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Die Druidengöttin

Die Druidengöttin

Titel: Die Druidengöttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Grasso
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Saal hindurch bis zur Tür. Dort angekommen, bat er die beiden herein. Lächelnd legte die Gräfin von Cheshire, ihr zitterndes Mündel an der Hand, den langen Weg zur Königin zurück. Die vor Angst kreidebleiche Keely und die Gräfin machten einen Hofknicks, sobald sie die Königin erreicht hatten.
    »Erhebt Euch«, forderte Elisabeth sie auf.
    Keely hob die Augen und wurde schier geblendet von der strahlenden Königin vor ihr. Elisabeths rotgoldenes Haar leuchtete wie die untergehende Sonne, und ihre scharfen grauen Augen erinnerten an den Morgendunst. Sie trug ein leuchtend gelbes Kleid und ein Vermögen an Diamanten und Perlen.
    »Ohne Zweifel sieht sie Euch ähnlich«, bemerkte Elisabeth an den Herzog gewandt. Zu Keely sagte sie: »Was habt Ihr zu Eurer Verteidigung vorzubringen, Kind?«
    Keely brachte keinen Ton heraus. Wie sprach ein bloßer Sterblicher mit einer Göttin?
    »Nun sprich«, fuhr Elisabeth sie an.
    Der scharfe Ton erschreckte Keely. Am ganzen Körper zitternd, stand sie da, die wunderbaren veilchenblauen Augen weit aufgerissen.
    »Ich ... ich fühle mich geehrt, vor Eure Majestät treten zu dürfen und bedaure nur den unerfreulichen Anlaß und den Ärger, den dies für Euch bedeutet«, erklärte Keely mit bebender Stimme. »Ich weiß, Ihr habt wichtige Staatsangelegenheiten zu besprechen, und ich entschuldige mich dafür, Euch Eure wertvolle Zeit zu rauben.«
    »Die Kleine mag ein walisischer Bastard sein«, bemerkte Elisabeth zum Herzog gewandt, »aber sie hat Euren Instinkt für den Umgang am Hofe geerbt.« Dann richtete sie ihre blaugrauen Augen wieder auf Keely und ermahnte sie: »Kind, faßt Euch kurz und sagt die Wahrheit. Hat mein lieber Midas Euch in eine kompromittierende Lage gebracht?«
    »Eure Majestät, ich räume freimütig ein, daß Seine Gnaden seine Tochter und mich im Bett entdeckte«, ergriff Richard das Wort. »Ich bin bereit, sie zu heiraten.«
    In der Anwesenheit der Königin war Keely sogar zu aufgeregt, den Kopf zu drehen. Sie musterte den Grafen aus den Augenwinkeln. Seine unverblümten Worte trieben ihr die Schamesröte ins Gesicht. Es war schlimm genug, daß er ihr die Unschuld geraubt hatte, aber wie konnte er es wagen, ihre gemeinsame Schande auch noch vor der Königin von England hinauszuposaunen?«
    »Ihr großtuerischer Schürzenjäger!« rief Elisabeth. »Ich sollte Euch einen Kopf kürzer machen dafür, daß Ihr dieses Unschuldslamm zu verderben trachtetet.«
    Zutiefst erschrocken, wollte Keely gerade den Mund auftun, um der Königin laut Einhalt zu gebieten, aber Herzog Robert war schneller. Blitzschnell legte er ihr die Hand auf den Mund und bedeutete ihr, still zu sein.
    »Ich werde den Rest des Oktobers hier verbringen«, erklärte die Königin. »Ihr werdet Euch beide am zehnten November hier in Hampton Court wieder einfinden, wo Ihr Euch in der Königlichen Kapelle vermählen werdet. Damit diese absurde Angelegenheit ein für allemal ein Ende findet.« An den Herzog gewandt, fragte sie: »Und Eure andere Tochter?«
    »Morgana hat eine ganze Liste möglicher ...«
    »Verheiratet die Kleine mit wem Ihr wollt – außer einem der Darnley-Cousins«, unterbrach ihn die Königin und erhob sich von ihrem Thron.
    Herzog Robert fiel auf ein Knie. »Ich habe noch eine letzte Bitte.«
    Elisabeths graue Augen musterten ihn streng. »Ihr strapaziert Euer Glück, Ludlow.«
    Der Herzog wirkte nur noch entschlossener. Seine veilchenblauen Augen wichen ihrem Blick nicht aus.
    »Na, dann heraus damit«, fuhr Elisabeth ihn an. »Worum handelt es sich?«
    »Ich bitte Euch um Erlaubnis, die Gräfin von Cheshire heiraten zu dürfen«, erklärte Herzog Robert mit fester Stimme. »Das heißt, sobald Keely sie nicht mehr braucht.«
    »Cheshire hat bereits drei Ehemänner ins Grab gebracht«, antwortete Elisabeth, »aber es kümmert mich nicht, und wenn Ihr die letzte Küchenmagd vor den Altar führt. Von diesem ganzen Heiratswahn hier bekomme ich noch Kopfschmerzen.« Mit diesen Abschiedsworten stürmte sie aus dem Zimmer.
    »Allesamt Narren, nur das Bett im Kopf«, murmelte Burghley und ließ seinen Blick voller Ekel über sie streichen, bevor er der Königin hinterhereilte.
    »Ich besuche Sie heute nachmittag in Talbot House, um den Vertrag auszuhandeln«, erklärte Richard dem Herzog. Er lächelte Keely zu, küßte ihr die Hand und eilte zur Tür hinaus.
    Keely war noch zu benommen von dem, was sich soeben abgespielt hatte, um wütend zu werden. Daher konzentrierte sie sich

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