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Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition)

Titel: Die dunkle Villa: Ein Fall für Alexander Gerlach (Alexander Gerlach-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Burger
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hier. Schönes Mädel, übrigens. Wenn auch ein wenig nichtssagend, das Gesichtchen. Es ging um die Lindenstraße . Die ersten drei Staffeln hat die HaBe damals produziert. Die allererste Folge ist zwar erst im Dezember fünfundachtzig ausgestrahlt worden. Aber es wird schon vorab Presse gegeben haben, denke ich. Oder sie hatte auf anderem Wege Wind davon bekommen und wollte einfach mal ihr Glück versuchen. Sie glauben nicht, was Schauspieler alles anstellen, um ins Geschäft zu kommen. Wir kriegen Tag für Tag Berge von Briefen und E-Mails von angehenden Oscargewinnern, die ganz kurz vor ihrem großen Durchbruch stehen …«
    Eine Karriere beim Film war vermutlich auch der Lebenstraum der jungen Vicky Hergarden gewesen. Dann wieder einmal die große Hoffnung auf eine Rolle beim Fernsehen und die – wer weiß wievielte – Enttäuschung. Womöglich war auch der erwartete Liebhaber nicht aufgetaucht, Frust, Wut, zu viel Sekt und ein tückischer kleiner Teppich auf spiegelglattem Parkett …
    Sönnchen schreckte mich aus meinen trübsinnigen Phantasien.
    »Ich mach dann Schluss für heute«, erklärte sie. In ihren Augen blitzte die Vorfreude auf ein schönes Wochenende mit ihrer neuen Liebe.
    »Haben Sie schon was von Hergarden gehört?«, fragte ich übellaunig.
    »Bisher noch nicht. Aber das wird schon, Sie werden sehen.«
    »Wissen Sie was?«, sagte ich kurz entschlossen. »Verteilen Sie unser schönes Phantombild doch einfach an sämtliche Reviere im Umkreis von … sagen wir fünfzig Kilometern. Nicht festnehmen, nicht ansprechen, nur melden, falls er irgendwo gesehen wird.«
    »Sie meinen, jetzt gleich? Ich wollt eigentlich …«
    »Zehn Minuten, Frau Walldorf, ich bitte Sie. So lange wird Ihr Christian noch ohne Sie zurechtkommen.«
    Um fünf beschloss auch ich, es für heute gut sein zu lassen. Anstatt den Weg nach Hause einzuschlagen, wandte ich mich jedoch in Richtung Norden. Ich überquerte den Neckar in der Abenddämmerung, erreichte Neuenheim, fand nach kurzem Suchen die Gundolfstraße und nach wenigen Schritten auch schon die richtige Hausnummer. Es handelte sich um ein dreigeschossiges, gut instand gehaltenes Mehrfamilienhaus, in dem mindestens zwanzig Parteien lebten. Die Balkonverkleidungen waren himmelblau gestrichen, der Eingang befand sich auf der Hinterseite, die Haustür war geschlossen. Hier hatte also vor dreißig Jahren das Ehepaar Hergarden gewohnt. Und vielleicht wohnte auch heute noch jemand von damals im Haus. Ich drückte aufs Geratewohl einen der untersten Klingelknöpfe, und Augenblicke später surrte freundlich der Türöffner. Innen musste ich einige Stufen hinaufsteigen und wurde am oberen Ende der kleinen Treppe von einem rüstigen älteren Herrn mit liebenswürdiger Miene und silbergrauem Haar erwartet.
    Ich überreichte ihm mein Kärtchen. Irgendwo im Haus wurde mit Knoblauch und Frutti di Mare gekocht, und mir lief sofort das Wasser im Mund zusammen.
    »Wir hatten noch nie mit der Polizei zu tun«, sagte der freundliche Mann, an dessen offen stehender, hellgrau lackierter Wohnungstür ein weißes Schildchen mit dem Namen Wischnewski pappte. »Dürfte ich das Kärtchen als Andenken behalten?«
    Die Freude gönnte ich ihm. »Es geht um einen Todesfall, der sich in diesem Haus vor fast dreißig Jahren ereignet hat.«
    Herr Wischnewski trug eine ordentlich gebügelte Anzughose, ein weißes Hemd, eine dunkelblaue Krawatte und elegante graue Pantoffeln aus weichem Leder. »Damals haben wir noch nicht hier gewohnt, sondern im Norden oben. In Großburgwedel, falls Ihnen das etwas sagt.«
    Von einem Ort dieses Namens hatte ich noch nie gehört.
    »Gibt es jemanden im Haus, der sich vielleicht noch erinnern könnte?«
    »Fragen Sie Frau Tröndle im ersten OG«, sagte er mit plötzlich gesenkter Stimme und bedeutungsvollem Blick zur Decke. »Aber sagen Sie ihr um Himmels willen nicht, dass ich Sie geschickt habe, sonst werden Sie womöglich der nächste Todesfall in diesem Haus.«
    »Direkt über Ihnen?«, fragte ich leise.
    Er nickte lebhaft, schenkte mir noch einen mitfühlenden Blick und schloss leise die Tür. Ich stieg die sauber gefegte Treppe weiter hinauf und drückte den nächsten Klingelknopf. Die Tür sprang so schnell auf, als hätte die Bewohnerin dahinter gelauert.
    »Schickt er Sie?«, fragte eine magere alte Dame mit finsterem Verschwörerblick. »Was hat er Ihnen erzählt? Dass ich seinen Hund vergiftet habe? Oder seine langweiligen Petunien? Sind Sie von der

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