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Die Dunkle Erinnerung

Die Dunkle Erinnerung

Titel: Die Dunkle Erinnerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Lewin
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Seitenblick zu. »Nach Hause können Sie nicht. Haben Sie einen anderen Ort, an dem Sie nicht gefunden werden?«
    »Ja.« Erin würde in ihr CIA-Büro gehen. Dort konnte sie sogar übernachten, wichtiger aber war, dass sie Sams Recherchen durcharbeiten konnte.
    »Was ist mit Nevilles Männern?«, erkundigte sich Donovan.
    Es war schon seltsam: Beide hatten inzwischen aufgehört, sich Gedanken über die Interessen des Generals zu machen. »Jetzt, wo ich weiß, dass sie mich verfolgen, kann ich sie leicht abhängen.«
    Er wandte den Blick ab. »Das traue ich Ihnen zu.«
    »Und Sie?« Erin überlegte, warum Donovan nun nicht mehr den edlen Ritter spielte, der sie schützen und aus der Sache heraushalten wollte. Vielleicht hatte er endlich begriffen, dass sie auf sich selbst aufpassen konnte. Oder er verstand, dass sie sich von keiner Aktion abhalten lassen würde, egal, wie viele Einwände er ins Spiel brachte.
    »Ich muss zurück zur Einsatzzentrale in Baltimore.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Die fragen sich wahrscheinlich schon, ob alles in Ordnung ist.«
    »Nevilles Männer könnten auch Sie verfolgen.«
    Donovan zuckte die Achseln. »Wohin ich fahre, ist kein Geheimnis. Ich bin Chefermittler im Fall Cody Sanders. Wenn die mich verfolgen wollen, dann viel Glück.«
    »Seien Sie vorsichtig!«
    Donovan lächelte, und Erin wurde warm ums Herz. »Aber immer!«
    »Na schön.« Sie streckte die Hand nach dem Türgriff aus.
    Alec ergriff ihren Arm. »Geben Sie mir Bescheid, wenn Sie etwas herausfinden.«
    »Ja, sicher.« Es war ein Versprechen. Denn Erins Absicht war, den Magician zu finden und seine Verbindung zu Neville aufzudecken.
    »Und seien Sie vorsichtig«, fügte er hinzu.
    Erin grinste. »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben, Alec …« Zum ersten Mal nannte sie ihn beim Vornamen. Ein seltsames Gefühl. »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Als William von dem Fluchtversuch der Jungen hörte, war er bereits schlechter Laune. Er kam gerade von der Botschaftsparty, der Anruf erreichte ihn auf der Fahrt in seiner Limousine.
    Ryan, der Betreuer, hatte versucht, mit dem kleinen Sanders zu fliehen. Was für ein Wahnsinn! Beim Verlassen des Hauses hatten sie den stummen Alarm ausgelöst. Deshalb hatten sie es noch nicht einmal halbwegs bis zum Wald geschafft, als sie von Daimon angefallen wurden.
    Und das machte William wirklich wütend.
    Seine Hunde hatten den Preis für Ryans Unverschämtheit bezahlen müssen. Die Hündin war an Rattengift gestorben, und die Wachen hatten Daimon erschießen müssen, bevor er den kleinen Sanders in Stücke riss.
    Ryan würde teuer bezahlen. Für die Hunde. Und für seine Treulosigkeit.
    William hatte diesem Jungen, den niemand anders haben wollte, ein Heim gegeben. Er wäre auf der Straße geendet, hätte sich prostituieren oder Drogen verkaufen müssen, um zu überleben. William hatte Ryan vor einem solchen Schicksal bewahrt – und so zeigte er nun seine Dankbarkeit!
    Er hätte Gage erlauben sollen, den Jungen zu beseitigen. Das wäre eine saubere Lösung gewesen. Und Daimon und die Hündin wären noch am Leben.
    Nun war der Junge an der Reihe. Er würde leiden, dafür wollte William sorgen …
    Allerdings musste er Ryans Bestrafung um weitere achtundvierzig Stunden verschieben, bis Gage zurückkam und den Sanders-Jungen abholte. William hatte überlegt, ob er Gage früher herrufen sollte, hatte sich dann aber dagegen entschieden. Wenn Gage Ryan vor der Zeit erledigte, hatte das keinen anderen Zweck, als Williams Wut zu beschwichtigen. Besser, er hielt sich zurück und ließ die Dinge ihren planmäßigen Verlauf nehmen. Besondere Vorsicht war geboten, da die Amerikaner und ihr unbeholfener Geheimdienst jeden seiner Schritte überwachten. Und Neville hatte nie viel für die Amerikaner übrig gehabt. Man musste sie mit Vorsicht behandeln.
    Die Begegnung mit Erin Baker war besonders unerträglich gewesen. Bakers Arroganz wurde nur noch von ihrer Dummheit übertroffen. Nur ein Wort von William, und sie wäre umgebracht worden. Und ihre Regierung hätte nichts dagegen tun können. Es hätte nur einen weiteren Stern an einer dafür reservierten Wand und ein pompöses Begräbnis gegeben. Diese Baker war eine Närrin. Das würde sie das Leben kosten.
    Zum Glück musste Neville sie und ihr Land nicht länger ertragen. Noch achtundvierzig Stunden, dann war er auf dem Weg in die Heimat. Diesmal vielleicht für immer.
    Cody Sanders war dann auf dem Weg in ein neues Leben,

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