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Die dritte Sünde (German Edition)

Die dritte Sünde (German Edition)

Titel: Die dritte Sünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Ruth Landys
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hatte. »Oh, nein!« Scham und tiefes Mitleid mischten sich in Aarons Stimme, als er sachte in den Verschlag trat und sich neben sie hinkniete. Er sah ohne Mühe, dass sie bebte vor Furcht. Furcht vor ihm ! Es war nicht zu ertragen! »Ich bin ein solcher Idiot, Cathy! Es tut mir so leid! Bitte verzeih mir!« Da sah er mit Erleichterung, dass sich Cathy immerhin, wenn auch zögernd, zu ihm umwendete. Aaron hob beschwörend seine Hände. »Ich verspreche dir, dass ich dich nie wieder berühren werde, wenn du es nicht willst. Ich habe gerade eine Riesendummheit gemacht und kann dich nur um Vergebung bitten. Es wird nicht noch einmal geschehen.«
    »Du versprichst es mir?«
    Aaron war ehrlich erstaunt, dass sie ihm überhaupt noch antwortete, aber dann sagte er mit aller Ernsthaftigkeit, zu der er fähig war: »Ich schwöre es dir bei meinem Leben!« Er bemerkte erleichtert, dass sie sich daraufhin etwas entspannte. Vielleicht war das der richtige Zeitpunkt, um ihr zu sagen, warum er sich mit Isobel eingelassen hatte. Sicher war es das Richtige, dies zu tun. »Cathy?«, fragte er vorsichtig. »Wirst du mir zuhören, wenn ich dir jetzt sage, warum ich Isobels Begehren erfüllt habe? Ich verspreche dir, dass ich aufrichtig sein werde.« Gespannt wartete er auf ihre Reaktion und als sie schließlich nickte, sagte er: »Sie hat dir gesagt, dass wir seit Monaten ein Paar wären und dass ich ihr Vergnügen bereitet habe …« Ein weiteres zögerndes Nicken zeigte an, dass sie wirklich bereit war, ihm zuzuhören. »Weißt du, wann es genau begann?«
    Mit fragendem Blick wendete Cathy ihm ihr schönes Gesicht mit den jetzt im Licht der Stalllaterne noch größer und dunkler erscheinenden Augen zu. Die Narbe auf ihrer Stirn hob sich deutlich von ihrer milchweißen Haut ab. Aaron hob die Hand und berührte die Narbe sachte mit den Fingerspitzen. Erst zuckte Cathy zusammen, ließ ihn dann aber gewähren, als er die schmale Linie mit dem Finger nachverfolgte. Dann sah Aaron ihr in die Augen. »Es begann, als Isobel dich beinahe erschlagen hätte«, erklärte er. »Du wusstest nicht, warum sie damals so zornig war, was du falsch gemacht hattest. Ich sage dir, du hast nichts falsch gemacht, Cathy. Isobel war krank, ja wahnsinnig vor Eifersucht. Sie wollte, dass ich mich heimlich mit ihr treffe, um … nun, du kannst es dir denken.« Er schwieg einen Augenblick beschämt. Das Geschehen in der Sattelkammer würde sein Geheimnis bleiben. Das wollte er Cathy nicht auch noch zumuten. »Aber ich wollte nicht. Ich bin nicht hingegangen. Ich wollte nicht, weil ich mich in dich verliebt hatte, weil ich keine andere Frau mehr haben wollte, nur noch dich, mein Herz! Aber was ich nicht ahnte, war, dass Isobel zu solchem Hass fähig sein könnte. Ich kannte sie nicht so wie du, Cathy. Ich dachte nicht im Traum daran, dass sie sich in ihrer Wut an dir vergreifen würde. Aber genau das hat sie getan.« In Erinnerung an den furchtbaren Augenblick, als ihm das bei dem Bericht der Küchenmagd bewusst geworden war, senkte Aaron den Kopf und schloss die Augen. Er seufzte. »Du ahnst nicht, wie schrecklich das für mich war. Ich wollte so sehr, dass du mit mir fortgehst, aber du wolltest nicht. Du warst so voller Angst. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, was ich tun konnte, um dich vor ihr zu schützen.« Seine Stimme schwankte unsicher. Plötzlich spürte er, wie ihre Hand zart über seine Wange strich. »Und da hast du dich mit Isobel eingelassen, damit ich in Sicherheit bin!« Aaron erschrak fast, als er plötzlich den Klang von Cathys Stimme hörte, leise, aber klar und deutlich. Doch dann nickte er, hob den Blick und sah ihr in die Augen. Er entdeckte Liebe darin. Sein Herz, eben noch so voller Furcht und Scham, öffnete sich weit. Cathy lächelte gequält. »Und ich dachte die ganze Zeit, du hättest dich von mir abgewandt, weil ich nicht mit dir kommen, weil ich dich nicht heiraten wollte und dich immer wieder zurückgestoßen habe. Ich war so traurig deshalb.«
    »Wie könnte ich dich je verlassen, Cathy?«, fragte er verständnislos. »Das kann ich nicht. Ich gehöre dir doch.«
    In ihren Augen schimmerten Tränen, doch sie lächelte dabei. »Ich gehöre dir auch, Aaron. Ich weiß nicht, warum du mich liebst, aber ich weiß, dass du die Wahrheit sagst.«
    Ihr Gesicht war nah bei dem seinen. Tief sog Aaron den Duft ihrer Haut ein. Doch er würde nicht noch einmal denselben Fehler machen. »Cathy?«, fragte er stattdessen. »Warum wolltest du

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