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Die dunkle Schwester

Die dunkle Schwester

Titel: Die dunkle Schwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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Entarrios«, sagte die Kreatur.
    »Wow«, sagte Tania. »Das ist ein schöner Name.«
    »Ihr seid die Bezähmer der wilden Horntiere«, sagte Clorimel und spähte in die Richtung, in der die Einhörner verschwunden waren. »Nie habe ich etwas dergleichen gesehen. Ihr müsst ganz besondere Zauberkräfte besitzen.«
    »Nein, nicht wirklich«, antwortete Tania. »Sie haben uns nur geholfen. Sie sind nicht richtig zahm.«
    »Und warum seid ihr in unser Land gekommen?«, fragte das Männchen, das sich als Erstes an sie herangeschlichen hatte. »Dieses Land wurde uns zugesprochen vor urdenklichen Zeiten. Die Sonne kam zur Erde und gab Fidach Ren für alle Ewigkeit den Lios Foltaig g – uns ganz allein, damit wir ungestört von den Fid Foltaigg leben können.« Er winkte. »Ihr müsst fort von hier.«
    »Verzeiht, das können wir nicht«, sagte Cordelia, die jetzt neben Tania trat. »Nicht, bevor wir unsere Aufgabe erfüllt haben.«
    »Und was ist eure Aufgabe?«, fragte Clorimel.
    »Wir sind gekommen, um König Oberon aus Ynis Maw zurückzuholen«, warf Edric ein. »Man sagte uns, dass ihr uns vielleicht helfen könnt.«
    »Niemand kommt nach Ynis Maw und niemand verlässt es«, raunte Clorimel. »Das ist ein uraltes Gesetz, das die Sonne selbst uns gegeben hat.«
    »Bitte hört uns zu«, bat Tania. »Im Süden passieren schlimme Dinge. Wir sind den weiten Weg vom anderen Ende des Elfenreichs gekommen. Ich weiß nicht, wie viel ihr versteht von dem, was ich euch jetzt sage, aber dort herrscht ein böser Hexenkönig, der das Elfenreich erobern und zerstören will. Nur einer kann ihn noch aufhalten, aber der sitzt in Ynis Maw gefangen.«
    »Wir haben Legenden über euer Volk gehört«, erklärte Cordelia, »und es heißt, dass ihr ein geheimes Wissen und eine geheime Macht besitzt. Sagt, seid ihr etwa die Karken von Ynis Maw?«
    Leises Gemurmel war von den Wesen zu hören, die immer zahlreicher erschienen. Ein paar von ihnen umringten Cordelia und Edric, betrachteten sie staunend und berührten ihre Kleider.
    »Ja, wir sind die Karken von Ynis Maw«, gab Clorimel jetzt zu. »Dieser Name wurde uns in grauer Vorzeit von der Sonne selbst gegeben. Wir sind die Hüter der Schwarzen Insel. Niemand darf kommen oder gehen. Solange wir unserem Gelöbnis treu sind, wird Fidach Ren für immer uns gehören.«
    »Ich glaube euch«, sagte Tania. »Aber wenn ihr uns nicht helft, werden bald böse Leute hierherkommen, die sich nicht um das Versprechen kümmern, das euch gegeben wurde. Das ist ihnen ganz egal, glaubt mir. Sie nehmen euch euer Land weg und vielleicht töten sie euch sogar.«
    »So sagt mir doch«, begann Cordelia erneut, »was der Name ›Fid Foltaigg‹ bedeutet?«
    Clorimel zeigte mit dem Finger auf sie. »Ihr seid Fid Foltaig g – die Unfertigen«, sagte sie. »Wir sind Lios Foltaig g – die Vollendeten.«
    »Sie meint die Flügel«, erklärte Tania. »Wir sind unvollständig, weil wir keine Flügel haben.«
    Cordelia war sichtlich schockiert, sagte aber nichts.
    Clorimel zeigte auf Tania. »Du bist Alios Foltaigg. Halb ferti g – halb Lios.« Mit funkelnden Augen fügte sie hinzu: »Du bist zwischen den Dingen. Du stehst mit einem Fuß auf dem Land und mit dem anderen im Meer. Die Sonne ist dein rechtes Auge und der Mond dein linkes. Das ist der Grund für deine Traurigkeit und dein Schicksal.«
    Tania lief ein Schauder über den Rücken. Clorimel hatte den wahren Grund für ihre Ruhelosigkeit erkann t – dass sie halb Mensch und halb Elfe war. Und sie schien Mitleid mit ihr zu haben. »Werdet ihr uns helfen?«, fragte sie.
    »Was verlangst du von uns? Was sollen wir tun?«, antwortete Clorimel.
    »Habt ihr schwarzen Bernstein?«, fragte Tania. »Wir brauchen schwarzen Bernstein, um die Isenmort-Bande aufzubrechen, die Oberons Bernsteingefängnis umgeben.«
    Clorimal starrte sie verständnislos an. Wahrscheinlich hatte sie noch nie von schwarzem Bernstein gehört.
    »Hopie hat sich geirrt«, murmelte Cordelia. »Diese Leute können uns nicht helfen. Es war alles vergeblich.«
    »Wir sollten trotzdem nach Ynis Maw gehen, wenn sie uns lassen«, sagte Edric. »Wir sind schon so weit gekomme n – da können wir doch nicht einfach umkehren und den König seinem Schicksal überlassen.«
    »Gut gesprochen, Master Chanticleer«, sagte Cordelia und wandte sich an Clorimel. »Erlaubt ihr uns, das Wasser nach Ynis Maw zu überqueren, oder werdet ihr unsere Pläne durchkreuzen? Wisst, dass wir nicht aus freien Stücken diesen

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