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Die dunkle Seite des Sommers (German Edition)

Die dunkle Seite des Sommers (German Edition)

Titel: Die dunkle Seite des Sommers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Mohr
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sich die Aufzugstür geöffnet hat und
sie einsteigen wollte, hat Aleksandr sie grob zurückgestoßen. Vielleicht hat er
sie im ersten Moment für dich gehalten? Dabei ist ihr jedenfalls die Packung
Reis aus der Hand gefallen. Und weil die schon angebrochen war, hat sich der
Inhalt über den gesamten Treppenabsatz verteilt.«
    »Ist der Frau etwas passiert?«
Hackenholt glaubte, sich zu erinnern, dass er mit ihr kollidiert war.
    »Nein, sie ist nur furchtbar
erschrocken. Saskia hat sich um sie gekümmert, nachdem die Sanis dich abgeholt
hatten.«
    »Läuft die Fahndung nach
Aleksandr?«
    Wünnenberg nickte. »Natürlich.
Der entkommt uns nicht. Aber darüber mach dir mal keine Gedanken. Der Arzt hat
gesagt, du brauchst vor allem viel Ruhe.«
    Hackenholt verzog das Gesicht.
»Die werde ich so lange nicht finden, wie ich untätig hier rumliegen muss, ohne
zu wissen, was draußen gerade passiert. Haltet mich bloß auf dem Laufenden!«
Als Sophie ins Zimmer zurückkam, beeilte er sich, das Thema zu wechseln. »Tut
mir leid, dass es mit unserem Männerabend heute nichts wird, Ralph. Aber räum
meine Sachen einfach ein bisschen zur Seite. Ich kümmere mich dann darum, wenn
ich wieder auf den Beinen bin.«
    »Mach dir keine Sorgen. Ich
brauche nicht viel Platz. Es ist ja schon ein riesiger Fortschritt, wenn ich
bei dir schlafen kann und nicht wie heute Nacht im Präsidium auf dem Boden.«

Mittwoch, Donnerstag & Freitag
    Die beiden folgenden Tage verliefen
ereignislos, wenn man davon absah, dass Hackenholt das Krankenhaus schon am
Mittwochmittag und damit vierundzwanzig Stunden früher als angedacht satt hatte
und auf eigene Verantwortung entlassen wurde. Dumm rumliegen konnte er genauso
gut zu Hause, befand er. Doch auch wenn Sophie ihn gerne abholte, hegte sie die
Befürchtung, dass er genau das nicht vorhatte – dumm herumzuliegen.
    »Aber am Freitag beginnt doch
das Bardentreffen, und seit Wochen liegst du mir in den Ohren, dass wir da
unbedingt hingehen müssen«, argumentierte er in möglichst unschuldigem Tonfall.
»Da muss ich vorher schon mal aufstehen und herumlaufen, quasi ein bisschen
trainieren, denkst du nicht auch?« Er grinste sie schief an.
    »Ich kenne jemanden, dessen
Wahlspruch lautet: Es gibt immer ein nächstes Mal«, gab Sophie zurück und zog
ihn sanft am Ohr. »Deine Gesundheit geht vor.«
    »Ja, ja«, brummte Hackenholt.
»Aber Anne Clark kommt dieses Jahr und nicht im nächsten.«
    »Anne Clark spielt erst am
Sonntagabend auf der Insel Schütt, bis dahin kannst du noch im Bett bleiben.«
    »Im Bett sterben die Leute!«
    Sophie musste lachen. Nun schlug
er sie schon mit ihren eigenen fränkischen Sprichwörtern.
    Zu ihrer Überraschung befolgte
Hackenholt die Anweisungen des Arztes jedoch weitgehend und verbrachte den
Großteil der beiden Tage liegend, was Sophie zu der Annahme verleitete, dass
er, auch wenn er es nicht zugab, nach wie vor unter höllischen Kopfschmerzen
litt. Lediglich am Donnerstagnachmittag verzog er sich für eine halbe Stunde in
Sophies Arbeitszimmer, um ungestört eine Telefonkonferenz mit den Kollegen
abzuhalten.
    Doch auch im Kommissariat schien
die Zeit stillzustehen. Seit Hackenholts Unfall hatte sich so gut wie nichts
getan. Weder brachte die Fahndung nach Aleksandr Kusnezow einen Erfolg, noch
waren die Beamten mit der Suche nach Jonas Petzold vorangekommen. Beide jungen
Männer schienen wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Stellfeldt und Wünnenberg
hatten sich Aleksandrs Vater gründlich vorgenommen. Natürlich konnten sie ihm
kein Verfahren wegen Strafvereitelung anhängen, schließlich hatte er seinen
Sohn nur zu schützen versucht, aber sie redeten ihm lange und eindringlich ins
Gewissen.
    »Sei froh, dass du nicht hier
bist«, brummte Stellfeldt. »Christine läuft gerade mal wieder zu wahren Höchstleistungen
in Sachen schlechter Laune auf.«
    »Oha! Warum denn das? Sie kann
sich doch jetzt ungestraft an meinen Kugelschreibern vergehen«, scherzte
Hackenholt.
    »Nicht einmal dazu ist sie im
Moment aufgelegt. Das LKA hat ihre
Proben vom Montag aus der Wohnung der Orlowa verschlampt und erst vorhin in
irgendeiner Abstellkammer wiedergefunden, nachdem Christine die ausstehenden
Analysen reklamiert hat. So wie heute habe ich sie schon lange nicht mehr toben
sehen.«
    Hackenholt konnte sich diese
Szene nur allzu gut vorstellen und bedauerte nicht im Geringsten, die
Liveversion verpasst zu haben.
    Genau aus diesem Grund erwog der Hauptkommissar auch einen

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