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Die dunkle Seite des Ruhms

Die dunkle Seite des Ruhms

Titel: Die dunkle Seite des Ruhms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Gesprächspartner, können wir sofort wieder einpacken.«
    »Das weiß ich alles, Jérome! Dann nehmen Sie doch Lora mit!«
    »Würde sie die Reise aushalten?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Es wird eine Strapaze werden. Keiner weiß, wo man Amin versteckt hält. Wenn es nun mitten in der Wüste ist, in einer Oase?«
    »Da müßte Lora in ihrem Zustand kapitulieren.«
    »Damit sind doch alle Antworten gegeben. Nehme ich sie nicht mit, kann es zu einem Herzanfall kommen. Dann heißt es: Dieser Ballister hat die Arme umgebracht, weil er sie zu Hause ließ. Passiert was in Libyen mit Lora, heißt es: Dieser Ballister hat sie umgebracht mit seiner Reise. Er wußte doch, daß sie es nicht aushält. Was soll ich also tun? Was ich auch mache, es ist falsch!«
    »Ich werde mit Lora sprechen«, sagte Dr. Meyer. »Ich glaube, ich bin der einzige, der bei ihr kein Mißtrauen hinterläßt.«
    Dr. Meyer sprach mit Lora. Ballister merkte es am Abend, als er müde vom Sender nach Hause kam. Lora hatte dick Make-up aufgetragen, aber er sah trotzdem, daß sie lange geweint hatte. Das tat ihm ehrlich leid, machte ihn aber auch vorsichtig.
    »Du fliegst also mit Felicitas nach Libyen«, sagte sie beherrscht. »Nett, daß du Dr. Meyer mit dieser Neuigkeit vorausschickst.«
    Ballister verzichtete darauf, den wahren Sachverhalt zu erklären. Lora war offensichtlich nicht in der Stimmung, Erklärungen zu verstehen.
    »Ich fliege nicht mit Felicitas nach Libyen«, sagte Ballister, »sondern ACF wünscht, daß ich sie aus Sicherheitsgründen begleite.«
    »Bist du vom FBI oder vom Geheimdienst?« fragte sie spitz. »Haben Sie dich als Abteilungsleiter eingestellt oder als Gorilla?«
    »Lora, bitte«, sagte Ballister qualvoll. »Warum redest du über Dinge, die man nicht ändern kann. Das weißt du doch!«
    »Ich weiß nur, daß Felicitas wieder einmal einen ihrer total verrückten Pläne durchgedrückt hat und ihr alle nun springen müßt! Sie pfeift, und ihr müßt hüpfen. Warum habt ihr eigentlich nicht den ›Rattenfänger von Hameln‹ als Dauerprogramm im Sender? Felicitas als Flötenspieler, und ihr alle als quietschende Ratten!«
    »Es hat keinen Zweck, mit dir in dieser Art weiterzusprechen!« sagte Ballister. Er ging an den Tisch, auf dem seine Lieblingsspeise – Putenbrust gebacken mit Morcheln in Sahne, dazu einen leichten französischen Rotwein – auf einer Wärmeplatte wartete und setzte sich. Lora rannte um den Tisch herum und ließ sich ihm gegenüber auf ihren Stuhl fallen.
    »Guten Appetit!« sagte sie giftig.
    »Danke. Ich bin hundemüde.« Ballister schüttete sich Wein ein. »Eine herrliche Pute …«
    »Ich habe sie von ›Mackenzie‹ bringen lassen.« Sie rührte nichts an und ignorierte auch, daß Ballister ihr Glas vollschüttete. »Wann willst du fliegen?«
    »Ich will gar nicht.«
    »Wann mußt du fliegen?« fragte sie mit triefendem Spott.
    »Übermorgen früh nach Paris. Von dort nach Tripolis. Das ist der schnellste Weg.«
    »Was würdest du sagen, wenn ich mitkomme? Oh, nicht mit euch von ACF! Ich will euren Club nicht stören. Ich fliege privat! Allein! Vielleicht mit demselben Flugzeug, vielleicht mit einer späteren oder früheren Maschine. Was würdest du sagen, wenn ich plötzlich in Tripolis in deinem Hotelzimmer stehe?«
    »Guten Tag, Lora. Verdammt heiß heute, was?«
    »Sehr witzig! Du entwickelst dich im Alter … in jeder Beziehung! Vor Spätzündern soll man sich in acht nehmen. Es können leicht Fehlzünder werden!«
    »Hast du ein Buch über Granaten gelesen?« fragte Ballister ruhig. Er aß mit Genuß an seiner Putenbrust und verteilte die Morchelsauce über das Fleisch. »Was hast du erwartet, was ich sage?«
    »Ich werde da sein, mein Lieber! Das schwör' ich dir. Darauf kannst du dich verlassen! Mich stellt man nicht in eine Ecke, um zu verschimmeln. Mich nicht! Ich brauche euer Wohlwollen nicht, ich habe es nicht nötig, irgendwie um Erlaubnis zu bitten, ich kann allein nach Libyen fliegen!«
    »Wenn du ein Visum hast …«
    »Mein Anwalt wird es besorgen. Nur keine falschen Hoffnungen –«
    »Du hast einen Anwalt?« fragte Ballister erstaunt. »Seit wann denn?«
    »Schon lange!«
    »Und wen?«
    »Ich muß keine Namen nennen!«
    »Das stimmt. Du mußt gar nichts! Du bist eine freie amerikanische Frau, vollgepumpt mit Rechten –«
    »Ich bin deine Frau!«
    »Das hat noch nie jemand bestritten.«
    »Es gibt Dinge, die sieht man rot, obwohl sie schwarz sind.«
    »Dann wird es dringend nötig,

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