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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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Schlafzimmer einsperren.
    Draußen im Park erspähte Richard seine Frau. Ohne Eile ging Keely zu den Ställen. Ungewöhnlich gelassen für eine durchbrennende Ehefrau. Die Andeutung eines Lächelns umspielte kurz Richards Lippen, als er den sanften Hüftschwung seiner Frau bewunderte. Sein Kopfweh war nur noch ein leichtes Brummen, der Anblick seiner reizenden Gemahlin war Balsam für seine Seele, seine Gesundheit und sein Wohlgefühl.
    Vorträge und Befehle hatten bei dieser Hexe kein einziges Mal gefruchtet, dachte Richard. Ob er wohl mit seinem berühmten Charme weiterkam?
    Er marschierte in den düsteren Stall und sah seine Frau vor Merlins offener Box stehen. Zumindest war sie vernünftig genug, nicht selbst den schweren Sattel hochhieven zu wollen.
    Hew machte Merlin gerade für die Reise fertig, während Odo Keely zu überzeugen versuchte, sie solle doch hierbleiben. Alle drei blickten zum Grafen, als er in den Stall trat.
    »Das Frühstück ist bereit«, verkündete Richard und bedachte sie mit seinem umwerfenden Lächeln.
    »Ich frühstücke nie«, antwortete Keely, die seinen Verführerungskünsten gegenüber offensichtlich unempfänglich war.
    »Vergiß das Baby nicht, es braucht Nahrung.«
    »Ich esse später.« Ohne sich weiter um ihn zu kümmern, wandte Keely sich Merlin zu und kraulte sie an der Stirn.
    Richard setzte das Tablett ab. Er zählte, um Ruhe zu bewahren, leise bis zehn und dann noch einmal bis zwanzig, um sicherzugehen. Er war zwar nicht jähzornig, aber ständig von seiner Frau vor den Kopf gestoßen zu werden, brachte seine schlechtesten Eigenschaften zum Vorschein. Und seine besten.
    »Willst du allein nach Wales reiten?« fragte Richard, um einen leicht neugierigen Ton bemüht.
    Überrascht fuhr Keely herum. »Wales ist nicht mein Ziel.«
    »Was ist dann dein Ziel?« fragte Richard, der froh war, daß er seinen Impuls, sie anzubrüllen, gerade noch hatte unterdrücken können.
    »Devereux House.«
    Erleichtert trat Richard auf sie zu. »Könnten wir noch einmal miteinander sprechen, bevor du losreitest?« fragte er sie und führte sie aus dem Stallgebäude.
    Keely nickte. »Worüber möchtest du denn reden?«
    Richard wollte gerade den Mund aufmachen, als er Odo rufen hörte: »Nein, Merlin! Du ungezogenes Pferd!«
    Keely warf einen Blick über die Schulter und sah, wie Merlin soeben ihr Frühstück verzehrte. »Laßt nur«, rief sie. »Sie kann es ruhig fressen.«
    »Keely, warum reitest du weg?« wollte Richard wissen.
    »Ich habe es dir bereits gesagt. Das Leben am Hof ist nichts für mich.«
    »Warum?«
    Keely wich seinem Blick aus, als fiele es ihr schwer, ihre innersten Gedanken auszusprechen. »Es zerstört unsere Ehe. Entweder beachtest du mich nicht, oder ich kann dir nichts recht machen. Vielleicht mißfalle ich dir weniger, wenn wir in Devereux House leben.«
    »Du mißfällst mir nicht«, widersprach Richard und hob ihr Kinn hoch, um ihr in die Augen zu sehen. »Mich zieht das Leben am Hof genausowenig an. Aber ich habe Elisabeth versprochen, die zwölf Rauhnächte hier zu verbringen. Wir werden nach Devereux House zurückkehren, wenn der Hof nach Richmond weiterzieht.«
    »Noch zwei Wochen an diesem Ort bringen mich um«, antwortete Keely.
    »Jetzt übertreibe nicht«, neckte Richard sie und fuhr mit dem Finger ihre seidene Wange entlang. Dann scherzte er: »Wenn du bleibst, ziehe ich mein Zeremoniengewand an, sobald wir wieder zu Hause sind.«
    Keely blickte ihm nachdenklich in die Smaragdaugen und grübelte nach, wie ernsthaft sein Angebot wohl gemeint war. Daß ihr Mann sie bestechen wollte, war offensichtlich. Aber wenn sie ihm so wichtig war, das auf sich zu nehmen, war ihre Ehe vielleicht doch nicht zum Scheitern verurteilt.
    »Nun komm, Geliebte«, forderte Richard sie lächelnd auf und blickte ihr tief in die Augen. »Du darfst mir nun beim Frühstück zusehen.«
    Hinter ihnen zerriß ein gellender Schrei die Luft. Richard und Keely fuhren herum und sahen Merlin, wie sie taumelnd gegen die Wand und dann auf die Knie fiel. Schließlich sank sie in sich zusammen und fiel zur Seite. Erschütternde Schmerzensschreie ausstoßend, lag die Stute am Boden.
    Richard war besorgt um die Sicherheit seiner Frau, deshalb legte er die Arme um sie und hielt sie fest. Doch die Verzweiflung verlieh ihr Kraft, sie riß sich los und kniete sich neben die Stute.
    »Richard, hilf ihr!« schrie sie.
    Richard warf einen Blick auf das leere Frühstückstablett und dann auf Odo und Hew, die

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