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Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Titel: Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Burger
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stießen an.
    »Ich freu mich«, sagte Henning leise. »Echt!«
    »Ich mich auch.«
    Gegen zehn löste die Party sich überraschend plötzlich auf. Doro wollte nach Hause, die Zwillinge waren irgendwo zu irgendetwas eingeladen, was ausnahmsweise keine Geburtstagsfeier zu sein schien, und Henning musste sie unbedingt begleiten. Und mit einem Mal war ich mit Theresa allein. Wieder sah sie mir tief in die Augen, stellte achtsam ihr Glas ab und fiel mir mit Macht und Anlauf um den Hals.
    »Ende des offiziellen Teils«, flüsterte sie mir feucht ins Ohr.
    Ich drückte sie fest an mich.
    »Hast du meine Töchter schon wieder bestochen?«
    »Sie hatten sowieso was vor. Ich kann die ganze Nacht bleiben.«
    »Ich habe ein ziemlich schmales Bett.«
    »Liebe geht in der kleinsten Kiste, wenn man jung und gelenkig ist.«
    Minuten später waren wir, obwohl weder jung noch übermäßig gelenkig, allein auf der Welt, trieben eng umschlungen durch ein Universum voller Hitze und Wollust und interessierten uns nicht mehr für irdische Gemeinheiten und Affären. Kein Mord, keine Intrige konnte so dringend sein, dass die Aufklärung nicht bis morgen Zeit hatte.
    Als wir wieder auf der Erde gelandet waren und Theresas unverzichtbare Zigarette danach glimmte, sprachen wir dann doch über Marcel Graf, und es stellte sich heraus, dass auch meine Göttin seine Show kannte.
    »Ich bin nicht gerade ein Fan, aber um sich einen Abend angenehm zu vertreiben, reicht es allemal.«
    Sie wollte wissen, wie weit wir mit der Aufklärung des Mordanschlags am Neckar waren, und staunte über meine Antwort.
    »Er hat das alles nur vorgetäuscht, meinst du?«
    »Ich bin mir sogar ziemlich sicher. Aber ich werde es ihm vermutlich nicht beweisen können. Der angebliche Täter ist tot, brauchbare Zeugen gibt es keine. Verwertbare Spuren – Fehlanzeige.«
    »Ganz schön clever«, meinte sie. »So ein Theater zu veranstalten …«
    »Clever ist er, das ist wohl wahr. Aber ich bin auch nicht dumm. Ich werde ihn grillen, dass ihm Hören und Sehen vergeht, sobald er die Klinik verlässt.«
    »Wie willst du das anstellen? Willst du ihn gleich festnehmen?«
    »Das überlege ich mir morgen. Jetzt habe ich Feierabend.«
    Bevor ich eine Entscheidung traf, musste ich mir ohnehin Rückendeckung bei der Staatsanwaltschaft holen, damit am Ende nicht ich selbst der Gegrillte war.
    Theresa drückte gemächlich ihre Zigarette aus und rückte wieder näher, was auf dem schmalen Bett jedoch kaum möglich war. Ihre heiße Rechte näherte sich schon wieder der kritischen Zone.
    »Sie sind unmöglich, Frau Liebekind«, sagte ich.
    »Ich weiß«, seufzte sie. »Das liebst du ja so an mir.«
    Ihre zärtlichen Bemühungen blieben vergeblich. Ich überlegte, ob das damit zu tun hatte, dass ich mich unaufhaltsam meinem fünfzigsten Geburtstag näherte. Theresa fand das eine vollkommen idiotische Überlegung und meinte, ich würde einfach zu viel arbeiten. Bald qualmte ihre zweite Zigarette, ich holte aus dem Kühlschrank eine noch halb volle Flasche Sekt, und wir sprachen weiter über die aktuellen Ereignisse. Theresa interessierte sich vor allem für die Beziehung der beiden Frauen in der Neuenheimer Villa.
    »Natürlich war die Ehefrau eifersüchtig«, erklärte sie rigoros. »Wenn sie ihren Marcel geliebt hat, dann hat sie die andere aufs Blut gehasst. Freie Liebe – das sind doch leere Sprüche.«
    Ich gab ihr recht und füllte die Gläser wieder auf. Während ich in der Küche war, hatte Theresa im Wohnzimmer einige dicke Kissen geholt, sodass wir bequem im Bett sitzen konnten. Wir stießen zum x-ten Mal an diesem Abend an, nicht ohne uns dabei gebührend tief in die Augen zu sehen. Theresa war nicht von der Überzeugung abzubringen, sich beim Anstoßen nicht in die Augen zu sehen, bedeute sieben Jahre schlechten Sex. Und das Risiko wollte natürlich niemand eingehen.
    Schließlich landeten wir beim plötzlichen Erfolg ihres Buchs.
    »Das Tolle ist, das erste läuft auf einmal auch wieder besser«, berichtete sie vergnügt.
    »Du bist wie verwandelt seit dieser Besprechung.«
    Sie streichelte gedankenverloren meine Brust, nippte an ihrem Glas. »Das Dumme ist nur, jetzt muss ich mir wirklich schleunigst Gedanken über das nächste machen.«
    Ihre Hand geriet schon wieder auf Abwege.
    »Ich kann nicht mehr«, sagte ich und versuchte, sie wegzuschieben.
    Sie küsste mich heiß und fordernd und schnurrte: »Wir werden sehen, Herr Kriminaloberrat.«
    Endlich bekam ich ihre Hand zu

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