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Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Titel: Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Burger
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Samstag, die Sonne soll ein bisschen scheinen. Hast du schon was vor?«
    Fragend sah sie mich von der Seite an. »Warum?«
    Ich kratzte sie hie und da ein wenig am Rücken. Das liebte sie und brachte sie normalerweise zuverlässig zum Schnurren. Heute schnurrte sie nicht. Heute seufzte sie nur. Sah ihrer Zigarette beim Qualmen zu.
    »Hättest du Lust auf einen kleinen Landausflug?«
    »Ein Ausflug?«, fragte sie müde zurück. »Wohin denn?«
    »Nach Bad Wimpfen zum Beispiel?«
    Plötzlich entschlossen drückte sie ihren erst halb gerauchten Glimmstängel aus. »Warum nicht.« Nicht einmal die Zigaretten schienen ihr heute zu schmecken.
    »Du kommst auf andere Gedanken. Denkst nicht ständig an dein Buch. Erinnerst du dich überhaupt noch an das Hotel in … wie hat der Ort geheißen? War nur zwei, drei Kilometer von Bad Wimpfen entfernt.«
    »Heinsheim.« Nun lächelte sie doch ein wenig in trauriger Erinnerung an unseren allerersten Ausflug mit Übernachtung im Luxushotel und grandiosem Sex in der Nacht und dem ersten richtigen Krach unserer damals noch taufrischen Beziehung.
    »Was hältst du davon, wenn wir dort zu Mittag essen? Ein bisschen alte Erinnerungen auffrischen?«
    »Mal sehen«, sagte sie, erhob sich und stolzierte splitternackt in Richtung Bad. Theresa war nicht schlank, aber ich fand sie gerade deshalb schön. Die großen, sanften Brüste, die kräftigen, geraden Beine, die stolze Haltung. Die honigblonden Locken wippten im Rhythmus ihrer entschlossenen Schritte. Mir wurde bewusst, dass man sogar den eleganten Schwung eines Rückgrats lieben kann.

11
    »Du bist sicher, dass du fahren kannst?«, fragte Theresa am Samstagvormittag. Wir waren in meinem unverwüstlichen Peugeot unterwegs auf der Bundesstraße in Richtung Osten. Wie vom Wetterbericht versprochen, hatte es über Nacht aufgeklart. Vielleicht würden wir im Lauf des Tages sogar für längere Zeit die Sonne sehen. Um halb zehn waren wir aufgebrochen. Soeben kamen die ersten Häuser Eberbachs in Sicht. Die Straße schwenkte in Richtung Süden.
    »Mir geht’s wirklich prima, Theresa. Und du bist nur zum Vergnügen dabei und damit du dein schönes Gesicht in die Sonne hältst.«
    »Was genau treibt dich eigentlich nach Bad Wimpfen?«, fragte sie, ohne auf meine Schmeichelei einzugehen.
    »Vor allem natürlich wunderschöne Erinnerungen …«
    Sie zog eine Miene, als hätte sie Zahnschmerzen. »Wir waren doch damals gar nicht dort.«
    Weil sie nicht die richtigen Schuhe dabeigehabt hatte und wir deshalb unseren kleinen Spaziergang von Heinsheim nach Bad Wimpfen schon vor der Hälfte abbrechen mussten. Unsere Unternehmung war schließlich mit giftigen Worten, stürmischem Türenknallen und eisigem Schweigen geendet.
    »Aber immerhin fast.« Ich streichelte ihr linkes Knie, das heute in einer dunkelgrauen Armani-Jeans steckte.
    »Und zweitens?«, fragte sie ungerührt.
    »Okay, ich will dort kurz mit jemandem reden.«
    »Arbeitest du eigentlich immer, oder hast du ab und an auch mal frei?«
    Dieser Tag begann nicht gut.
    Theresa starrte ab sofort auf die Straße, die in vielen Kurven den gemächlichen Windungen des Neckars folgte. Die Sonne zog es in Anbetracht von Theresas Laune vor, sich wieder zu verkrümeln. Das mächtige Schloss Zwingenberg kam in Sicht, an dem vor Zeiten vermutlich nicht viele Lastkähne ungeplündert vorbeigekommen waren. Meine Göttin interessierte sich heute – obwohl studierte Historikerin – nicht für Geschichte. Bald darauf die Burg Hornberg, wo das Raubein Götz von Berlichingen einst gelebt hatte. Meine Liebste interessierte sich nicht für alte Ritter mit ungehobelten Manieren.
    Ich warf hin und wieder einen Blick in den Rückspiegel. Was meiner kratzbürstigen Liebsten nicht lange verborgen blieb, obwohl sie mich hartnäckig keines Blickes würdigte.
    »Weshalb siehst du dauernd in den Spiegel?«
    »Nur so. Eine dumme Angewohnheit.«
    »Wird dein Gespräch im Bad Wimpfen lange dauern?«
    »Höchstens eine Viertelstunde. Und anschließend haben wir den ganzen Tag für uns. Jetzt freu dich doch einfach mal!«
    »Die Sonne scheint überhaupt nicht.«
    »Das ändert sich bald, du wirst sehen.«
    »Heute morgen hat der Wetterbericht für den Nachmittag Regen angekündigt.«
    »An Wetterberichte glaube ich nur, wenn sie gut sind.«
    Auch mein erneuter Vorschlag, im ehrwürdigen Schlosshotel Heinsheim zu Mittag zu speisen, fand keine Gnade.
    »Dann essen wir eben woanders, kein Problem. Hast du Lust auf

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