschen? Ich verstehe. Möchtest du mit ihr in Verbindung treten, mein Sohn?«
    »Was meinst du damit?« grollte Druss.
    »Ich könnte ihren Geist herbeirufen. Vielleicht bringt er dir Frieden.«
    Druss machte einen Schritt nach vorn. »Das könntest du tun?«
    »Ich kann es versuchen. Folgt mir.« Der Priester führte sie in die Schatten an der Rückseite des Tempels und dann durch einen schmalen Fluß in einen kleinen, fensterlosen Raum. »Ihr müßt eure Waffen draußen lassen«, sagte der Priester. Druss lehnte Snaga gegen die Wand, und Sieben hängte sein Wehrgehänge mit den Messern daran. In dem Raum standen zwei Stühle einander gegenüber.
    Der Priester setzte sich in den ersten

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