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Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller

Titel: Die dritte Klaue Gottes: SF-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam-Troy Castro
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entdeckt hat?«
    »Da war ich fünfundzwanzig. Ich habe immer jünger ausgesehen, als ich bin, und er hat dafür gesorgt, dass ich ein paar Verjüngungsbehandlungen erhalten habe, seit ich diesen Posten übernommen habe.«
    »Wie lange ist das her?«
    Eine kurze Verzögerung trat ein, als Colette die nötige Arithmetik im Kopf anwandte. »Zehn Jahre.«
    »Waren Sie mit jemandem zusammen, als er Sie entdeckt hat?«
    »Ich war verlobt und wollte heiraten, Counselor.«
    »Wie lautet der Name des Glücklichen?«
    »Erik Descansen. Er war mein Partner im Labor.«
    »Haben Sie je geheiratet?«
    »Wir haben Kontakt gehalten. Er versteht, dass diese Aufgabe wichtiger ist. Er weiß, dass wir uns eines Tages wiedersehen werden.«
    Inzwischen bedeckte Skye den Mund mit ihrer Hand. Das war einer der wenigen Nachteile davon, zwei Seelen in einer zu vereinen: doppelt so viel Empathie. Überwand man ihre Gräuelschutzfilter, so fühlten sie das doppelt so stark wie jeder andere.
    Ich, andererseits, war stolz auf meine Fähigkeit, das eiskalte Miststück zu geben, und hatte meinem Raubtierlächeln nicht gestattet, auch nur einen Millimeter zu wanken. »Also, gehen wir es noch einmal durch, einverstanden? Es ist zehn Jahre her, seit sie freiwillig Ihre Bildung, Ihre Karriere als Forscherin, Ihren Verlobten Erik und ihre Zukunftspläne aufgegeben haben, um Vollzeit auf der Königlichen Kutsche als Magnus Bettelhines Barfrau und Konkubine zu arbeiten, wo sie sich, wenn gefordert, auch zur sexuellen Unterhaltung jedes Gastes, der Sie haben will, zur Verfügung stellen.«
    »Ja.«
    »Arturo Mendez wurde angeheuert, als er in einem Urlaubsort gearbeitet hat, einem Ort, der der Heimatwelt, die er sein Leben lang vermisst hat, am nächsten kam, um einem ›einsamen‹ älteren Bettelhine namens Conrad als ›Begleiter‹ zu dienen. Gehörte es zu den Bedingungen seines Arbeitsverhältnisses, dass er sich Conrad sexuell zur Verfügung stellte?«
    »Oh, ja. Ich erinnere mich an Conrad. Er war ein netter, großzügiger Mann. Und er hat Arturo so geliebt. Er ist vor einer Weile gestorben. Arturo trauert immer noch um ihn.«
    »Ich meine mich zu erinnern, dass Arturo eine sexuelle Präferenz für Frauen zum Ausdruck gebracht hat. Ist er bisexuell?«
    »Nicht als Privatperson. Aber Conrad gehörte zum Inneren Kreis.«
    Ich drang weiter in sie. »Wie steht es mit ihren Kollegen Paakth-Doy und Loyal Jeck? Wird von den beiden eine ähnliche Form der Dienstbarkeit erwartet?«
    »Loyal war einmal der Liebling einer Bettelhine-Cousine namens Melinda. Aber Melinda ist in Ungnade gefallen und war seit ein paar Jahren nicht mehr an Bord. Er spricht nicht viel; ich glaube, sie mochte den stillen Typ, und er vermisst sie. Was mit Paakth-Doy ist, weiß ich nicht. Sie ist unerwartet eingesprungen und hat bisher noch keine Aufmerksamkeit erregt.«
    »Aber wenn sie Eindruck auf jemanden macht«, sagte ich, »wird ihr ein fester Posten zugewiesen?«
    »Nicht, dass ich auch nur ein beschissenes Wort darüber zu verlieren hätte«, grollte Skye leise.
    Colettes starres Lächeln geriet nur für einen Moment in Bewegung, als sie sich dem Passagier, der soeben ohne Vorwarnung seine Missstimmung gezeigt hatte, zuwandte. »Gibt es irgendein Problem?«
    »Vergessen Sie es«, sagte ich. »Kommen Sie her. Ich möchte, dass Sie etwas für mich tun.«
    Sie erhob sich und kam auf mich zu, blieb stehen, als sie bereits näher war als nötig. In meiner sitzenden Position ertappte ich mich dabei, dass ich zu ihren Brüsten aufblickte. Sie waren fest, beeindruckend und vermutlich zumindest teilweise künstlich. Von meiner Position unter diesen Kurven aus, hätte ich den Arm um sie legen und sie an mich ziehen können, hätte ich das gewollt. Stattdessen konfrontierte nun auch ich sie mit unerwartetem Zorn, den zu empfinden ich mir keine allzu große Mühe geben musste. Ich stand auf und ohrfeigte sie so kraftvoll, dass Skye mitfühlend das Gesicht verzog.
    Colettes Reaktion spiegelte eher Verblüffung als Wut oder Schmerz wider. »Warum haben Sie das getan, Counselor?«
    »Mathematisch ausgedrückt: Ich bestätige das Korollar durch einen Beweis. Sind Sie nicht wütend auf mich? Wollen Sie nicht zurückschlagen?«
    Sie tat das Schlimmste, was sie in diesem Moment nur tun konnte.
    Sie kicherte.
    »Nein. Sie sind ein Ehrengast.«
    »Oh«, sagte ich, »in diesem Fall vergebe ich Ihnen.« Und ich schlug wieder zu, dieses Mal härter als beabsichtigt, so hart, dass ich den Aufprall

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