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Die dunkle Seite der Dinge

Die dunkle Seite der Dinge

Titel: Die dunkle Seite der Dinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Reitz
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nur Fallanalytiker.“
    Sein Lächeln wurde noch eine
Spur wärmer. „Du bist also die bezaubernde Ricarda? Ich
bin Ole.“
    Sie lächelte zurück.
„Hi Ole! Ich sag dann mal Herzlich
Willkommen oder so.“
    Neuhaus deutete eine Verbeugung
an. „Also Ricarda, wenn du mich mit Informationen füttern
würdest.“

Kapitel 18

    „ Sie sollen sofort nach
Ossendorf kommen. Die haben in einem Container der Müllverwertung
eine weitere Leiche gefunden.“ Der schlaksige Polizist, der
Wellinger die niederschmetternde Botschaft überbrachte,
verschwand so schnell, wie er gekommen war.
    Diesmal begnügte sich die
stählerne Faust nicht damit, sich in seinen Magen zu rammen.
Genüsslich drehte sie seine Eingeweide in ihren klammen Fingern.
    Er hatte es gewusst. Die Soko
hatte keine Chance gehabt, den Wettlauf gegen die Zeit zu gewinnen.
Nachdem die Afrikanerin sich der Festnahme entzogen hatte, war sie
wie vom Erdboden verschluckt gewesen.
    Wellinger blickte müde aus
dem Fenster. Es war sinnlos, die Sache aufschieben zu wollen.
Schwerfällig erhob er sich von seinem Stuhl und verließ
das Büro.
    Auf dem Gang lief ihm erneut der
junge Polizist über den Weg. „Ich soll Ihnen sagen, dass
Thorsten schon da ist. Und dieser Typ vom LKA. Nehmen Sie Ricarda
mit?“
    Der Kommissar schüttelte den
Kopf. Ricarda war außer Haus und er würde sie nicht
anrufen. Die junge Kollegin machte sich ohnehin schwere Vorwürfe,
dass sich die Afrikanerin ihrem Zugriff entzogen hatte. Sie würde
noch früh genug erfahren, dass das Spiel verloren war.

    Normalerweise herrschte an einem
Vormittag auf der Müllverwertungsanlage in Ossendorf
Hochbetrieb, doch jetzt war das ganze Areal großräumig
abgesperrt. Die Streifenbeamten hatten alle Hände voll zu tun,
die aufgebrachten Autofahrer, die ihren sperrigen Hausmüll und
Grünschnitt entsorgen wollten, zu beruhigen. Die meisten Bürger
zeigten ein Einsehen und verließen das Gelände
unverrichteter Dinge, andere diskutierten mit den Beamten, gaben aber
nach kurzer Zeit auch auf und fuhren davon.
    Nur ein besonders hartnäckiger
Mann weigerte sich, sein Auto fortzubewegen. „Ich habe doch
nicht den ganzen Krempel aus dem Keller geschleppt, damit ich jetzt
wieder abhaue!“, schrie er mit hochrotem Kopf. Kurzerhand
sprang er aus seinem Kombi, öffnete den Kofferraum und zerrte
Sperrgut und Müllsäcke heraus. Plastikbeutel und
zerborstene Holzbretter landeten auf der Straße, so dass sie
die Auffahrt blockierten, die zur Plattform des Verwertungsbetriebes
führte.
    In diesem Moment erreichte
Wellinger die Anlage. „Hören Sie sofort damit auf!“,
blaffte er den Alten an.
    „ Ich denk ja gar nicht
dran“, ignorierte der die Anordnung und zerrte einen weiteren
Müllsack hervor.
    „ Sie hören gefälligst
auf und räumen Ihren Scheiß von der Straße!“
Wellingers Stimme überschlug sich vor Wut.
    Der Autofahrer öffnete den
Mund. Dann wandte er sich empört an den nächstbesten
Streifenbeamten. „Darf der so mit mir reden?“
    „ Ja, darf er!“, sagte
der Polizist knapp.
    Wellinger nahm eine bedrohliche
Haltung ein und schritt auf den aufsässigen Autofahrer zu. Der
wich zurück. Ganz sicher wollte der Mann ihn schlagen. Er wirkte
äußerst aggressiv, das sah man an seinen geballten
Fäusten, und die Narbe, die er im Gesicht trug, hatte er
sicherlich auch nicht ohne Grund. Man hörte ja immer wieder von
gewalttätigen Polizisten, die unbescholtene Bürger brutal
zusammen schlugen. Die Zeitungen waren voll davon.
    „ Packt ihn und bringt ihn
rüber!“, sagte Wellinger und zeigte auf das
gegenüberliegende Areal.
    Der Alte wurde blass, denn das
Narbengesicht zeigte auf die Justizvollzugsanstalt, die sich in
direkter Nachbarschaft zu den Entsorgungsbetrieben befand. „Das
darf er jetzt aber nicht“, stammelte er.
    „ Doch, das darf er auch“,
erwiderte der Streifenbeamte und hatte Mühe, nicht laut
loszulachen.
    So schnell, wie es ihm möglich
war, sammelte der Alte seinen Müll von der Straße, sprang
ins Auto und gab Gas.
    Der Streifenpolizist brach in
schallendes Gelächter aus. „Wäre schön, wenn es
so einfach wäre, solche Stinker mal zur Raison und für ne
Zeit hinter Gitter zu bringen.“
    Doch Wellinger war nicht zum
Lachen zumute. Kommentarlos schritt er an dem Polizisten vorbei. Er
wollte die erste Sichtung der Leiche so schnell wie möglich
hinter sich bringen. Zügig stieg er die Rampe zur Plattform
hinauf. Am Eingang blieb er überrascht stehen. Neben einer
Mickey Mouse

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