Die dritte Ebene
Welche Macht auf dieser Erde verfügte über eine Technologie, die Stürme entstehen und auf das Festland zutreiben lassen konnte? Hatte der Krieg gegen den Terror eine neue Dimension angenommen?
Allan Clark fand in dieser Nacht keinen Schlaf. Er würde das Ergebnis von einem Spezialisten überprüfen lassen. Einen Geophysiker, mit dem er vor ein paar Monaten zusammengearbeitet hatte und der an der Universität von New York lehrte. Allan blickte auf die Uhr. In New York wurde es bereits hell. Noch jemand würde sicherlich Interesse an den Erkenntnissen des ermordeten Wayne Chang haben. Schließlich hatte Allan Clark vor seiner Tätigkeit im Hurricane Center in Miami lange Jahre beim MIS, dem Militärischen Sicherheitsdienst, in Philadelphia gearbeitet. Allan griff zum Telefon.
Es dauerte eine Weile, bis sich eine verschlafene Stimme meldete.
»Guten Morgen, Bob«, sagte Allan. »Ich bin hier auf eine Sache gestoßen, die unglaublich klingt. Das solltest du dir besser einmal ansehen.«
Socorro, New Mexiko
Lazard hatte sich sofort an seinen Schreibtisch begeben und die Kollegen der Mordkommission in Arlington angerufen. Der Anruf hatte den Mord an Professor Wayne Chang, Geophysiker und Meteorologe, in Arlington bestätigt. Jedoch war den Kollegen der Mordkommission der Fall entzogen und von einer Spezialeinheit des FBI übernommen worden. Bislang, so wusste Detective Hernandez zu berichten, war der Mord noch immer ungeklärt. Allerdings gab es zwei Verdächtige, die sich noch immer auf der Flucht befanden. Einen Mann und eine Frau.
Als Lazard nach dem Grund fragte, warum der Fall nicht von den Kollegen aus Arlington weiterbearbeitet wurde, erklärte Detective Hernandez, dass es sich bei dem Motiv für das Verbrechen womöglich um Spionage oder Hochverrat handelte. Der ermordete Professor hatte zuletzt bei einem Projekt für die NASA mitgearbeitet. Mehr wusste der Kollege von der Mordkommission nicht zu berichten. Der zuständige Mann beim FBI sei ein gewisser Agent Coburn aus Washington. Lazard notierte die Angaben auf einem Notizblock.
Er überlegte. Schließlich fasste er sich ein Herz und rief bei der Zentrale des Federal Bureau of Investigation in Washington an, um mit Agent Coburn zu sprechen. Er hatte sich eine Geschichte ausgedacht, falls er mit Coburn verbunden werden sollte, umso überraschter war er, als der Telefonist aus der Zentrale mitteilte, dass es keinen Mitarbeiter mit dem Namen Coburn in Washington noch sonst irgendwo in den Vereinigten Staaten beim FBI gebe.
Als Dave Lazard im Anschluss Dwains Büro betrat, um dem Sheriff Bericht zu erstatten, lag dieser auf der Couch und schnarchte. Lazard wollte ihn nicht wecken und schloss leise die Tür. Er suchte die öffentliche Bücherei auf, um in den Tiefen des Internets nach Informationen über Senator Lee und seine frühere Tätigkeit im Pentagon zu recherchieren.
Kaum erwacht, kreisten Dwain Hamiltons Gedanken wieder um die sonderbaren Gefangenen in seiner Zelle. Er erhob sich und schaute aus dem Fenster seines Büros. Die Sonne stand hoch am Himmel, es musste früher Nachmittag sein. Im Raum war es heiß. Er ging hinüber zum Schreibtisch. Ein Notizzettel lag auf dem Schreibtisch. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer der National Oceanic and Atmospheric Administration in Boulder, Colorado. Das Gespräch war kurz. Tatsächlich lag der Abteilungsleiter für Meteorologie und Wetterkunde, Dr. Cliff Sebastian, seit einigen Tagen in einem Krankenhaus in Denver, nachdem er einen schweren Autounfall gehabt hatte. Brian Saint-Claire hatte in dieser Beziehung offenbar die Wahrheit erzählt.
Dwains Magen meldete sich zu Wort. Er erhob sich und verließ das Büro. Deputy Martinez saß am Wachtisch und tippte einen Bericht an einer Schreibmaschine. Dwain schaute sich suchend um.
»Wo ist Dave?«, fragte er.
»Er ist in die Bibliothek gegangen«, antwortete Martinez und tippte den nächsten Buchstaben ein.
»Sind unsere Gäste wohlauf?«
Martinez blickte auf. »Es geht ihnen gut. Kein Wunder, bei dem Service, den wir ihnen bieten: Wir haben vor einer halben Stunde das Essen serviert. Danach haben sie ein Nickerchen gehalten.«
»Ich geh rüber zu Mary und esse eine Kleinigkeit. Falls Dave in der Zwischenzeit zurückkommt, soll er auf mich warten.«
Martinez nickte und widmete sich wieder seinem Bericht.
Dwain trat hinaus in die mittägliche Hitze. Einen Augenblick verharrte er, dann ging er auf den Ford zu und zog die Schlüssel aus der
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