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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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Tabletts voll der erlesensten Köstlichkeiten. Eine ganze Heerschar von Dienstboten trug Unmengen von Feuerholz zu den Feuerstellen, wo bereits andere Dienstboten darauf warteten, um das Feuer in den Kaminen zu entfachen.
    Als der Herzog Keely und Lady Dawn durch Hampton Court führte, riefen ihnen gesetzte Herren und ihre Damen freundlich Grußworte zu und hielten inne, um der jungen Schönheit nachzublicken, die den Herzog und die Gräfin begleitete. Die Neugier stand den Höflingen ins Gesicht geschrieben.
    Fasziniert von den Höflingen und ihren Damen erwiderte Keely die neugierigen Blicke. Die Damen trugen Reifröcke unter ihren gewagt dekolletierten Kleidern und so viele Edelsteine, wie sie nur tragen konnten. Die Männer kamen in eng anliegenden Kniebundhosen und reich mit Spitzen verzierten Brokatwamsen daher. Die Knöpfe daran waren aus Juwelen. Sie trugen bunte Seidenstrümpfe, Hosenbänder mit goldenem Zierat und Lederschuhe mit eleganten Rosetten. Einige unter ihnen trugen sogar Ohrringe und hatten Rouge auf den Wangen.
    »Ich fühle mich vollkommen fehl am Platze«, flüsterte Keely, die sich vorkam wie ein Sperling in einem Pfauenkäfig.
    »Laßt Euch nicht verrückt machen, Teuerste. Neben einer natürlichen Schönheit wie der Euren verblaßt ihre künstliche Eleganz«, erklärte die Gräfin und nickte lächelnd ein paar Höflingen zu, an denen sie gerade vorbeigingen.
    Als sie schließlich das Audienzzimmer erreicht hatten, wrang Keely nervös die Hände. »Und was geschieht nun?«
    »Beruhigt Euch erst einmal«, schlug die Gräfin vor.
    Die Zeit schien stehenzubleiben. Keely blickte den Gang hinunter und sah zwei ganz in schwarz gekleidete Männer, die auf sie zukamen. In ihrer düsteren Aufmachung wirkten sie hier so fehl am Platze, wie sie sich fühlte. Sie nahmen sich wie zwei Falken in einer Voliere voller Kanarienvögel aus.
    Zu ihrer Verblüffung stellte Keely fest, daß der größere der beiden Männer Richard Devereux war. Seine beiden Veilchen paßten hervorragend zu seiner schwarzen Aufmachung. Obwohl sie sich weigerte, ihm seine Winkelzüge zu vergeben, zog sich ihr beim Anblick seines lädierten Gesichts das Herz zusammen. Sie war es nicht wert, was er ihretwegen ausgestanden hatte. Es kribbelte ihr in den Fingern, seine Wunden zu berühren und seinen Schmerz mit ihrem Zauber zu lindern.
    Als die beiden Männer sie erreicht hatten, senkte Keely betreten den Blick. Daß sie sich im klaren war, wer vor ihr stand, war an dem verräterischen Rot ihrer Wangen offensichtlich.
    »Guten Morgen, Euer Gnaden«, begrüßte Richard sie.
    »Basildon«, nickte Herzog Robert, »Burghley.«
    »Meine liebe Gräfin«, wandte Richard sich Lady Dawn zu und beugte sich über ihre Hand. Anschließend küßte er Keely die Hand und meinte lächelnd: »Das frühe Aufstehen bekommt Eurer Schönheit, Teuerste.«
    Seinem Begleiter, einem Edelmann in mittleren Jahren, erklärte er ohne einen Anflug von Scham: »Lord Burghley, darf ich Euch Lady Keely Glendower vorstellen, die natürliche Tochter Ludlows und – wie ich hoffe – meine zukünftige Gemahlin.«
    Der Graf schämte sich nicht im geringsten wegen ihrer Herkunft, aber Keely wäre am liebsten im Erdboden versunken. Sie wagte es nicht, den Blick zu heben, und machte einen Hofknicks.
    »Guten Morgen, junge Dame«, begrüßte sie Burghley und musterte sie bewundernd. Ihm schien zu gefallen, was er vor sich sah. Er nickte den Wachen vor dem Audienzzimmer zu und verschwand hinter der schweren Eichentür. Die vier blieben zurück auf dem Gang und warteten auf ein Zeichen der Königin.
    Keely fühlte sich unwohl in ihrer Haut. Sie spürte den Blick des Grafen auf sich ruhen, schloß die Augen und flehte, an die Wand gelehnt, zur Muttergöttin, der Graf möge bald wieder gesund werden. Dabei bewegte sie stumm die Lippen.
    »Betest du, die Königin möge mein Gesuch ablehnen?« erkundigte sich Richard.
    Keely öffnete die Augen. »Mylord, ich bete für Eure Gesundheit.«
    Über dieses Geständnis mußte Richard schmunzeln. »Du siehst heute besonders bezaubernd aus. Dein rosa Kleid unterstreicht deine mädchenhaft geröteten Wangen.«
    Bevor Keely antworten konnte, öffnete sich die Tür zum Audienzzimmer. Graf Burghley bat Herzog Robert und Richard in das Zimmer, Lady Dawn und Keely mußten weiter auf dem Gang warten.
    »Beruhigt Euch, Teuerste«, sagte die Gräfin. »Ihr seid die perfekte Frau für Devereux.«
    »Warum sagt Ihr das?«
    »Die Heirat mit Euch

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