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Die dritte Todsuende

Die dritte Todsuende

Titel: Die dritte Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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Kiste auf seinem Schreibtisch, stand auf, reichte eine davon Thorsen, riß ein Streichholz an und gab dem Admiral und sich Feuer, alles, ohne mit dem Reden innezuhalten. Er schloß mit dem Hinweis, daß allein die Annahme, es mit einer Täterin zu tun zu haben — einer Psychopathin, keiner Prostituierten —, eine Erklärung für die Anomalien der Tathergänge liefern konnte.
    »Sie mordet in regelmäßigen Intervallen«, sagte er. »In Zyklen von, sagen wir, fünfundzwanzig bis siebenundzwanzig Tagen.«
    »Während ihrer Periode?«
    »Wahrscheinlich. Vielleicht ein paar Tage vorher oder nachher. Aber jeden Monat.«
    »Tja…« meinte Thorsen mit einem traurigen Lächeln, »so können wir immerhin schon mal das Alter schätzen: zwischen zwölf und fünfzig!«
    »Was hältst du von der Idee, Ivar?«
    Thorsen blickte auf seinen Drink hinunter. Er ließ den Whiskey langsam im Glas kreisen. »Nicht gerade das, was man einen knallharten Beweis nennt. Eine Menge scharfsinniger Schlüsse. Und eine Menge Rauch.«
    »Zum, Teufel, ja, das gebe ich zu. Aber hast du irgendwelche besseren Ideen?«
    »Ich habe keine einzige Idee. Aber verlangst du von uns, daß wir auf der Basis, was du gerade erzählt hast, hingehen und…«
    »Ich verlange überhaupt nichts von euch, verdammt noch mal«, sagte Delaney wütend. »Du hast mich nach meinen Eindrücken gefragt, und ich habe sie dir geschildert. Wenn du das alles für Quatsch hältst, dann…«
    »He, he!« rief der Admiral und hob seine freie Hand. »Mein Gott, Edward, du gehst schneller in die Luft als jeder andere Mensch, den ich kenne. Ich halte es nicht für Quatsch. Ich finde, das ist die erste neue Idee, die irgend jemand in diesem ganzen Chaos gehabt hat. Aber ich versuche zu überlegen, was man daraufhin unternehmen sollte. Angenommen, du hast recht, wie geht's jetzt weiter?«
    »Wir fangen noch mal ganz von vorne an«, sagte Delaney prompt. »Deine Leute haben alle ausgebrochenen Geisteskranken überprüft, oder?«
    »Natürlich. Im ganzen Land.«
    »Ja, bloß haben sie sich wahrscheinlich nur um männliche Irre und Homosexuelle gekümmert. Wir müssen noch einmal anfangen und unser Augenmerk diesmal auf alle geistesgestörten Frauen richten, die in letzter Zeit ausgebrochen oder entlassen worden sind. Wir müssen alle Lockvögel aus den Schwulenbars abziehen und auf normale Etablissements verteilen. Wir müssen uns die Akten sämtlicher Frauen anschauen, die eine Vorstrafe wegen Gewaltverbrechen haben. Es gibt jede Menge zu tun. Wenn man davon ausgeht, daß es sich um eine Frau handelt, müssen wir die ganze Untersuchung unter umgekehrte Vorzeichen setzen.«
    »Meinst du, man sollte die Medien einweihen?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Delaney nach längerem Nachdenken. »Früher oder später finden sie es sowieso heraus. Aber Öffentlichkeit könnte die Mörderin abschrecken.«
    »Oder zu weiteren Aktivitäten anfeuern.«
    »Das stimmt. Ich würde vorschlagen, es so lange wie möglich unter Verschluß zu halten. Nur damit wir ausreichend Zeit haben. Aber diese Entscheidung habe ich nicht zu treffen.«
    »Ich weiß«, sagte der Admiral bekümmert, »das ist meine Sache.«
    »Du hast dich freiwillig gemeldet«, sagte der Chief mit einem Schulterzucken. »Du hast jetzt das Kommando.«
    »Ich würde mich bei dieser ganzen Sache viel wohler fühlen, wenn du etwas eindeutiger Stellung beziehen würdest, Edward. Wenn du sagen würdest, ja, ich glaube fest, daß es sich bei dem Killer um eine Frau handelt.«
    »Mein Riecher sagt es mir«, meinte Delaney.
    »Tja«, sagte Thorsen, »ich muß los. Ich werde die frohe Botschaft verkünden — zumindest den Leuten, auf die es ankommt.«
    »Ivar, die Medien brauchen nicht zu wissen, daß ich mit dir zusammenarbeite.«
    »Der Meinung bin ich auch. Aber ein paar von den Leuten ganz oben und einige Politiker müssen darüber informiert werden. Und natürlich Sergeant Boone. Ruf ihn doch morgen früh mal an. Bis dahin habe ich ein System ausgeknobelt, wie er die Verbindung zwischen uns halten kann.«
    »Gut.«
    »Edward, ich möchte dir noch sagen, wie froh ich darüber bin, daß du dich entschlossen hast, einzuspringen.«
    »Du bist eben ein guter Verkäufer.«
    »Nicht wirklich. Man kann niemandem etwas verkaufen, was er absolut nicht haben will. Schon gar nicht einem Dickschädel wie dir. Aber dich an meiner Seite zu wissen, läßt alles in einem ganz anderen Licht erscheinen. Darf ich mal dein Telefon benutzen?«
    »Natürlich.

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